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Was wäre wenn...?

Was wäre wenn...?
Hurra, das Finale steht!
 
Die Seattle Seahawks und die New England Patriots bestreiten am 1. Februar Super Bowl XLIX in Glendale, Arizona.
 
Die letzten fünf Monate dienten zur Ermittlung dieses Endspiels. Bevor die Konzentration voll dem "Big Game" gilt, darf bei LAOLA1 die traditionelle "Endzone" zu Wochenbeginn natürlich nicht fehlen.
 
Aus dem Touchdown Tuesday der Regular Season wurde der Playoff Monday und garantiert wie gewohnt eine Analyse des Geschehens vom Wochenende.

Dynasty, der Seattle-Clan? Oder doch Dynasty, der New England-Clan? Man muss schon in den 80ern körperlich präsent gewesen sein, um zu wissen, auf welchen TV-Langeweiler wir anspielen. Aber egal, darum geht es nicht. Es geht vielmehr um den kühnsten Traum einer jeden NFL-Franchise. Ein Super-Bowl-Triumph? Genial! Das Erreichen eines sportlichen Lebensziels. Aber mehrere Super-Bowl-Triumphe in einer Ära? DAS ist es, was die Protagonisten unsterblich macht! Und gefühlt ist Super Bowl XLIX zwischen den Seattle Seahawks und den New England Patriots der Showdown jener beiden Teams mit dem derzeit größten Anspruch auf eine Dynastie in diesem Jahrtausend. Hierbei muss man differenzieren: New England hat(te) bereits die ihrige. Drei Titel in vier Saisonen zu Anfang des Milleniums sind eine Dynastie, die Leistungen seither fallen auch unter diese Kategorie. Der letzte Super-Bowl-Triumph ist jedoch bereits zehn Jahre her, zwei Endspiele gingen seither verloren. Schlägt man heuer wieder zu, wäre es jedoch die langersehnte Abrundung der Ära Bill Belichick/Tom Brady, die als eine der prägendsten der NFL-Geschichte angesehen werden muss. Seattle wiederum hat noch keine Dynastie, ist als Titelverteidiger derzeit jedoch das Team, das auf dem besten Weg dorthin ist. "Back to back" hat ohnehin schon länger kein Team die Vince-Lombardi-Trophy erobert. Letztmals gelang dies 2005 den - richtig geraten - Patriots. Die wollen nun den Doppelschlag verhindern - welch Ausgangsposition! Zudem ist Seattle-Coach Pete Carroll der unmittelbare Vorgänger von Patriots-Mastermind Belichick. Diese Partie hat alle Ingredienzen für eine fantastische Super Bowl. Dies belegt auch der Weg in selbige. Während der Seahawks-Sieg gegen Green Bay noch in einigen Jahren als epochaler Schlagabtausch gelten wird, demonstrierte New England seinen Machtanspruch mit einer Demontage der Indianapolis Colts. Ja, solch verschiedene Facetten kann Football haben, auch deshalb lieben wir diesen Sport so!

7:45! Der Enstand reicht aus, um zu verdeutlichen, auf welch verlorenem Posten die Indianapolis Colts in ihrem Duell mit New England waren. Man kommt nicht um die Diagnose umhin, dass die Colts auf allen Ebenen des Spiels überfordert waren. Das gilt nicht nur für Andrew Luck, der zur Kenntnis nehmen musste, dass nicht nur auf der Abfahrt auf der "Streif" (Samstag, 11:45 Uhr im LAOLA1-Live-Ticker - das erste NFL-freie Wochenende seit August will gut geplant sein!) Erfahrung mitunter jugendlichen Übermut aussticht. Im Gegensatz zum Duell mit Peyton Manning ging er gegen Tom Brady unter. Nein, auch auf Coach-Ebene hatte man nicht den Eindruck, dass Chuck Pagano und Co. irgendetwas gegen den Gameplan von Bill Belichick einfiel. Aber gut, der gilt nicht umsonst als Meister seines Fachs. In drei Jahren der Ära Pagano/Luck arbeitete man sich in jeder Saison in den Playoffs um eine Ebene weiter nach oben - dem Gesetz der Serie folgend stünde 2016 also die Super Bowl auf dem Terminplan. Dafür muss jedoch noch ordentlich in die Tiefe des Rosters investiert werden - und so etwas ähnliches wie ein verlässliches Laufspiel wäre auch nicht unklug. Luck wiederum tritt in den positiven Aspekten mehr als zufriedenstellend in Mannings große Fußstapfen. Er sollte jedoch aufpassen, dass er dies nicht auch in den negativen tut. Auch Peyton verlor einst sein erstes AFC-Finale in New England gegen Tom Brady. Und gegen die Patriots tat er sich traditionell schwer. Lucks Bilanz gegen New England? 0-4.

