news

Frankreich als großer Gejagter

Frankreich als großer Gejagter

Serbien ist von Sonntag bis 29. Jänner erstmals Gastgeber einer Handball-Europameisterschaft.

Als großer Favorit und Gejagter geht Titelverteidiger Frankreich ins Rennen, der seit Olympia 2008 bei jedem großen Turnier triumphierte. Ebenfalls als Goldkandidaten werden WM-Finalist Dänemark, Spanien und Kroatien gehandelt.

Die Gastgeber, die zuletzt Platz acht und zehn bei der WM 2009 und 2011 sowie Rang 13 bei der EM 2010 holten, gelten trotz Heimvorteils nur als Außenseiter.

Großer Fanandrang

Das Faninteresse in Serbien ist jedenfalls enorm, seit Wochen sind keine Karten mehr erhältlich.

Spielorte sind Novi Sad (mit der Hammergruppe Frankreich, Spanien, Russland, Ungarn), Vrsac (Kroatien, Island, Norwegen, Slowenien), Belgrad (Dänemark, Polen, Serbien, Slowakei) und Nis (Tschechien, Mazedonien, Deutschland, Schweden).

Große Erwartungshaltung

Frankreich, das weiterhin von Erfolgscoach Claude Onesta trainiert wird, kann sich nach wie vor auf Stars wie den in Serbien geborenen Nikola Karabatic, Goalie Thierry Omeyer, Bertrand Gille und Luc Abalo stützen und wird wohl neuerlich nur schwer zu schlagen sein.

Es sei denn, der nötige Titelhunger ist kleiner geworden. "Wir haben die Leute ans Gewinnen gewöhnt", sagte Karabatic. "Aber wir werden alles geben."

Gallionsfigur verloren

Als absoluter Außenseiter gilt hingegen Deutschland, das erstmals seit 1996 nicht unter der Trainerikone Heiner Brand antritt.

Martin Heuberger übernahm im vergangenen Sommer die Aufgabe, den Weltmeister von 2007 nach zuletzt enttäuschenden Resultaten - u.a. Platz elf bei der WM in Schweden 2011 - wieder zu alter Stärke zurückzuführen.

Die Gegner in Gruppe B sind der letztjährige WM-Halbfinalist Schweden, Außenseiter Mazedonien und das mit zahlreichen Deutschland-Legionären gespickte tschechische Team.

Ziel Olympia-Ticket

"Der Auftakt gegen die Tschechen wird wegweisend", meinte der routinierte DHB-Kapitän Pascal Hens, der die Erwartungshaltung herunterschraubt.

"Es ist nur eines von vielen Finalspielen für uns. Wir müssen realistisch sein. Nach unseren schwachen Turnieren in Österreich 2010 (EM-Platz 10) und Schweden 2011 wissen wir, dass wir nicht mehr zur absoluten Spitze gehören. Wir wollen aber auf jeden Fall ein Olympia-Ticket holen."

Um sich noch einen von zwei vakanten Plätzen bei einem Olympia-Qualifikationsturnier zu sichern, reicht je nach Platzierung der anderen Teams im günstigsten Fall Rang zehn, im schlimmsten nur der dritte Platz.

Zwei HLA-Akteure

Auch die Handball Liga Austria ist mit zwei Akteuren vertreten:

Aktiv sind der slowakische Bregenz-Coach Martin Liptak, der das tschechische Team rund um Starspieler Filip Jicha bereits beim dritten Großereignis betreut, sowie Bärnbach/Köflachs mazedonischer Aufbau-Routinier Wlatko Mitkow.