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"Freak-Show" Haye vs. Chisora macht Klitschko sprachlos

Es wird ohne Zweifel der verrückteste Boxkampf des Jahres!

Wenn am 14. Juli im Londoner Upton Park die beiden Prügelknaben David Haye und Dereck Chisora in einem offiziellen Schwergewichtskampf aufeinander treffen, fliegen garantiert die Fäuste.

Am Dienstag wurde der Kampf der Öffentlichkeit präsentiert – die beiden Kontrahenten waren bei der Pressekonferenz durch ein Absperrgitter getrennt.

„Das wird einer der meistdiskutierten und spektakulärsten Kämpfe aller Zeiten“, reibt sich Kalle Sauerland, der Co-Promoter von Haye, bereits heute die Hände.

"Ich bin sprachlos"

Mit Unverständnis reagiert dagegen Wladimir Klitschko, der den Kampf in einer ersten Reaktion als „Freak-Show“ bezeichnet hat.

„Ich bin sprachlos, wie kann man so einem Mann (Chisora, Anm.) eine Lizenz geben“, versteht der amtierende Schwergewichts-Weltmeister die Welt nicht mehr.

Der britische Boxverband BBBC hatte dem 28-Jährigen Mitte März die Kampferlaubnis entzogen.

Prügel und Todesdrohungen

Aus gutem Grund, denn Chisora hatte sich mehrere „Ausraster“ geleistet, unter anderem nach seiner Niederlage gegen Witali Klitschko.

Auf der Pressekonferenz prügelte er sich wild mit Haye, der als Experte für das britische TV in der Münchner Olympiahalle war, und drohte sogar ihn zu töten.

Für den Kampf gegen den „Haymaker“, der seinerseits kein Kind von Traurigkeit ist, hat sich Chisora eine Lizenz vom luxemburgischen Verband besorgt.

Verheerendes Signal für Klitschko

Für seinen Manager Frank Warren ein logischer Schritt.

„Was Chisora gemacht hat, war sehr dumm. Aber er ist dafür bestraft worden, warum soll er also länger als sechs Monate pausieren und eine Menge Geld verlieren. Was spricht dagegen, dass er seinen Lebensunterhalt verdienen darf.“

Für Waldimir Klitschko ist die Lizenz aus Luxemburg „ein Schlag ins Gesicht des britischen Box-Verbandes und ein verheerendes Signal.“

Denn, so der normalerweise kuschelweiche Gentleman-Boxer weiter: „Es kann nicht sein, dass der Eindruck erweckt wird, Boxer können sich alles erlauben, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.“

"Boxsport in Verruf gebracht"

Der BBBC kündigte noch am Mittwoch an, bei dem groß aufgezogenen Spektakel nicht mitzumachen.

„Jedes BBBC-Mitglied, das in irgendeiner Form an diesem Kampf mitwirkt, wird umgehend seine Lizenz verlieren. Durch diese Veranstaltung wird der Boxsport in Verruf gebracht und die Autorität des BBBC untergraben“, ließ der Verband in einer Aussendung wissen.

WBA-Weltmeister Alexander Powetkin hat mit dem umstrittenen Hauptkampf kein Problem. Der Russe wird seinen Titel gegen Pflichtherausforderer Hasim Rahman verteidigen.

Der Sieger trifft dann in einem weiteren WM-Kampf im Herbst auf den Sieger des Duells Hay gegen Chisora.