So, liebe Fans der Green Bay Packers, nachdem euch Seattle wohl "schlaflos" gemacht hat, haben wir euch in dieser Ausgabe des Playoff Monday ein wenig Schonfrist gegönnt. Aber so groß unser Mitleid nach dieser brutalen Niederlage ist, ein bisschen Salz müssen wir leider in eure Wunden streuen. Deswegen gehören die nächsten beiden Kategorien alleine euch. Wobei nicht ganz alleine. Denn bei einem der beiden Plays dieses Championship-Wochenendes waren eure Lieblinge eher in der Zuschauerrolle. "Schläfrig in Seattle" quasi. Wie wäre die Partie wohl ausgegangen, wenn Seahawks-Coach Pete Carroll nicht diesen Trickspielzug zum 7:16 angeordnet, sondern sich konservativ für ein Field Goal entschieden hätte? Stattdessen durfte Punter Jon Ryan bei diesem Fake als Holder seinem bis dahin inferioren QB Russell Wilson zeigen, wie man einen Touchdown-Pass wirft. Adressat Garry Gilliam hat nun etwas, wovon er definitiv noch seinen Enkeln erzählen kann, wie man gemeinhin so schön sagt. Wir sagen es immer wieder: Mut kann man sich nicht kaufen. Und Mut macht sich öfter bezahlt, als man glaubt. Dank dieser - allerdings auch schlecht verteidigten - Szene bekam Seattle wieder etwas Momentum. Wäre es schief gegangen, wäre es wohl... Nein, lassen wir das!

Was wäre wenn...?!? Was wäre wenn?!? Was wäre wenn?!? Wir dürfen nahtlos ans Ende der Kategorie "Play" anschließen. "Was wäre wenn ich diesen einen Ball gefangen hätte?!?" Es ist bestimmt keine Übertreibung, wenn man behauptet, dass sich Brandon Bostick diese eine Frage sein restliches Leben lang stellen wird. Der Tight End war es, der zwei Minuten vor Schluss den Onside Kick Seattles hätte fangen und die Partie somit beenden können. Blöderweise konnte er das Spielgerät nicht kontrollieren. Der Rest ist traurige Packers-Geschichte. In allererster Linie ist dies natürlich bitter für Green Bay. Eine Super-Bowl-Chance bekommt man nicht aller Tage. In zweiter Linie gilt es Bostick zu wünschen, dass er diesen spielentscheidenden Fehler überwindet. Dass die Sport-Welt bisweilen brutal sein kann, ist allerdings kein Geheimnis. So mancher Fauxpas bleibt länger im Gedächnis als andere. Dafür gibt es bestimmt zahlreiche Beispiele, zwei aus dem US-Sport fallen uns spontan ein, weil auch Jahrzehnte später immer wieder ein Thema: Der spielentscheidende Fehler Bill Buckners in Spiel 6 der World Series 1986 gegen die New York Mets schien wie eine Bestätigung des bösen Fluchs, der jahrzehntelang auf den Boston Red Sox lastete, zu sein. Es folgte ein medialer Spießrutenlauf für ihn und seine Familie. Davon kann auch Scott Norwood ein Lied singen. In der Super Bowl 1991 vergeigte der Kicker der Buffalo Bills beim 19:20 gegen die New York Giants Sekunden vor Schluss ein 47-Yard-Field Goal. "Wide Right" hat sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag. Eines der Lowlights in der Bills-Negativ-Serie von vier Endspiel-Niederlagen in Folge. Auf einen Super-Bowl-Triumph wartet Buffalo seither vergeblich, und wohl kaum jemand sehnlicher als Norwood, damit sein Versagen in Vergessenheit gerät. Man kann davon ausgehen, dass Bosticks Fehlgriff früher ad acta gelegt wird. Aber für die kommenden Tage und Wochen kann man ihm nur viel Kraft und ein dickes Fell wünschen!

BILL BELICHICK LÄCHELT (KEIN FAKE)

