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RBR, ÖSV-Adler, Super-Sprinter - die Teams des Jahres

RBR, ÖSV-Adler, Super-Sprinter - die Teams des Jahres

Einer für alle, alle für einen!

Zahlreiche Mannschaften nahmen sich diesen Spruch zu Herzen und wuchsen im abgelaufenen Jahr über sich hinaus.

Die Top-Teams 2011:

Red Bull Racing

Zwölf Rennsiege, 27 Podestplätze, 18 Pole Positions und zehn schnellste Rennrunden - die Bilanz des Austro-Rennstalls Red Bull Racing in der vergangenen Saison liest sich sensationell. Müßig zu erwähnen, dass die "Bullen" mit dieser Erfolgsserie beide WM-Titel (Fahrer, Konstrukteure) in eindrucksvoller Manier verteidigten.

Sebastian Vettel wiederholte seinen WM-Erfolg vom letzten Jahr. Gemeinsam mit Mark Webber und der RBR-Crew, die die klare Nummer eins war, blieb die Konkurrenz auch in der Teamwertung ohne Chance. Für die Auszeichnung zu Österreichs "Mannschaft des Jahres" sollte es überraschend klar nicht reichen, dafür ist der Rennstall einer von fünf Nominierten für den "Laureus World Sports Award".

Yvonne Schuring/Viktoria Schwarz

Die 33-jährige Schuring und die um sieben Jahre jüngere Schwarz setzten bei der Flachwasser-Weltmeisterschaft alles auf eine Karte. Das Duo konzentrierte sich im Kajak-Zweier auf die 500 Meter und wurde im ungarischen Szeged mit der Goldmedaille belohnt. Zugleich bescherten sie Österreich einen Quotenplatz für die Spiele in London.

"Yvonne ist kurz in Ohnmacht gefallen", meinte Sportkoordinator Günther Briedl nach dem Rennen. "Sie haben richtig gnandenlos zugeschlagen." Nachdem sie sich erholte hatte, betrachtete Schuring den Erfolg als große Erleichterung. "Ich war fix und fertig, habe mir gedacht, das gibt es ja nicht."

ÖSV-Skispringer

Die Nordische Ski-Weltmeisterschaft in Oslo wurde zur großen Matchtdemonstration der ÖSV-Wunderadler. Gold im Teambewerb auf der Normalschanze, Gold auch von der Großschanze. Dazu beide Einzel-Titel durch Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer. Und weil es so schön war, gab es zum Drüberstreuen noch zwei Silberne durch Morgenstern und Andreas Kofler.

Fast selbstredend ging auch die große Kristallkugel nach Österreich (Morgenstern). Im Vorbeigehen nahmen die rot-weiß-roten Überflieger zudem die FIS-Team-Tour mit. Und in der neuen Saison? Da belegen Kofler, Schlierenzauer und Morgenstern im Weltcup die Plätze eins, drei und fünf. Eine Ende der Dominanz ist nicht in Sicht.

ÖSV-Kombinierer

Das ewige Duell Österreich gegen Deutschland - in den WM-Teambewerben der Nordischen Kombination kochte es wieder hoch. Und wie! Im ersten Teambewerbe (Normalschanze) holten die ÖSV-Asse David Kreiner, Bernhard Gruber, Felix Gottwald Mario Stecher nach Platz vier im Springen Sekunde um Sekunde auf, ehe Schlussläufer Stecher Mario Edelmann abkochte (0,4 Sekunden Vorsprung) und für das erste Gold sorgte.

Noch dramatischer war der Wettkampf von der Großschanze. Zunächst dasselbe Bild: Österreich machte in der Loipe Boden gut und ging mit Deutschland in die letzte Runde. Diesmal schnappte sich Edelmann die bessere Position und lief vor Stecher als Erster auf die Zielgerade. Doch der steirische Routinier holte das Letzte aus seinem Körper raus, machte den Positionsnachteil wett und rang den Deutschen neuerlich nieder. Diesmal um den Wimpernschlag von 0,1 Sekunden.

"All Blacks"

Solche Geschichten schreibt nur der Sport. 1987 gelang es der neuseeländischen Rugby-Nationalmannschaft letztmals, die WM für sich zu entscheiden. Ausgerechnet bei der Heim-Weltmeisterschaft. Wie günstig, dass die Titelkämpfe auch 2011 auf dem Inselstaat ausgetragen wurden. Und weil es der Zufall so wollte, wartete im Endspiel neuerlich Frankreich auf die Auswahl Neuseelands. 61.079 Zuschauer wohnten dem Kracher im Eden Park zu Auckland bei.

Diese sahen eine frühe 5:0-Führung der "Kiwis" durch einen Versuch von Tony Woodcock. Per Straftritt erhöhte Stephen Donald auf 8:0, ehe "Les Bleus" zur Aufholjagd bliesen. Kapitän Dusautoir und Francois Trinh-Duc brachten Frankreich bis auf einen Zähler heran. Letzter hatte die Führung auf dem Fuß, vergab jedoch einen Straftritt und sorgte für einen neuseeländischen Freudentaumel. Der so sehr ersehnte zweite WM-Titel für die erfolgreichste Rugby-Nationalmannschaft der Welt (positive Bilanz gegen jeden (!) Gegner) war in trockenen Tüchern.

