news

Die Verlierer des Jahres

Die Verlierer des Jahres

"Es tuat so weh, wenn ma verliert..."

Nicht nur Reinhard Fendrich, auch die von LAOLA1 zu den Verlierern des Jahres gekürten Sportler können davon spätestens seit heuer ein Lied singen:

Daniel Köllerer

Daniel Köllerer

Ein Spiel zu verlieren ist eins, aber die Spiel-Erlaubnis zu verlieren ist praktisch der Super-GAU. So ergangen ist es Daniel Köllerer. Der Tennis-Profi wurde Ende Mai von der ATP-Tour wegen angeblicher Spiel-Manipulation in drei Fällen zu einer Strafe in Höhe von 100.000 Dollar verdonnert und noch viel schlimmer: lebenslang gesperrt.

Für den 28-Jährigen, der sich in der Vergangenheit mit unzähligen Eskapaden als „Bad Boy“ einen Namen gemacht hat, geht es nun um die Existenz. Das im Vorjahr gekaufte Häuschen sowie das junge Familienglück mit Freundin Gabi blicken in eine ungewisse Zukunft.

Ungewiss auch, weil Köllerer natürlich alle Hebel in Bewegung setzt, um die Sperre abzuwenden. Das Urteil des unabhängigen Schiedsgerichts des CAS steht noch aus.

Arrivierte Bundesliga-Torhüter

Arrivierte Bundesliga-Torhüter

Auf der Position des Torhüters regiert normalerweise das Kontinuitäts-Gebot. Heuer hielten sich die Bundesliga-Trainer aber nicht daran.

Bei Salzburg, Rapid, Austria und Mattersburg wurde heftig rotiert und das nicht etwa wegen Verletzungen oder Abgängen – nein, schlicht wegen des Leistungsprinzips. Besonders hart aber, wie Eddie Gustafsson und Helge Payer abmontiert wurden.

Ab der 15. Runde musste der Salzburger Kapitän auf der Bank Platz nehmen und Alexander Walke den Vortritt lassen. Bei Rapid musste der einstige Führungsspieler die Höchststrafe hinnehmen. Nachdem er hinter Jan Novota nur noch Ersatz war, musste er nach dessen Verletzung auch noch der eigentlichen Nummer drei Lukas Königshofer weichen.

Daniel Beichler

Daniel Beichler

Zugegeben begann der Abstieg des Daniel Beichler nicht erst in diesem Jahr. Dem Nationalspieler seinen Wechsel im Sommer 2010 zu Hertha BSC Berlin vorzuhalten, wäre aber wohl ohnedies falsch.

Fakt ist allerdings, dass der Offensiv-Spieler mit Sturm den werdenden Meister verließ und mittlerweile über die Umwege St. Gallen (sechs Einsätze) und MSV Duisburg (ein Einsatz) bei der SV Ried nicht über die Rolle eines Ergänzungsspielers hinauskommt.

Trainer Paul Gludovatz gibt dem erst 20-jährigen Marco Meilinger den Vorzug. Zu Beichlers Ehrenrettung sei allerdings gesagt, dass zahlreiche Verletzungen den fünffachen ÖFB-Internationalen immer wieder ausbremsten.

Felipe Massa

Felipe Massa

Was ist bloß mit Felipe Massa los? 2008 schrammte der Brasilianer noch knapp an der Weltmeisterschaft vorbei, drei Jahre später hatte er mit der Entscheidung ungefähr so viel zu tun, wie Ostereiersuchen mit Weihnachten.

Mit 118 Punkten gerade einmal Platz sechs in der Fahrerwertung, satte 274 Zähler Rückstand auf Weltmeister Sebastian Vettel. Und das wohl Peinlichste: In den 19 Saisonrennen schaffte der 30-Jährige kein einziges Mal den Sprung auf das Podest.

Zuletzt passierte einem Ferrari-Piloten dieses Missgeschick vor 30 Jahren. Logisch, dass den erfolgsverwöhnten Italienern das nicht schmeckt. „Wir erwarten von Massa 2012 großartige Dinge und dann werden wir entscheiden, wie wir weitermachen. Er muss sich nächste Saison steigern“, fordert Luca di Montezemolo.