Der Vorhang fällt nun wirklich ein letztes Mal, es war uns eine Ehre! Dies ist der letzte Touchdown Tuesday/Playoff Monday dieser Saison. Also höchstwahrscheinlich. Für ein einzelnes Spiel erscheint das Format in dieser Art und Weise nicht ganz ideal, schon bei zwei Partien müssen wir im oberen Bereich ein wenig "tricksen". Aber: Selbstverständlich wird es rund um die Super Bowl eine ausführliche Berichterstattung geben. Versteht sich irgendwie von selbst. Um genau dieses "Big Game" dreht sich ja alles, was die Football-Gemeinde seit fünf Monaten veranstaltet. Und ja, ich kann mit diesem Finale leben, denn - eine Fanfare bitte - dieses Mal komme ich möglichst bescheiden nicht umhin festzustellen: Nach dem Unentschieden im Vorjahr gibt es in unserem Super-Bowl-Tippspiel - ich möchte von einem elektrisierenden und von beinharter Taktik geprägten Giganten-Duell sprechen - in diesem Jahr einen klaren Sieger, nämlich mich. "Schon" nach Week 12 hatte ich Seattle gegen New England erstmals getippt, nach Week 15 und vor allem nach Week 17 noch einmal nachgelegt. Sorry Kollege Kastler, Week 14 war dann wohl too little too late. Das wird eine lange Offseason, mein Freund...! Apropos: Wir planen übrigens ein, zwei Wochen nach dem Start der Free Agency wieder ein TT-Special, und auch ein grafisch besser als im Vorjahr gelöster Mock Draft wäre irgendwie wieder lustig. Schaumamal! Zum Abschluss ist es uns ein Anliegen, nochmals beeindruckt Danke für euer Interesse und eure Mitarbeit zu sagen, diese TT-Saison habt ihr zu einer ganz speziellen gemacht! Wenn es euch gefallen hat, bitte gerne weiter sagen - jedes neue Mitglied in der Football-Familie ist herzlich willkommen. Und falls es Anregungen für 2015 gibt, nur her damit! Ein ganz spezielles Goodie haben wir uns als "Rausschmeißer" einfallen lassen. Und zwar kommt mit "mundafinga", der uns mit höchst-qualitativen Analysen (vor allem zu seinen Arizona Cardinals) durch die Saison begleitet hat, erstmals ein User in unserem "Coin Toss" zu Wort. Den findet ihr ein bisschen weiter unten, und wir meinen, diese Premiere ist mehr als gelungen. Ich gebe gerne zu, dass dieses "Duell" eindeutig an ihn geht!

Mein Lieblings-Football-Wochenende in jeder Saison sind die Divisionals, aber auch die Championship Games schätze ich extrem. Ich halte diese beiden Spiele für die perfekte "Einstiegsdroge" in diesen faszinierenden Sport. Kurz vor der Super Bowl riskieren vielleicht auch Leute einen Seitenblick auf die NFL, die während der Saison nicht so intensiv mitfiebern. Und wie gesagt: In der Football-Familie ist jedes neue Mitglied herzlich willkommen. Auch mein erstes NFL-Live-Spiel im TV war Mitte der 90er ein Championship Game - acht Stunden lang die Dramen im Kampf um die Erfüllung eines Lebenstraums jedes Footballers zu verfolgen, ist ja auch höchst faszinierend. Am Championship-Sunday werden Helden geboren. Und natürlich auch Verlierer. Aber bleiben wir hier einmal positiv. Ich picke mir auch diesmal eine spezielle Story raus und komme nicht um LeGarrette Blount umhin. Viel kurioser geht es wirklich nicht mehr. Nachdem er die Colts schon 2014 in den Playoffs in Grund und Boden lief, schloss er sich in der Offseason den Pittsburgh Steelers an, bei denen er nicht glücklich wurde. Nach der Trennung nahm ihn Bill Belichick wieder mit offenen Armen auf und die Geschichte wiederholte sich zum Leidwesen der Colts, diesmal mit 148 Rushing Yards und drei TDs. Und um es allgemein in einen Kontext zu setzen: Running Backs haben in der NFL der Gegenwart nicht mehr den Stellenwert vergangener Tage. Aber an einem Sonntag, an dem sich so mancher hochdekorierter QB fehleranfällig präsentierte, unterstrichen sie wieder einmal ihren Wert. Liebe Grüße an Marshawn Lynch an dieser Stelle. Mit gutem Ballträger lebt es sich in den Playoffs gleich viel leichter.

Ja, die Helden dieser Spiele. Ohne jeden Zweifel war auch Richard Sherman ein solcher. Ich gebe zu, dass ich nicht sein allergrößter Fan bin. Das liegt weniger an seiner unbestrittenen Extraklasse, sondern mehr an seinem etwas zu intensiv ausgeprägten Selbstbewusstsein. Man kann auch großartig sein, ohne es jedem erzählen zu müssen. Aber Ehre, wem Ehre gebührt: Wie der Superstar-Cornerback trotz augenscheinlicher Verletzung und großer Schmerzen auf die Zähne biss und als "einarmiger Bandit" den Packers-Receivern die Show stahl, war ganz großes Kino! Gratulation an dieser Stelle natürlich auch an Darrelle Revis, der mit den Patriots in seine erste Super Bowl einzog. Zwei der genialisten Shutdown-Corner ihrer Generation in einem Endspiel - einer der schönen Nebenaspekte dieser Super Bowl.

