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Die Rücktritte des Jahres 2012

Die Rücktritte des Jahres 2012

Alles ist vergänglich, auch die Karrieren der Sportstars.

Während neue Emporkömmlinge die Szene mit Leben füllen, gehen für andere die Lichter langsam aus.

Vom emotionalsten "Handball-Hampelmann" der Nation über Schwimmnixen und Loipenjäger bis hin zu einem Urgestein auf Kufen.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit präsentiert LAOLA1 die "Rücktritte des Jahres":

MOTORSPORT

Die Liste der Rücktritte ist wohl nirgends sonst derart prominent besetzt wie im Motorsport. F1-Rekordweltmeister Michael Schumacher hat sich ebenso zum Rückzug entschieden wie Rallye-Rekordchampion Sebastien Loeb und Motorrad-Superstar Casey Stoner. Damit nicht genug, war auch Ex-Rallye-Weltmeister Petter Solberg, der keinen neuen Arbeitgeber fand, dazu gezwungen, sich vom aktiven Rennsport zu verabschieden. Nicht minder erwähnenswert: Auch Max Biaggi, vierfacher Champion in der Motorrad-WM sowie zweifacher Superbike-Triumphator, sowie der dreifache Le-Mans-Gewinner Dindo Capello sagten für immer Lebewohl.

FUSSBALL

Drei echte Legenden haben beschlossen, das runde Leder ins Eck zu stellen. Michael Ballack beendete seine Laufbahn sang- und klanglos als Reservist bei Bayer Leverkusen, kündigte aber für Juni 2013 ein großes Abschiedsspiel an. Der 125-fache brasilianische Nationalspieler Roberto Carlos, einer der besten Linksverteidiger seiner Generation, hängte die Schuhe nach 22 Profijahren an den Nagel. Zuletzt stand der 39-Jährige auf der Gehaltsliste Anzhi Makhachkalas. Last but not least ist auch die Karriere des ukrainischen Nationalhelden Andriy Shevchenko zu Ende. Nach 111 Länderspielen - zum Abschluss knipste er zweimal bei der Heim-EURO gegen Schweden - hatte der 36-Jährige genug.

TENNIS

Auch der Tennis-Zirkus hat einen großen Aderlass zu verkraften. Mit Kim Clijsters verabschiedete sich eine vierfache Einzel-Major-Siegerin, die in der vergangenen Dekade zu den prägendsten Figuren zählte. Die Herren verlieren mit Andy Roddick einen der Publikumslieblinge. Der 30-Jährige gewann 2003 die US Open und bestritt eben dort sein letztes Turnier. Verabschiedet hat sich indes auch sein einstiger Finalgegner in Flushing Meadows. Juan Carlos Ferrero hat sich mit dem Sieg der French Open 2003 in den Siegerlisten verewigt. Ohne Grand-Slam-Erfolg, aber mit jeder Menge Charisma war Ivan Ljubicic versehen. Der 33-jährige Kroate kletterte 2006 bis auf Platz drei in der Weltrangliste.

SKI ALPIN

Schwere Verluste hat auch der alpine Skisport zu verzeichnen. Didier Cuche, 21-facher Weltcupsieger, Ex-Weltmeister und jahrelanger Abfahrtsdominator, zählt nicht länger zum Kreis der Aktiven. Dank seiner Beraterrolle bleibt er dem Sport aber erhalten. Kalle Palanders Abschied - der Finne wurde 1999 Slalom-Weltmeister - hatte sich ebenso bereits angekündigt wie das Aus von Anja Pärson, die nach dem Weltcup-Finale in Schladming genug hatte. Mario Scheiber, Ana Jelusic und Patrick Staudacher ergänzen diese prominente Riege. Last but not least: Evergreen Patrik Järbyn, inzwischen 43 Lenze zählend, hat genug von der Reiserei.

BIATHLON

Unglaublich, welche Hochkaräter die Loipenjäger in Zukunft vorgeben müssen. Zuallererst sei Magdalena Neuner erwähnt. Rekord-Weltmeisterin, Doppel-Olympiasiegerin, Gesamtweltcup-Siegerin, deutsche Lichtgestalt - nach der Heim-WM in Ruhpolding war für sie Schluss. Gemeinsam mit der 25-Jährigen verabschiedete sich auch Ex-Weltmeisterin Helena Ekholm. Zu Beginn der Saison folgten den beiden Ladies zwei Herren. Erst konnte sich Michael Greis, in Turin 2006 dreimal mit Gold dekoriert, nicht mehr entsprechend motivieren, wenige Tage später nahm Vincent Jay, Goldmedaillen-Gewinner in Vancouver 2010, seinen Hut.

SCHWIMMEN

18 Mal Olympia-Gold (je zweimal Silber und Bronze), 27 Mal WM-Gold (sechsmal Silber, einmal Bronze), dazu nicht weniger als 39 Weltrekorde. Mit Michael Phelps verliert der Schwimmsport den erfolgreichsten Olympioniken aller Zeiten, der Sport generell einen seiner absoluten Superstars. Bereits mit 27 Jahren hatte er sämtliche relevante Rekorde pulverisiert, sodass ihm der Anreiz fehlte, sich weiter täglich stundenlang zu quälen. Im Schatten des US-Amerikaners hat auch Laure Manaudou "adieu" gesagt. Die 26-jährige Französin, die bereits 2008 zurücktrat und für London 2012 ein Comeback startete, hat nun wohl endgültig genug. Verständlich bei einem kompletten WM- und Olympia-Medaillensatz in der Vitrine.

 

MEHR SPORT (WINTER)

Ein Flug genügte ihm, um in die Geschichte einzugehen. Johan Remen Evensen setzte 2011 in Vikersund erst nach 246,5 Metern auf und hält bis heute den Weltrekord. Gemeinsam mit dem 27-jährigen Norweger zählt auch Ashleigh McIvor zu den prominenten Rücktritten im Jahr 2012. Die 29-Jährige gewann Olympia- und WM-Gold, fand aber nach einem Kreuzbandriss 2011 nie wieder in die Spur. Auch im Reich der Eishockey-Spieler werden zwei Größen schmerzlich vermisst. Red-Wings-Legende Nicklas Lidström beendete 42-jährige seine Karriere - im selben Alter trat auch Daniel Gauthier (zuletzt bei der VEU) zurück.

MEHR SPORT

43 Jahre, elf Maximum Breaks, sieben WM-Titel. Stephen Hendry hatte genug, die Snooker-Legende stellte ihren Queue beiseite. Nicht aus Alters-, sondern aus Verletzungsgründen gab Christian Olsson, Weltmeister, Europameister und Olympiasieger im Dreisprung, seinen Rückzug bekannt. Ole Bischof hatte nach Gold und Silber im Judo genug, zudem war auch für die Footballer Derrick Mason (Wide Receiver/zuletzt bei den Houston Texans) und LaDainian Tomlinson (Running Back/New York Jets) war die Zeit gekommen, um Abschied zu nehmen.