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Patriots nach Zittersieg in der Super Bowl

Patriots nach Zittersieg in der Super Bowl

NEW ENGLAND PATRIOTS  23:20   BALTIMORE RAVENS

Dass die New England Patriots in die Super Bowl einziehen würden, ist keine große Überraschung.

Viel überraschender ist die Art und Weise, wie das Team von Head Coach Bill Belichick das Championship-Game gegen die Baltimore Ravens für sich entschied.

Es war nicht der von vielen erwartete Durchmarsch der durchschlagskräftigen Offense. Das Spiel blieb bis zum Schluss spannend. Am Ende brauchte New England großartige defensive Leistungen und jede Menge Glück.

Cundiff verkickt die Overtime-Chance

Elf Sekunden vor Schluss hatten die Ravens die Chance, sich mit einem Field Goal aus 32 Yards in die Overtime zu retten, doch Billy Cundiff versagten die Nerven.

Anschließend musste Patriots-Quarterback Tom Brady nur noch einmal niederknien und die letzten Sekunden auslaufen lassen, um zum fünften Mal seit 2002 in die Super Bowl einzuziehen.

Noch vor dem vergebenen Kick gingen die Ravens beinahe in Führung. Quarterback Joe Flacco fand Lee Evans in der Endzone, diesem wurde der Ball aber in letzter Sekunde noch von Sterling Moore aus der Hand geschlagen.

Auch abgesehen von diesem "Big Play" hatte die Patriots-Defense ungewohnt großen Anteil an dem Triumph. So konnte Ravens-Running-Back Ray Rice nur 67 Yards Raumgewinn erlaufen.

Brady-Feuerwerk bleibt aus

Im letzten Viertel fing Brandon Spikes darüber hinaus einen Pass ab. Dieser Leistungssprung der Verteidigung war aber auch nötig, da Brady hinter den hohen Erwartungen zurück blieb.

Der 34-Jährige warf zum ersten Mal seit 36 Spielen keinen einzigen Touchdown-Pass. Dafür landeten zwei seiner Passversuche beim Gegner. Insgesamt erzielte er 241 Yards Raumgewinn.

Trotzdem avancierte Brady zum Matchwinner, da er den entscheidenden Touchdown im letzten Viertel selbst erlief, als er über seine O-Line hinwegsprang und trotz eines harten Checks von Ray Lewis die benötigten Inches überwinden konnte.

Gutes Spiel von Flacco

Auf der anderen Seite überraschte Quarterback Joe Flacco. Der 27-Jährige warf abgesehen von seiner Interception Pässe für 306 Yards und zwei Touchdowns.

Außerdem half Flacco seinem Team mit 27 Rushing-Yards weiter. Im letzten Drive hätte der vor der Partie in der Kritik stehende Spielmacher seine starke Leistung krönen können.

Flacco übernahm das Spielgerät an der eigenen 21-Yard-Linie und brachte einige wichtige Pässe an den Mann. Genauer gesagt fand er Wide Receiver Anquan Boldin und Tight End Dennis Pitta für einen Raumgewinn von 65 Yards.

Moors defensives Meisterstück gegen Evans und Cundiffs Nerven machten die Geschichte des Tages aber schließlich zunichte.

Vierter Titel in Reichweite

So kann Tom Brady in zwei Wochen weiter an seinem Denkmal bauen. "Wir werden in zwei Wochen versuchen, rauszugehen und in ein paar Ärsche zu treten", kündigte der Star-Quarterback nach der Partie an.

Wer am 5. Februar im Lucas Oil Stadium in Indianapolis zwischen Brady und seiner vierten Vince-Lombardy-Trophy stehen wird, steht unterdessen noch nicht fest.

Sollten sich die New York Giants im NFC-Championship-Game bei den San Francisco 49ers durchsetzen, käme es zur Neuauflage des Endspiels von 2008.

Damals machten Eli Manning und Co. den Patriots die Krönung ihrer "perfect Season" zunichte.

STIMMEN ZUM SPIEL:

Tom Brady (Patriots-Quarterback): "Ich war heute richtig schlecht, aber unsere Defense hat uns gerettet. Ich werde in zwei Wochen versuchen, einen besseren Job zu machen, aber ich bin stolz auf dieses team und auf meine Team-Kollegen."

Vince Wilfork (Patriots-Defensive-Lineman):
"Wir sind an der Aufgabe gewachsen. In dieser Situation zu sein, ist ein großartiger Moment. Man muss den Moment genießen."

John Harbaugh (Ravens-Head-Coach): "Es waren zwei großartige Football-Teams - zwei Gladiatore - die aufeinander losgegangen sind. Ich bin sehr stolz auf unsere Jungs. Wir haben 53 Spieler, die gekämpft haben. Am Ende haben wir alle knapp verloren. Entweder alle 53 gewinnen zusammen oder sie verlieren zusammen."

Manuel Preusser