Mir taugt die Storyline, dass Bill Belichick in der Super Bowl auf seinen unmittelbaren Vorgänger als Patriots-Head-Coach, Pete Carroll, trifft, immens. Das wird in den kommenden zwei Wochen einige schöne Reisen in die Vergangenheit geben. Bezüglich Coaches wollte ich mich diesmal jedoch einem anderen Herren widmen. Über weite Strecken der Partie war ich fest entschlossen, Dom Capers meinen Respekt zu zollen und mich auch für die eine oder andere Kritik in der Vergangenheit zu entschuldigen. Und jetzt ist er doch im "roten Bereich" gelandet. Es ist natürlich Nonsense, Green Bays Defense die Schuld an dieser Niederlage zu geben. Vor allem nach dieser lange Zeit famosen Darbietung. Vier Interceptions, fünf Sacks (der flinke Russell Wilson ist nicht leicht zu Boden zu bringen), kein Gegenpunkt vor der Pause - Seattles Offense ist überschaubar explosiv, aber so hilflos hat man sie selten gesehen. Dies ist alles ganz toll! Es ändert jedoch leider wenig am Einbruch am Ende. Seattles Defense hielt zu Spielbeginn, als sie von der eigenen Offense in Not gebracht wurde, mehr oder weniger und rettete in dieser Phase die Chance auf den Sieg. Bei der Packers-Abwehr bietet sich in der spielentscheidenden Phase indes leider eher der Käse-Vergleich an. Sei es beim langen dritten Versuch, den Seattle verwerten durfte und in den ersten TD ummünzte. Sei es bei der fragwürdigen Coverage beim entscheidenden TD-Pass in der Overtime. Sei es bei dieser in Wahrheit absurden Two-Point-Conversion. Sei es allein der Umstand, dass die Laufverteidigung wieder einmal eine enorme Schwachstelle war, wie die 157 Rushing Yards von Marshawn Lynch belegen. Capers geriet schon in den vergangenen Jahren nach den Playoff-Outs jeweils scharf in die Kritik, und ich teile selbige. Trotz ihrer immer wieder guten Momente ist diese Einheit nun schon über einen längeren Zeitraum nicht konstant genug. In meinen Augen herrscht Handlungsbedarf, bevor man die besten Jahre von Aaron Rodgers vergeudet. Denn ein Elite-QB samt Offense-Feuerwerk ist keine Garantie auf den Super-Bowl-Triumph, wie die letzten Jahre eindrucksvoll belegen. Da gehört schon auch eine überdurchschnittliche Defense zu.

Noch zwei kurze Beobachtungen. Erstens: Liebe Seattle-Fans, die ihr etwas voreilig das Stadion verlassen habt und zur Overtime nicht mehr zurück hinein durftet (siehe Tweet der Woche). Selbst Schuld! Wer derart stolz auf seinen Heim-Mythos ist, sollte vielleicht ein bisschen mehr Vertrauen in selbigen entgegenbringen. Zweitens fürchte ich, dass es das für Reggie Wayne war. Oh boy, wäre das ein trauriger und irgendwie unwürdiger Abschied. Dem 36-Jährigen gelang nicht ein einziger Catch und zuletzt agierte der Indianapolis-Receiver auch, wie man es bei einem Spieler seines Alters befürchten muss. Aber zu viele vergnügliche Stunden hat uns die lebende Colts-Legende über die Jahre beschert, als dass wir das vermutliche Karriereende unkommentiert lassen könnten. Deswegen sind diese Zeilen auch bitte nicht als Kritik zu verstehen, sondern als Würdigung für eine Karriere, die in der Hall of Fame enden sollte.

Und sonst so? Schön langsam kommen sie daher, die neuen Head Coaches. Aber bevor ich das eine oder andere Wort darüber verliere, muss ich noch schnell ein Versäumnis der Vorwoche nachholen. Fest hatte ich mir vorgenommen, Dick LeBeau zu würdigen und dann glatt darauf vergessen. Dies sei hiermit nachgeholt. Im Alter von 77 Jahren verabschiedete sich der legendäre Defensive Coordinator der Pittsburgh Steelers. Über die Jahre hat er uns mit einigen der großartigsten Abwehrreihen der Liga verwöhnt - ein herzliches Dankeschön dafür! Denver ließ sich letzte Woche nicht viel Zeit und setzte John Fox vor die Tür. Der heuerte wiederum in Chicago an. Ich befürworte beide Entscheidungen. Als Defense-Spezialist sollte Fox den Bears gut tun, auch seine Erfahrung hilft in diesem bisweilen schwierigen Umfeld. Und Denver hat mit Gary Kubiak, dessen Treueschwüre zu Baltimore dann wohl doch nicht so ernst zu nehmen waren, eine gute Entscheidung getroffen. Wie groß der Neuaufbau sein wird, steht noch nicht fest, aber der Career-Backup und Vertraute von John Elway scheint eine geeignete Lösung dafür zu sein. Gratulieren kann man den New York Jets zu Todd Bowles. Der ist nicht nur ein guter Coach, sondern auch nicht wirklich ein Showman - und genau das sollte der "Gang Green" gut tun. Man kann sich auch einmal auf den Sport konzentrieren und nicht vordergründig auf den Verkauf von Eintrittskarten. Erfolg soll angeblich der beste Ticketseller sein. Die San Francisco 49ers wiederum beförderten mit Jim Tomsula ihren D-Line-Coach - keine gänzlich überraschende Entscheidung, er galt von Anfang an als Mitfavorit. Seine ersten medialen Auftritte verliefen wenig eindrucksvoll, aber diesbezüglich dürfte man in der Bay Area zu sehr vom eloquenten und charismatischen Jim Harbaugh verwöhnt sein. Tomsula ist auf diesen Gebieten so ziemlich das Gegenteil. Dafür gilt er als Motivator und Players Coach. Und er bringt als jahrelanger Coach in der NFL Europe ein europäisches Element in die Liga. Vielen NFL-Head-Coaches kommt bei ihrer Präsentation nicht ein "Herzlich Willkommen" über die Lippen. Ein Beispiel wie schnell es in der NFL gehen kann, ist Adam Gase. Vor Denvers Playoff-Out ein heißer HC-Kandidat, ging ihm der Job in San Francisco durch die Lappen. Auch die Broncos orientieren sich in eine andere Richtung, also befindet er sich auf Arbeitssuche. In Baltimore und Jacksonville ist er als OC im Gespräch - kein Aufstieg für einen Beinahe-Head-Coach, der zuletzt Peyton Manning betreute. Last but not least Oakland: Jack Del Rio ist in meinen Augen eine smarte, wenngleich nicht die erhoffte spektakuläre Lösung. Ich finde, er hat in Jacksonville jahrelang gute Arbeit geleistet. Aber mit seiner Routine sollte es möglich sein, die Raiders nachhaltig aus dem Tabellenkeller zu führen - und das wäre nach den letzten Jahren ein riesiger Fortschritt.

