"Mein Anspruch war hoch, mag sein, aber ich bin absoluter Realist, habe mir selbst diese Latte gelegt und sie selbst gerissen, daran hat niemand anderer Schuld." Auch nicht die Verletzung, wegen der sie erst seit nicht einmal zwei Monaten wieder normal trainieren konnte. Jeder Laie erkennt, dass eine optimale Vorbereitung anders aussieht.

Doch selbst dieser Umstand spendet Filzmoser im Augenblick keinen Trost. Schließlich war es nicht ihr Anspruch, bloß schmerzfrei anzutreten. "Der Schmerz der Niederlage ist nicht abhängig von der Vorbereitung, so blöd das klingen mag, aber meine Vorbereitung sah ich immer als sehr individuell, privilegiert und eigentlich perfekt."

Perfekt deshalb, weil sie während ihrer Reha von vielen Menschen in ihrem Umfeld tatkräftig unterstützt wurde, um den Weg zurück so rasant gehen zu können. Also Leute, die ihren Traum von der Rio-Medaille ein klein wenig mitträumten. "Für mich sitzt der Stachel daher viel tiefer, nämlich all jene enttäuscht zu haben, die mir das alles ermöglicht haben", begründet sie.