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Mazedonien-Spiel: Revanche, aber "kein Privatkrieg"

Mazedonien-Spiel: Revanche, aber

Mit dem Achtelfinaleinzug und dem besten WM-Abschneiden der Handball-Neuzeit haben Österreichs Männer das vor der Endrunde ausgegebene Ziel erreicht.

Doch Viktor Szilagyi und Co. wollen mehr. Vorerst steht am Freitag (17.00 Uhr) im Kampf um Platz zwei das letzte Gruppenspiel gegen Mazedonien am Programm, die ÖHB-Auswahl hat mit Lazarov und Co. noch eine Rechnung offen.

"Zeit, Revanche zu nehmen"

So flog Rot-Weiß-Rot 2012 im WM-Play-off gegen Mazedonien mit einem Minus von zwei Toren hinaus, vor genau einem Jahr unterlag man der erfahrenen Balkan-Truppe bei der EM in Dänemark in der Vorrunde ebenfalls hauchdünn mit 21:22

"Es ist Zeit, Revanche zu nehmen", hatte ÖHB-Teamchef Patrekur Johannesson dementsprechend schon vor Turnierstart gesagt, er kennt den Gegner inzwischen quasi in- und auswendig.

Gerade in Katar haben sich die Mazedonier bisher aber stark präsentiert, nach drei Siegen erst am Mittwoch beim 26:29 gegen Gruppensieger Kroatien die ersten Punkte abgegeben.

Lazarov ist der Schlüssel

"Das ist eine sehr erfahrene, sehr clevere Mannschaft, in der mehrere Spieler in der Champions League spielen", warnte Johannesson vor den Mazedoniern, deren halbes Team auf Clubebene bei Metalurg Skopje engagiert ist. "Sie haben bisher eine sehr, sehr gute Leistung gebracht. Das wird aber kein Privatkrieg, es geht um zwei Punkte", meinte Szilagyi.

Mit einem Durchschnittsalter von 30,2 Jahren stellt Mazedonien das älteste Team der WM, bürgerte im Vorjahr den slowenischen Rückraum-Altmeister Renato Vugrinec und den serbischen Mitte-Routinier Nemanja Pribak ein.

Star der Truppe ist Wurfkanone Kiril Lazarov vom FC Barcelona. Ein Schlüsselduell ist auch am Kreis zu erwarten, wo der wuchtige Stojance Stoilov einen ständigen Gefahrenherd darstellt.

Achtelfinalgegner gesucht

Das Duell mit dem EM-Fünften 2012 entscheidet auch über den Achtelfinalgegner, der entweder der Zweite oder der Dritte aus Gruppe A ist.

Dafür kommen vor den abschließenden Partien, die ebenfalls am Freitag über die Bühne gehen, Titelverteidiger Spanien (8 Punkte), Slowenien (6) oder Gastgeber Katar (6) infrage.

Die Spanier verteidigen im Duell mit Slowenien Platz eins, Katar bekommt es mit Weißrussland zu tun. Geht es nach der Papierform, wären also Slowenien oder die Hausherren als Gegner zu erwarten.

"Verlange zumindest die richtige Körpersprache"

Daran wollte Johannesson aber noch nicht denken und versuchte, auf die Euphoriebremse zu steigen. Vor allem einige Bankspieler wie Roland Schlinger und Janko Bozovic, die gegen den Iran ihre Chance nicht zu nutzen vermochten, mussten sich Kritik anhören.

"Ich verlange zumindest die richtige Körpersprache", sagte Johannesson noch am Mittwochabend. Am Donnerstag schien er den Erfolg bereits mehr zu genießen, betonte aber neuerlich: "Solange wir im Turnier sind, müssen wir den Fokus auf das nächste Spiel haben."

Von einer möglichen Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro, das beim ÖHB als höchst inoffizielles Ziel gilt, wollte er ohnehin nichts wissen. Dafür müsste Österreich Platz sieben erreichen, also vorerst zumindest ins Viertelfinale einziehen. Platz sieben würde freilich noch kein Fixticket für Rio bringen, sondern zur Teilnahme an einem von drei Quali-Turnieren mit je vier Teams berechtigen, bei dem die jeweils zwei besten den Sprung zu den Spielen schaffen.