Aus traurigem Anlass ein vierter Pfeil nach unten. Österreichs Football-Familie hat durch das Ableben von Martin "Buddy" Derler von den "Oberösterreichischen Nachrichten" einen schmerzlichen Verlust erlitten. Da Kollege Kastler ihn wesentlich besser kannte als ich, darf ich euch seine bewegenden Worte des Abschieds an Herz legen. Ich selbst durfte ihn vor zwei Jahren bei der Super Bowl in New Orleans kennenlernen und weiß seither, warum er allerortens so sehr geschätzt wurde. Mein herzliches Beileid an die Hinterbliebenen und R.I.P., Buddy!

Herzliche Gratulation, Herr Kollege! Du warst zwei Wochen schneller, die Two-Weeks-Conversion geht an dich! Mann, hast du mich Alt aussehen lassen! *grins* Aber das geht völlig in Ordnung: Erfahrung setzt sich gegen jugendlichen Leichtsinn (mein 21:17-Tipp auf Indy ging ja auch fast auf) durch. So soll es sein, ich werde mich wohl anstrengen müssen, dich irgendwann einmal in irgendeiner Football-Kategorie (FANTASY!) hinter mir zu lassen. Aber wie heißt mein Lieblings-Motto: Don't stop believing! So, darf man sich nun auf die Super Bowl XLIX freuen? Natürlich, sehr sogar! Sicher, das Duell der Seattle Seahawks gegen die New England Patriots wird jetzt nicht zur Sympathie Bowl, aber es spielt wie im vergangenen Jahr die Nummer 1 der NFC gegen die Nummer 1 der AFC. Besser geht es also nicht! Ich möchte beiden Teams ein großes Lob aussprechen, denn während der Saison gab es nicht wenige, die mit beiden nicht mehr rechneten. Am Ende hat sich ganz große Klasse durchgesetzt. Das war bei New England gegen Indy klar ersichtlich und als Seattle muss man dieses Spiel gegen Green Bay auch einmal drehen. Hut ab vor Russell Wilson, der nach dem Spiel die ehrlichste Freude der Welt mitteilte. Berührende Freudentränen, nach einem Vier-Interceptions-Spiel, das er mit seinem sechsten Pass auf Jermaine Kearse (vier davon führten zu Interceptions!) wie ein ganz Großer beendete. W-O-W! Aber hinsichtlich des Champions lasse ich einfach Doug Baldwin sprechen, Seattle-Style! (Vielleicht könnte wer einen Beat drunterlegen, dann könnten wir einen neuen Hip-Hop-Hit landen. Macklemore, anyone?)


Und weil wir gerade beim Jubeln sind: Mein Lieblings-Jubel bei den  Championship-Games war nicht das Übers-Feld-Radfahren von Michael Bennett, den Drahtesel hatte sich der Seattle-D-Liner von einem Polizisten geliehen, sondern jener der O-Line-Unit New Englands. Nate Solder durfte erstmals einen Touchdown bejubeln. Als O-Liner hat man de facto kaum eine Chance darauf, und wenn es dann noch im AFC-Title-Game passiert, ist es freilich einer für die Ewigkeit. Die Linemen sind ja die Unsung Heroes in diesem Sport, umso herzlicher durften jene der Patriots (inklusive dem Deutschen Sebastian Vollmer) diesen feiern. Da habe ich auch an Aleksandar Milanovic gedacht, an unsere größte NFL-Hoffnung. Der ist Right Tackle und könnte das vielleicht auch einmal schaffen... Gut, mir würde natürlich schon vollends reichen, ihn einmal in der NFL spielen zu sehen. Es wird natürlich ganz schwer, aber ich drücke alle Daumen, die ich habe, dass er für seine tagtäglich harte Arbeit belohnt wird. Ich habe mich mit ihm vergangene Woche getroffen und darf euch in der Super-Bowl-Woche mit einem langen Interview versorgen. An dieser Stelle auch von mir herzlichen Dank für euer Feedback und euer aktives Mitwirken im Touchdown Tuesday bzw. Playoff Monday. Ihr seid das Salz in der Suppe. Danke auch an NFL auf Puls4 und alle anderen Formate (Pickings *räusper*), die diese Liga auf ehrliche und engagierte Weise mit dem verdienten Rampenlicht versehen. So soll es einfach weitergehen. Together we make Football. 