Dietmar Constantini

Dietmar Constantini

Dienstag, 13. September – Dietmar Constantini tritt nach 23 Spielen als österreichischer Teamchef zurück. Hinter ihm liegen sieben Siege, drei Unentschieden, 13 Niederlagen sowie eine verpasste EM-Qualifikation.

Mit seinen Aussagen über den Stellenwert von Taktik im Fußball sowie seinem kompromisslosen Umgang mit diversen Legionären (stellvertretend sei hier der Fall Ivanschitz erwähnt) sorgte er für reichlich Irritationen bei den Fans.

Obwohl der Tiroler stets beteuerte, bis zum Ende seines Vertrages zu bleiben, warf er letztendlich nach der EM-Quali das Handtuch. Je länger seine fast zweieinhalb-jährige Amtszeit, umso lauter wurde der Ruf der Fans nach mehr Professionalisierung und einem zugrundeliegenden Konzept im ÖFB. Erwartungen, denen sich nun Marcel Koller gegenübersieht.

LASK

LASK

Während die zweitgrößte Stadt des Landes im Mai 2011 den Meistertitel feierte, musste die drittgrößte den Abstieg betrauern. Nach vier Saisonen in der Bundesliga ging es für den LASK wieder in Liga zwei - eine Riesen-Pleite, die sich die Klubführung - also "Alleinherrscher" Peter-Michael Reichel - selbst zuzuschreiben hat.

Wer im Sommer zuvor - zum x-ten Mal - die fast komplette Mannschaft austauscht und dabei auch noch die Qualität deutlich verschlechtert, braucht sich nicht wundern, wenn es im freien Fall bergab geht. Sich auf fehlende finanzielle Unterstützung an einem der größten Wirtschaftsstandorte hierzulande auszureden, ist seitens Reichel unangebracht.

Schließlich hat es der Klub-Boss mit seinem autoritären Führungsstil selbst zu verantworten, dass die - bereitstehenden - Geldgeber außen vor blieben. Bei allem Respekt vor Klubs wie Mattersburg oder Kapfenberg ist der Abstieg des LASK einer Schande gleichzusetzen...

Niki Hosp

Niki Hosp

Es war eindeutig nicht das Jahr der Niki Hosp. Dass die Bichlbacherin auf Skiern ein außergewöhnliches Gefühl besitzt, hat sie in der Vergangenheit bereits etliche Male eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

48 Mal stand die Gesamt-Weltcupsiegerin aus der Saison 2006/07 in ihrer Karriere bereits auf dem Weltcup-Podest (davon elf Siege).

Passiert in den Rennen in Lienz keine Überraschung, beendet die 28-Jährige das Kalenderjahr ohne Stockerlplatz. Am nächsten kam dem noch ein vierter Platz beim Super-G im Februar in Are.

Volleyball-Nationalteam

Volleyball-Nationalteam

Besser als bei den Heim-Europameisterschaften 1999, als Österreichs Auswahl in der Vorrunde ohne Satzgewinn ausschied, wollten die Mannen von Teamchef Michael Warm bei der EuroVolley, die gemeinsam mit Tschechien ausgetragen wurde, abschneiden.

Was folgte, ist bekannt. 0:3 gegen Slowenien, 0:3 gegen die Türkei, 0:3 gegen Serbien – und aus der Traum. Doch es kehrte nicht nur Ernüchterung ein. Die Aufbruchstimmung unter Warm, der bis zu den Olympischen Spielen 2016 verpflichtet werden konnte, ist geblieben.

Die einkehrende Professionalisierung trägt erste Früchte, erkennbar an der wachsenden Legionärszahl im ÖVV-Team. Nichtsdestotrotz wurde mit der Heim-EM eine große Gelegenheit vergeben, für einen wahren Hype zu sorgen, daran konnte auch der Test-Sieg im Vorfeld gegen Brasilien nichts ändern.