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Für Bolt zählen Zeiten mehr als Geld

Für Bolt zählen Zeiten mehr als Geld

Vor dem zweiten Finale der Leichtathletik-Diamond-League am Freitagabend in Brüssel stehen in zehn Disziplinen die Sieger des Diamond Race noch nicht fest.

Star des Abends beim Memorial Van Damme ist natürlich Usain Bolt.

Der Superstar aus Jamaika tritt aber nicht über 200, sondern über 100 Meter und damit außerhalb der Diamond League an.

Auf Wunsch von Bolt

Dabei wäre für den Doppel-Weltmeister von Daegu der Sieg im Diamond Race über 200 m und damit eine 40.000-Dollar-Prämie zum Greifen nahe gewesen.

Bolt führt die Wertung nach sechs von sieben Wettkämpfen zusammen mit dem in Brüssel fehlenden Walter Dix (USA) überlegen an.

Vielmehr wurde aber der 100-m-Lauf kurzfristig und auf Wunsch von Bolt ins Programm genommen. Offenbar will der bei der WM disqualifizierte Weltrekordhalter unbedingt als schnellster Mann des Jahres 2011 in die Annalen eingehen.

Keine Revanche

Auf die Weltjahresbestzeit seines Landsmannes Asafa Powell fehlen Bolt sieben Hundertstel, nachdem er vergangenen Dienstag in Zagreb mit 9,85 Sekunden persönliche Saisonbestzeit gelaufen war.

Zu einer WM-Revanche kommt es in Brüssel aber nicht, weil keiner der drei Medaillengewinner von Daegu dabei ist.

Weltmeister Yohan Blake startet über 200 m, Powell (Saisonende) und der seit längerer Zeit verletzte Tyson Gay fehlen.

Ungeduld war schuld

Bolt sprach bei einer Pressekonferenz in Brüssel nicht darüber, vielmehr erklärte er erstmals, dass Aufregung und Ungeduld zum WM-Fehlstart geführt hätten.

"Ich war nicht wirklich ich selbst. Ich hatte die ganze Saison so hart darum gekämpft wieder in Form zu kommen. Bei der WM habe ich mich erstmals wirklich gut gefühlt und ich wollte unbedingt, dass es endlich losgeht", erklärte Bolt die Umstände, die zu seinem Scheitern in Korea geführt hatten.

Horizonterweiterung

Jetzt sei er aber wieder entspannt und zuversichtlich, erklärte der Szene-Star, der über 100 m noch viel Verbesserungspotenzial bei sich sieht. "Vor allem beim Start und auf den ersten 30, 40 Metern", erklärte Bolt.

Aber womöglich wendet er sich ohnehin künftig auch anderen Disziplinen verstärkt zu.

"Ich will etwas Anderes machen, aber ich kann noch nicht sagen, was. Mein Coach wird das entscheiden", erklärte Bolt auf die Frage, ob er künftig auch die 400 m oder den Weitsprung in sein Repertoire aufnehmen werde.

Verbessertes Produkt

Mit dem Memorial in Brüssel geht die zweite Diamond-League-Saison zu Ende.

Angeblich haben sich die Qualität einzelner Fernsehprodukte sowie die Zuschauer-Auslastungen in den Stadien deutlich gebessert, auch die Qualität der Teilnehmerfelder ist gestiegen.

Weltklasse Zürich war wieder das bestbesetzte Meeting der Saison, obwohl mit Bolt der Überflieger der Saison gefehlt hatte.