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Zwei wichtige Jahre für Wiesberger

Zwei wichtige Jahre für Wiesberger

Bernd Wiesberger hat zwei Ziele. Erstens will der Burgenländer endlich unter die Top 50 der Welt, um an allen wichtigen Turnieren der Welt teilnehmen zu dürfen. Sein Karriere-Hoch ist der 52. Platz, momentan rangiert er an 70. Stelle.

Zweitens will Wiesberger etwas Historisches schaffen. Er könnte als erster Österreicher bei Olympischen Spielen um Medaillen golfen. Der Countdown dafür läuft.

Viertes Saison-Major 

Ab Donnerstag schlägt der 28-Jährige beim vierten und letzten Saison-Major im Valhalla Golf Club (Louisville, Kentucky) ab. Beim mit zehn Millionen Dollar dotierten „PGA Championship“ will er bei seinem insgesamt sechsten Major-Start seinen zweiten Cut und somit den Einzug ins Final-Wochenende schaffen.

"PGA-Championship" Titelverteidiger Jason Dufner (USA).

Geschafft hat es bereits seine Sportart, und zwar zu den Olympischen Spielen. In nicht einmal zwei Jahren finden die nächsten Olympischen Sommerspiele statt, und Österreich hat mit großer Wahrscheinlichkeit einen Teilnehmer, von dem die meisten nicht wissen, dass sein Sport überhaupt olympisch ist.

Rückblick

Nach 112-jähriger Absenz ist Golf 2016 wieder im Olympia-Programm. Golf wurde bei den Olympischen Sommerspielen 1900 in der französischen Hauptstadt Paris  und 1904 in der US-City St. Louis gespielt. Seitdem war Pause. Bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro (BRA) wird wieder ein Golfturnier im Zeichen der fünf Ringe ausgetragen.

Das hat die Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) 2009 beschlossen. Die Hauptgründe für die Aufnahme von Golf ins olympische Programm waren wohl die globale Verbreitung des Golfsports und die weltweit mehr als 60 Millionen Golfspieler.

Olympisches Spielformat 

Das olympische Golfturnier wird über vier Runden zu je 18 Löcher gespielt. Sowohl bei den Damen, als auch bei den Herren werden jeweils 60 Athleten daran teilnehmen. Im Falle eines Gleichstandes in den Medaillenrängen wird es keine ex-aequo Platzierungen geben, sondern ein Playoff über drei Löcher wird über Edelmetall entscheiden.

Der Golfplatz für das Turnier in Rio wird erst gebaut.

Weltrangliste als Kriterium

Wer im August 2016 beim olympischen Golfturnier teilnehmen darf, darüber entscheidet die offizielle Golf-Weltrangliste. Die Top-15 sind fix qualifiziert, aber es sind maximal vier Spieler pro Land zugelassen.

Ab dem 16. Rang wird die Weltrangliste bereinigt. Die 60 Startplätze werden aufgefüllt, wobei maximal zwei Golfer pro Nation, von der nicht schon zwei oder mehr Spieler in den Top-15 vertreten sein dürfen, teilnahmeberechtigt sind.

In dem 60er-Feld gibt es einen Fixstarter für das Gastgeberland Brasilien, unabhängig von der Weltranglistenposition. Darüber hinaus wird auch zugesichert, dass zumindest ein Golfer bzw. eine Golferin von jedem Kontinent an dem Turnier teilnimmt. Der Qualifikationszeitraum hat bereits begonnen, er läuft von 14. Juli 2014 bis 11. Juli 2016.  

Chancen der Österreicher

Was bedeuten die Kriterien für die Chancen der österreichischen Golfer? Bernd Wiesberger hat als aktuell 70. einen Platz für Rio ziemlich sicher. Stand heute würde sich kein zweiter Österreicher qualifizieren, denn Zweitbester in der Rangliste ist Martin Wiegele als 962., Drittbester ist Manuel Trappel (1048.). Unter den besten 400 sollte man aber sein, um realistische Chancen auf einen Startplatz zu haben. Bei den Damen werden sich Nina Mühl (688.) und Stefanie Michl (913.) noch steigern müssen, um 2016 um Medaillen golfen zu dürfen.

Mögliche prominente Opfer

Der Qualifikationsmodus bedeutet aber auch, dass viele klingende Namen die Olympischen Spiele nur vor dem Fernseher verfolgen werden. Der Obergrenze von vier Spielern pro Nation würden - wenn heute die Qualifikation enden würde - unter anderem die Amerikaner Phil Mickelson, Jordan Spieth, Zach Johnson, Dustin Johnson, Rickie Fowler und Keegan Bradley zum Opfer fallen.

Auch bei anderen Ländern wären einige berühmte Golfer nicht mit dabei. Das Engländer-Trio Ian Poulter, Lee Westwood und Paul Casey wäre ebenso zum Zuschauen verdammt wie Pablo Larrazabal (ESP), Mark Leishman (AUS), Edoardo Molinari (ITA)  und Ernie Els (RSA).

 

Philipp Seelmann