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Knapp vorbei - Kein Bronze für Bernadette Graf

Knapp vorbei - Kein Bronze für Bernadette Graf

Österreichs Judoka bleiben bei den Weltmeisterschaften in Astana ohne das erhoffte Edelmetall. Bernadette Graf verpasste am Freitag ihre erste WM-Medaille bzw. die erste für Österreich seit 2010.

Die Weltranglisten-Fünfte verlor in der Klasse bis 70 kg den Kampf um Bronze gegen die dreifache Weltmeisterin und Titelverteidigerin Yuri Alvear aus Kolumbien und wurde Fünfte.

Der Südamerikanerin gelang mit einer Waza-ari-Wertung die Vorentscheidung.

Die 23-jährige Tirolerin erhöhte in der Folge zwar den Druck, während Yuri drei Bestrafungen (Shido) einheimste. Ein viertes Shido hätte die Disqualifikation für Yuri bedeutet.

Am Ende setzte sie sich aber mit 10:1 gegen Graf durch.

Weiter Warten auf WM-Medaille

"So kurz nach dem Kampf überwiegt die Enttäuschung, dass sich die erste WM-Medaille nicht ausgegangen ist", konstatierte Graf, die nun nicht viel Veränderungen für die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio erwartet.

"Sicherlich nehme ich einige Punkte (180, Anm.) mit, aber ich werde auch bei den weiteren Turnieren versuchen müssen, vorne zu landen."

Dabei hatte im Halbfinale gar nicht viel auf den Einzug ins Finale gefehlt: Gegen die Spanierin Maria Bernabeu hatte sie nur das Nachsehen, weil sie nach wenigen Sekunden aus der Kampffläche raussteigen musste.

Bernabeu, die zuvor auch die Weltranglisten-Erste Kim Polling (NED) ausgeschaltet hatte, gewann mit 2:1 nach Bestrafungen.

Auf dem Weg ins Halbfinale hatte Graf nach einem Freilos Antonia Moreira (ANG), Irina Gasiyeva (RUS) und Fanny Estelle Posvite (FRA) bezwungen.

Die Innsbruckerin, die bei Europameisterschaften schon dreimal Bronze geholt hat, muss damit auf ihre erste WM-Medaille noch warten. Rang fünf war dennoch ihr bisher bestes WM-Resultat.

Kein Edelmetall seit fünf Jahren

Damen-Nationaltrainer Marko Spittka war mit dem Auftritt Grafs sehr zufrieden.

"Bernadette hat über das ganze Turnier gesehen eine bärenstarke Leistung abgeliefert. Vor allem, da sie sich im ersten Kampf am Knie verletzt hat. Trotzdem hat sie drei Kämpfe damit gewonnen. Wie schlimm die Blessur ist, wissen wir im Moment noch nicht", erklärte Spittka.

Schon vor den beiden letzten Tagen stand damit fest, dass Österreich ohne Medaille bleiben wird und die Wartezeit seit den Titelkämpfen in Tokio 2010 verlängert wird.

Am Samstag sind Christoph Kronberger (bis 100 kg) und Daniel Allerstorfer (über 100) im Einsatz, aber keine Medaillenkandidaten. Die Teambewerbe am Sonntag gehen ohne Österreich in Szene.

Für Spittka war die WM ein wichtiger Gradmesser. "Man sieht bei dieser WM recht deutlich, dass die Spitze immer breiter und die Dichte immer höher wird. Für Olympia sehe ich uns aber dennoch auf einem guten Weg."