Green Bay Packers

NY Giants, Chicago Bears, Philadelphia Eagles, Atlanta Falcons, Pittsburgh Steelers, New Orleans Saints, Carolina Panthers, Denver Broncos, St. Louis Rams, Minnesota Vikings, San Diego Chargers, Tampa Bay Buccaneers, Detroit Lions und Oakland Raiders. Was diese Teams gemeinsam haben? Richtig, sie bekamen 2011 von den Packers eins übergebraten.

Headcoach Mike McCarthy wusste lang gar nicht, wie sich eine Niederlage anfühlt. Er kurz vor Weihnachten gab es die erste Niederlage in diesem Kalenderjahr. Im Februar bejubelten die Cheeseheads nach dem 31:25-Erfolg über die Steelers den Super-Bowl-Triumph, seither eilen Quarterback Aaron Rodgers und seine Kollegen von Erfolg zu Erfolg. Es wäre nicht verwunderlich, wenn sie den Titel verteidigen würden.

Dallas Mavericks

Jahr für Jahr starteten die Mavs, angeführt von Dirk Nowitzki, als Mitfavoriten in die Saison. Jahr für Jahr ging die texanische Franchise leer aus. Besonders nah dran war Dalls 2005/06, damals zog man erst in den NBA-Finals gegen die Miami Heat den Kürzeren. Fünf Jahre später gab es die Möglichkeit zur Revanche.

Nach Siegen über Portland (4-2), die L.A. Lakers (4-0) und Oklahoma City (4-1) standen die Mavericks im Endspiel und trafen dort auf die "Miami Thrice", angelehnt an das "magische Trio" Wade, James und Bosh. Nachdem Nowitzki und Kollegen zweimal in Rückstand gerieten (0:1, 1:2), drehte das Team von Headcoach Rick Carlisle auf und feierte drei Siege in Folge. Der Bann war gebrochen, die erste Meisterschaft der Franchise-Geschichte eingefahren.

Jamaikas Sprint-Herren

Bis 2007 hatten die US-Herren in den Sprintdistanzen der Leichtathletik alles im Griff. Seit Peking 2008 hat sich das Blatt gewendet, die Jungs aus Jamaika heizen den erfolgsverwöhnten US-Stars ein und zeigen ihnen die Grenzen auf. So geschehen auch bei der Weltmeisterschaft in diesem Jahr in Osaka.

Trotz des Fehlstarts von Usain Bolt über die 100 Meter ging Gold an den Karibik-Staat, Yohan Blake holte für die Insulaner die Kohlen aus dem Feuer. Über 200 Meter schlug "Lightning Bolt" zurück und kam seinerseits zu Titelehren. Der Höhepunkt folgte in der Staffel: Bolt, Blake, Michael Frater und Nesta Carter gewannen Gold in neuer Weltrekordzeit von 37,04 Sekunden.

FC Barcelona

Wenn ein Verein bei der Weltfußballerwahl die Plätze eins (Messi), zwei (Iniesta) und drei (Xavi) belegt, muss er zweifelsfrei zu den führenden Teams der Welt gehören. Der FC Barcelona gehört nicht nur dazu, er ist das beste Team auf diesem Planeten. In der Primera Division ließ man dem Erzrivalen Real Madrid keine Chance und komplettierte den Meister-Hattrick.

Auch in der Champions League war gegen die Zauber-Fußball zelebrierenden Katalanen kein Kraut gewachsen, nach Kopenhagen, Kazan und Panathinaikos (Gruppenphase) mussten auch Arsenal (Achtelfinale), Shakhtar (Viertelfinale), Real (Halbfinale) und Manchester United im Endspiel die Übermacht der Guardiola-Truppe anerkennen. Einen Schönheitsfehler gab es allerdings auch: In der Copa del Rey musste man sich im Finale Real Madrid geschlagen geben.

Spaniens Davis-Cup-Team

Als wäre die Dominanz der Iberer im Fußball nicht schon groß genug, drücken sie auch dem Zirkus der Filzkugeljäger ihren Stempel auf. Dabei ist es nicht nur Ausnahmeerscheinung Rafael Nadal, der die tennisbegeisterten Spanier in Ekstase versetzte, so zeigte zum Beispiel auch David Ferrer mehrfach, dass er völlig zu Recht in den Top 10 der Weltrangliste steht.

Zum Auftakt des Davis Cups wurde Belgien ohne große Mühe aus dem Weg geräumt. Mit den USA wartete im Viertelfinale ein vermeintliche Riese, doch auch dieser hatte keine Chance und musste Spanien ins Semifinale ziehen lassen. Dort wurde Frankreich aus dem Weg geräumt, ehe im Endspiel die Neuauflage von 2008 wartete. Diesmal fand das Finale jedoch nicht in Argentinien statt, stattdessen war Spanien Gastgeber. Dank eines 3:1-Triumphes war der fünfte Davis-Cup-Erfolg Gewissheit.