Auch ein schneller Blick von mir in die Welt der Rest-NFL! Ich habe mir letztens die gesamten 53 Minuten der Präsentation von Rex Ryan als Head Coach der Buffalo Bills angesehen. Und man mag ja von ihm halten, was man will, aber zum einen ist er einfach einer der besten Defensive-Minds dieser Liga, zweitens ist er ein wahrer Entertainer. Und das gehört zum NFL-Geschäft auch dazu. Während Bills-Owner Terry Pegula am Unterhaltungswert eines Steins zerbrechen würde, war es auf der anderen Seite wieder same, old Rex. "Is this thing on?", tappte er auf das Mikro. "Because it's getting ready to be on." Weitere verbale Highlights von Ryan, der mit einer Pizza (und nicht mit Buffalo Wings, halloooo?) in seiner neuen Heimat empfangen wurde: "I know it’s been 15 years since the Bills made the playoffs, but get ready, man, we’re going. We’re going." ODER: "I know we’ll lead the league in defense, that’s just the way it goes." ODER: "We’re going to build a bully and we’re going to see if you want to play us." ODER: "I lost some victories along the way but I never lost my swagger." Alles klar, Moneyboy! Ryan wieder zwei Mal gegen Belichick, zwei Mal gegen sein altes Team aus New York. Watch out for the AFC East (auch von mir Gratulation an die Jets zu einer sehr guten Head-Coach-Wahl mit Ebenfalls-Defensive-Mind Todd Bowles), das wird interessant - oder zumindest sehr unterhaltsam! Übrigens: Ryan kündigte an, die Bills werden seine letzte Trainer-Station sein! Er hofft, für die nächsten 15 Jahre, um dann im Idealfall an seinen Sohn abgeben zu können. Wetten, dass...

"Deflate-Gate"! Das Problem der New England Patriots ist, dass sie abseits ihrer Fans eigentlich keiner so richtig mag. Das will im Erfolg ziemlich wurscht sein, aber wenn sich keiner abseits für einen freut, ist das auch nicht sonderlich toll. Und sie tun sich mit Dingen wie "Spygate", als man 2007 für das verbotene Filmen der Signale der Jets-Defensive-Coaches hart bestraft wurde (Bill Belichick musste die Höchststrafe von 500.000 Dollar blechen, der First-Round-Pick wurde gestrichen), und nun "Deflate-Gate" (siehe hier) eben keinen Gefallen. Es mag im Spiel gegen Indianapolis letztlich keine Auswirkungen gehabt haben, aber der schale Beigeschmack bleibt. Vor allem, wenn man sich wiederholt so anstellt. Da hat meinen einen genialen Coach, einen legendären Quarterback und braucht doch nicht - es gilt die Unschuldsvermutung - solche Kniffe, um die Wahrscheinlichkeit des Weiterkommens zu steigern. Ein No-Go! (Anbei noch ein Tweet von Giants-Kicker Lawrence Tynes, spiegelt die Sympathien der Patriots in der Liga ganz gut wieder...)


Oh boy, Indianapolis! Das war leider gar nichts, aber wirklich gar nichts. Wieder nichts gegen New England. In der Luck-Ära kassierte man nun die vierte Watsch'n im vierten Spiel. Wieder hatte man nicht den Hauch einer Chance und wurde am Ende auch noch mit dem Abklatschen von Tom Brady mit dessen Backup Jimmy Garrapolo gedemütigt. Wieder gab es kein Rezept gegen das Laufspiel und mit dem hohen Tempo im dritten Viertel kamen die Colts auch nicht mit. Wie Kollege Altmann schon richtig schrieb, waren alle überfordert. Auch Luck, der keinen Receiver für mehr als 36 Yards (T.Y. Hilton) bedienen konnte. Da muss sich auch der Jung-Star steigern, keine Frage. Das Laufspiel ohne den verletzten Ahmad Bradshaw, ohne den wegen eines Familienzwischenfalls abwesenden Trent Richardson (gut, seine Leistungen für die Colts waren bislang immer enttäuschend) ist eben dann gegen so eine Franchise allenfalls Durchschnitt. Man konnte das Spiel auf beiden Seiten des Balls nicht erfolgreich adaptieren und so ging man am Ende sang- und klanglos unter. Wenn es einmal gegen New England passiert, okay, zwei Mal, naja, drei Mal, pfuh, aber vier Mal ist schon etwas, worüber man lange nachdenken sollte. Denn das bleibt auch in der Psyche hängen. Es geht darum, Champion zu werden. Und davon waren die Colts in diesem AFC-Finale meilenweit entfernt. Zugegeben, die Patriots waren auch ziemlich gut...

