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Woods jagt seinem 15. Major-Titel nach

Woods jagt seinem 15. Major-Titel nach

Obwohl er seit fünf Jahren vergeblich seinem 15. Major-Titel nachjagt, wird Tiger Woods vor den am Donnerstag beginnenden 113. US Open im Golf in Ardmore bei Philadelphia als hoher Favorit gehandelt.

Der 37-jährige Superstar erinnerte mit den Leistungen im ersten Halbjahr 2013 - vier Siege in acht Turnieren - an seine beste Zeit in den Jahren 1999 bis 2002.

Ein weiterer Erfolg auf Grand-Slam-Ebene scheint überfällig, Woods würde sich damit dem seit 1986 bestehenden Rekord seines Landsmanns Jack Nicklaus bis auf drei Siege nähern.

Generalprobe geht in die Hose

Nicklaus ist mit drei anderen Spielern mit vier Erfolgen auch Rekord-Gewinner der US Open, Woods hält bei drei Siegen (2000, 2002, 2008).

Von den Open 2008 datiert auch sein bisher letzter Major-Sieg. Damals hatte er in Torrey Pines trotz Bänderrrisses im Knie und eines Stressbruchs im linken Bein im Stechen triumphiert.

Doch heuer ist Woods ausgerechnet die Generalprobe für die Open, das zweite Major-Turnier des Jahres, misslungen. Am Memorial Tournament in Dublin (Ohio) - Nicklaus ist dort der Gastgeber - erreichte er vor zwei Wochen nach einer ungewöhnlich schwachen Leistung nur den 65. Platz, 20 Schläge hinter dem Sieger Matt Kuchar (USA).

Dieses Turnier war allerdings phasenweise an der Grenze der Regularität - Woods ließ sich durch die stürmischen Winde schlicht aus dem Konzept bringen. Seither hat er im Training das Vertrauen in alle Bereiche seines Spiels wiederhergestellt.

Alles für den Sieg

"Majors zu gewinnen war nie leicht, auch wegen der wechselnden Schauplätze", sagte Woods. Für ihn gehe es immer noch darum, der Beste zu sein.

"Es geht ums Siegen. Das macht es so spannend. Ich bin 17 Jahre dabei und habe viele großartige Duelle und Schlachten erlebt. Darum trainiere ich, dafür stemme ich Gewichte und kämpfe mich da durch", betonte der 37-Jährige.

Mitfavoriten bleiben blass

Aus dem großen Kreis der Mitfavoriten sticht heuer keiner besonders hervor.

Der Australier Adam Scott blieb neben seinem Triumph im Masters im April sieglos. Gar noch ohne Erfolg ist nach einem Materialwechsel heuer der Weltranglisten-Zweite Rory McIlroy, der im Vorjahr fünf Turniere gewonnen hatte.

In der besten Form seiner Karriere spielt hingegen Matt Kuchar (USA), der als einziger Spieler neben Woods zwei Turniere auf der PGA-Tour gewonnen hat.

Dickes Gras und heikle Greens

Der mehr als 100 Jahre East Course des Merion Golf Club von Ardmore (Par 70), der zum fünften Mal und erstmals seit 1981 Mal Open-Schauplatz ist, wurde zuletzt auf 6.397 Meter verlängert.

Er ist damit aber immer noch rund einen halben Kilometer kürzer als die meisten Major-Turnier-Plätze der modernen Zeit. Die fehlende Länge wird durch andere Schwierigkeiten wettgemacht: enge Fairways mit tiefen Bunkern, dickes Gras entlang der Spielbahnen und heikle Greens, die durch weitere Sandhindernisse gut bewacht sind.



Nach starkem Regen im Vorfeld präsentiert sich der Kurs sehr weich und mit langsamen Grüns, die meisten Profis haben damit keine Freude.

Beim Nordiren McIlroy wurden hingegen positive Erinnerungen wach. Der 24-Jährige hat die Open vor zwei Jahren im Congressional Club bei ähnlichen Bedingungen mit dem Rekordscore von 16 unter Par und acht Schlägen Vorsprung gewonnen, im Vorjahr auf einem anderen Platz aber den Cut verpasst.

Was seine Form betrifft, gab sich McIlroy optimistisch. "Ich bin nahe dran, es gibt positive Zeichen", erklärte der zweifache Major-Gewinner.

Tolle Erinnerungen

Zwei der bisherigen Turniere im Merion Club blieben in Erinnerung. Der legendäre Amateur Bobby Jones komplettierte dort 1930 den Grand Slam (Siege in allen vier großen Turnieren in einem Kalenderjahr), den vor und nach ihm kein anderer geschafft hat.

Der Grand Slam bestand damals noch aus dem US Open, dem British Open sowie den Amateurmeisterschaften der USA und Großbritanniens. Sieben Wochen später trat Jones mit erst 28 Jahren vom Wettkampf-Golf zurück.

1971 rang der Texaner Lee Trevino den favorisierten Jack Nicklaus in einem dramatischen Stechen nieder