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Edelmüller erklärt die Konstanz der Fivers

Edelmüller erklärt die Konstanz der Fivers

Wirft man einen Blick auf die Entwicklungen der Handball Liga Austria seit der Jahrtausendwende, so sind zwei Tendenzen ganz klar erkennbar. 

Zum einen wird die höchste österreichische Spielklasse seit 2001 von Vorarlberger Vereinen dominiert.  In den letzten 13 Jahren kam der Meister mit Bregenz (9) und Hard (3) zwölf Mal aus dem westlichsten Bundesland. 

Nur einmal konnten die Fivers diese Phalanx brechen und sich 2011 zum Staatsmeister küren.

Fivers gehen konsequenten Weg

Nicht nur aufgrund der Meisterschaft vor drei Jahren waren die Wiener die einzige Mannschaft, die den Vorarlbergern über all die Jahre die Stirn bieten konnte. Und dies ist die zweite erkennbare Tendenz. 

Das Team aus der Bundeshauptstadt ist die konstanteste Mannschaft des letzten Jahrzehnts.

In den letzten neun Jahren standen die Fivers nicht weniger als acht Mal im Endspiel der HLA. Zusätzlich krönte man sich 2009, 2012 und 2013 zum Cupsieger. Eine Konstanz, die der Truppe von Cheftrainer Peter Eckl so schnell keiner nachmacht.

Das Geheimnis ist simpel, wie Kapitän Christoph Edelmüller verrät. „Es wird sehr gut und konsequent gearbeitet.  Was die Konstanz noch aufwertet ist, dass wir finanziell vielleicht nicht die Möglichkeiten haben wie Hard oder Bregenz. Es ist schön, wenn man sieht, dass wir mit einem konsequenten Weg mit der Spitze mithalten können“, so der Kreisläufer.

Den Jungen eine Perspektive bieten

Neben den sportlichen Erfolgen als Mannschaft, ist vor allem die Vielzahl an jungen Spieler, beeindruckend. Jährlich binden die Wiener neue Nachwuchsakteure in die HLA-Mannschaft ein, der Fundus an Talenten scheint teilweise unerschöpflich. Seit 2004 gewann der amtierende Vizemeister zehn Mal in Folge den HLA-Nachwuchspreis. 

Dabei ist es kein Leichtes, Jugendliche für eine professionelle Handball-Karriere zu motivieren. Um ganz nach oben zu kommen, muss viel Zeit und Arbeit investiert werden. Der finanzielle Lohn ist dabei jedoch überschaubar. Viele Talente schreckt der Aufwand im Vergleich zum Ertrag ab. In Wien ist dies anders. 

„Ich glaube, wenn man mit den Leuten gut arbeitet und die Spieler merken, sie profitieren vom Training, dem Konkurrenzkampf und den gut ausgebildeten Trainern, dann macht es ihnen auch Spaß. Das ist wie in jedem anderen Beruf: wenn du was lernst und merkst, dass du Fortschritte machst, ist der Spaß immer ein Faktor und du bleibst gerne dabei. Dann muss man die Jungen gar nicht so „zwingen“, dann kommt das Engagement von alleine“, sieht Edelmüller in der professionellen Ausbildung der Talente eine wichtige Komponente.

Bilyk soll als Vorbild dienen

Bilyk und Wagner als Vorbilder

Garantie, dass alle Nachwuchshoffnungen den Sport als Option sehen, Karriere zu machen, gibt es natürlich nicht. Eine sportliche Perspektive kann jedoch helfen.

„Es wird immer talentierte Spieler geben, die ihre Zukunft nicht im Handball sehen. Das war mitunter ein Problem und das war einer der Gründe, warum die Fivers heuer auch eine Mannschaft in der zweiten Liga stellen. Das ist schon beeindruckend, denn man muss sich vorstellen, dass wir 25 Spieler haben, die die Klasse haben, in der ersten oder zweiten Liga zu spielen. Es ist wichtig, ihnen die Perspektive zu bieten. Vielleicht ist der ein oder andere noch nicht so weit, in der HLA zu spielen, kann aber in der zweiten Liga Spielpraxis sammeln und sich dort entwickeln. Vielleicht schafft er dann in ein, zwei Jahren den Sprung in die HLA“, gibt Edelmüller zu Protokoll.

Mit dieser Aussicht auf einen Platz in der ersten Mannschaft bindet man viele junge Sportler an den Verein. Die Möglichkeiten, die Wien als Stadt in Bezug auf eine Ausbildung neben dem Handball bietet, darf natürlich ebenfalls nicht unterschätzt werden.

Vorbilder wie Nikola Bilyk oder Tobias Wagner zeigen zusätzlich, dass man mit der nötigen Einstellung und dem entsprechenden Talent bereits früh einen Platz in der Kampfmannschaft ergattern kann.

Den Weg weitergehen

Trotz ihrer Jugend spielen die beiden bereits jetzt wichtige Rollen im Konzept von Trainer Eckl und sammeln in den Finalspielen Erfahrung auf höchstem Niveau, was für ihre Entwicklung nur von Vorteil ist.

Spieler wie Bilyk oder Wagner bringen die nötige Breite in den Kader der Fivers. Eine Breite, die es schlussendlich ermöglicht, über so viele Jahre ganz oben mitzuspielen. 

Selbst wenn es mit dem zweiten Meistertitel der Vereinsgeschichte heuer nichts werden sollte, werden die Fivers ihren Weg weitergehen, um auch in den nächsten zehn Jahren die große Konstante im österreichischen Handball zu bleiben.

Sebastian Rauch