Hätti-wari! Wenn die Packers gegen die Seahawks das Ding nach Hause manövriert hätten, würde ich nicht diese Zeilen schreiben müssen. Aber warum bei 4th and 1 im ersten Viertel an der Seattle-Endzone nicht noch einmal den Touchdown versuchen? Warum nicht beim zweiten Mal? Green Bay hätte zur Pause 24:0 (oder höher) führen können, aber das war nicht der Fall. Da ist Head Coach Mike McCarthy einfach auch zu konservativ. War er immer, wird er immer bleiben. Kaugummi-Pete Carroll hätte es zumindest einmal gewagt. Ja, hätti-wari, ich weiß. Und man muss diese Partie auch so nach Hause bringen. In einer langen Offseason sollte auch einmal darüber nachgedacht werden. Ich denke, McCarthy ist der richtige Mann für Green Bay. Ein Arbeiter, der mit seinem zurückhaltenden Charakter ins gallische Dorf der NFL passt. Aber ab und zu sollte man einfach mehr Mut zeigen. Dann wären die Packers nun in der Super Bowl, und ich müsste vielleicht diese Zeilen nicht schreiben...

Und ich wünschte so sehr, ich müsste diese Zeilen nun nicht schreiben. Die letzten in dieser Rubrik. In dieser Saison. Sie sind die mit Abstand schwersten für mich. Überhaupt, seit ich hier meinem Traumberuf nachgehen darf. Vergangene Woche haben wir mit Martin "Buddy" Derler einen besonderen Menschen und tollen Kollegen verloren. Die tiefe Betroffenheit und Fassungslosigkeit spiegelt sich in einer überwältigenden Anteilnahme wieder. Die Black Wings Linz etwa würdigten den so profunden Sportjournalisten und noch viel mehr geschätzten Menschen mit einer Trauerminute sowie nach dem 2:0-Sieg gegen Salzburg mit dem Gabalier-Lied "Amoi seg' ma uns wieder". Eine schöne und würdige Geste. Ich hatte das riesige Glück, Buddy kennenlernen zu dürfen. Weißt du noch, als ich dich anrief, weil meine Super-Bowl-Akkreditierung anno 2012 auf der Kippe stand? Du gabst mir mit deinen zahlreichen NFL-Kontakten die richtigen Tipps und ich bekam im Handumdrehen die Zusage. Du hast mir diesen riesigen Traum somit zwei Mal erfüllt. Ohne dich, wäre ich wohl nie bei einer Super Bowl gewesen. Ich weiß noch, wie ich dich dann völlig aufgedreht angerufen habe. Du hast dich von ganzem Herzen für mich gefreut. Klassisch du. Immer gut gelaunt, immer einen guten Spruch auf den Lippen. Vor einem Jahr waren wir gemeinsam in New York City, bei deiner 13. Super Bowl. Kein Österreicher war öfters bei diesem Spiel der Spiele. Du hast so riesigen Anteil an der Popularität der NFL hierzulande. Wir waren gemeinsam beim Media Day, wo du mir ohne eine Wimper zu zucken den Kameramann gemacht hast. Wir spazierten vor der Super Bowl über das Gelände, du hast vor der "Rock-of-Ages"-Bühne mitgesungen, wir genossen das Spiel, wir hatten so viel Spaß. Dafür, lieber Buddy, werde ich dir immer dankbar sein und dich nie vergessen. Die Super Bowl wird ohne dich nicht mehr dieselbe sein, aber wenn am 1. Februar in Glendale, Arizona, wo du 2008 schon warst, der Kickoff erfolgt, schaue ich zu dir nach oben und weiß, dass du dir die Partie nicht entgehen lassen wirst. Buddy, so traurig ich darüber bin, dass du nicht mehr da bist, so dankbar bin ich für die tollen Momente, die wir gemeinsam hatten. Wie hat ein deutscher Kollege, mit dem du öfters bei der Super Bowl warst, treffend geschrieben? "You will forever be missed, but never forgotten." Mein aufrichtiges und tief empundenes Beileid an alle Hinterbliebenen, vor allem an deine Nora. Ruhe in Frieden, Buddy!

  • Noch nie gewann ein Team ein Championship Game, wenn es zuvor mit 16 Punkten in Rückstand war. Seattle stellte einen neuen Rekord auf.
  • Mit der sechsten Super-Bowl-Teilnahme wird Tom Brady einen Rekord als Starting Quarterback aufstellen, John Elway hat fünf zu Buche stehen. Head Coach Bill Belichick zieht mit Don Shula (6) gleich.
  • Apropos Bill Belichick: Das Mastermind hält nun bei 21 Playoff-Siegen. Kein Coach hat mehr, Tom Landry kam auf 20.
  • Inklusive Playoffs, die Seahawks sind in der Wilson-Ära 10:0 gegen Super-Bowl-Winning-Quarterbacks.
  • Russell Wilson wird der erste Quarterback sein, der in seinen ersten drei Saisonen zwei Mal in der Super Bowl steht.
  • Die Patriots konnten noch nie ein Playoff-Spiel so klar für sich entscheiden. Der 38-Punkte-Unterschied beim 45:7 gegen die Colts ist Franchise-Rekord.
  • Wer braucht schon ein Laufspiel? Die Patriots! LeGarrette Blount hat nun die meisten Rushing-TDs der Franchise-Geschichte, deren sieben. Alle gegen Indianapolis...

So, wie versprochen hier der zweitwichtigste Showdown dieser NFL-Saison nach der Super Bowl. Wir geben zu, wir waren in diesen Playoffs sehr, sehr sparsam mit unserem "Coin Toss". Aber alles nur, um dieses "Grande Finale" noch spezieller zu machen. Was wir meinen? Ganz einfach: Wir haben immer wieder erwähnt, wie sehr wir uns über eure aktive Beteiligung freuen! Als kleine Geste der Dankbarkeit gestaltet mit "mundafinga" stellvertretend erstmals einer unserer "Korrespondenten" eine Rubrik mit - und wir finden, es ist ihm hervorragend gelungen!

THESE

EIN FEHLER, RUSSELL WILSON ZUM TEUERSTEN NFL-QB ZU MACHEN

PRO - von "mundafinga"

Seattle plant eine der höchsten Gehaltserhöhungen in der Geschichte der NFL und will Russell Wilson zum bestbezahlten Quarterback machen. Er ist ohne Zweifel der unterbezahlteste Spieler der Liga und mit Ende seines Rookie-Vertrages wird man nicht umhin kommen, ihn besser zu entlohnen. Aber verdient er mehr Geld als ein Aaron Rodgers oder ein Tom Brady? Kann er ein Spiel alleine schultern, wie es sich für Elite-Quarterbacks gebührt? Unwahrscheinlich, immerhin hat er derzeit die in jeder Hinsicht beste Defensive hinter sich und mit Marshawn Lynch ein absolutes Arbeitstier als Unterstützung. Im Moment muss er das Spiel seiner Mannschaft "nur" managen, nicht machen. Eine derartige Gehaltserhöhung würde unweigerlich den Druck auf ihn erhöhen und auch den Salary Cap durcheinander bringen. Dieser Roster ist auf Defensive und Laufspiel aufgebaut. Sechs der acht aktuell bestbezahlten Seahawks sind Verteidiger, einer der beiden anderen ist Lynch. Schwer vorstellbar, dass all diese Spieler gehalten werden könnten. Seattle sollte sich also gut überlegen, wie tief sie in die Tasche greifen wollen, sonst könnte der jahrelange Aufbau
dieses Mannschaftsgefüges und Kaders durch den Vertrag eines Spieler über den Haufen geworfen werden.

CONTRA - von Peter Altmann

Rund 817.000 Dollar verdient Russell Wilson in dieser Saison. Dies ist für NFL-Verhältnisse ein Spottgehalt. Noch dazu für - erfolgreiche - Quarterbacks. Erst recht für einen vielleicht bald zweifachen Super-Bowl-Champion. Und das in drei Karriere-Jahren. Als von allen unterschätzter Drittrunden-Draft-Pick. Der Kollektivvertrag der Liga verhindert inzwischen vernünftigerweise, dass Spieler am Anfang ihrer Karriere mit Geld überschüttet werden. Erst gilt es, Leistung zu bringen. Ein gutes, altes US-Sport-Prinzip ist es, diese Leistung mit guten Verträgen zu honorieren. Und wow, Russell Wilson hat so richtig gute Leistungen gebracht! Es stimmt fraglos, dass man darüber diskutieren kann, wie groß der Anteil des 26-Jährigen an Seattles Erfolgen ist. Sicher wird er zum Teil von Defense und Laufspiel getragen. Aber konnte man das zu Beginn seiner Karriere nicht auch von Tom Brady behaupten? Ich sage: Ohne Wilsons Mobilität, Entscheidungsfreudigkeit und Nervenstärke wären die Seahawks womöglich nicht so erfolgreich. Gerade die Ruhe in entscheidenden Situationen hat man, oder hat man eben nicht. Die kann man nur mühsam erlernen. Also: "Pay the man!" Seattle kann gar nichts anders, als seine bisherige Performance zu bezahlen. Franchise-QBs findet man schließlich nicht im Vorbeigehen. Der PR-Gag des "bestbezahlten Spielers" ist eine weitere gute, alte US-Sport-Tradition. Wilson verdient dieses Etikett.

HEUTE NACH DEN CHAMPIONSHIP GAMES

Bill Belichick ("We're on to Seattle"), die Super Bowl ist in Glendale!

Datum Paarung
  1. Februar, 0:30 Uhr
Seattle Seahawks - New England Patriots