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Ryan: "Es ist unmöglich, ihm alles Gute zu wünschen"

Ryan:

Die New England Patriots und die New York Jets.

Zwei Franchises, die sich in der National Football League überhaupt nicht riechen können.

„Ich hasse die Jets“, meinte vergangenes Jahr der Star-Quarterback der Patriots, Tom Brady.

„Er ist ein Arsch….“, beschrieb Cornerback Antonio Cromartie den dreifachen Super-Bowl-Sieger.

Sticheleien hier, Sticheleien da.

Ständiger Trash Talk

Immer wenn sich die beiden Teams der AFC East duellieren, kommt es zum so genannten Trash Talk – vor allem seit der wortgewaltige Rex Ryan 2009 Head Coach der Jets wurde.

Zuletzt beim Aufeinandertreffen in den Divisional Playoffs, vor dem die „Gang Green“ wieder verbal Gas gab und Cromartie jenen Sager von sich gab.

Den großen Worten folgten dieses Mal allerdings noch größere Taten, die Jets eliminierten im Jänner das beste Teams des Grunddurchgangs auf dessen Terrain mit 28:21.

Nun steht die neue Saison vor der Tür und die New Yorker, die mit Plaxico Burress und Derrick Mason zuletzt bei den Receivern namhaft aufrüsteten, wollen der Franchise aus Massachusetts wieder einmal den AFC-East-Titel streitig machen.

Um diesen zu verteidigen, haben sich die Patriots mit einem Verteidiger verstärkt – einem „Grünen“.

Jets‘ Ellis zu den Patriots

Shaun Ellis ist Defensive End und unterschreibt, vorbehaltlich der medizinischen Untersuchungen, einen Einjahresvertrag.

Der 34-Jährige verlässt die Jets als Urgestein – elf Saisonen war der „taffe Typ“ (Rex Ryan) für das Team aus dem „Big Apple“ im Einsatz und verpasste als Starter seit 2001 nur sechs Spiele.

Hinsichtlich Sacks ist Ellis in der ewigen Jets-Rangliste mit 72,5 an Nummer drei gelistet – vor ihm liegen nur Joe Klecko (77,5) und Mark Gastineau (107,5).

Doch Ryan und Co. sahen seine Zeit scheinbar am Ablaufen, die Jets boten ihm für eine Vertragsverlängerung nur das ihm zustehende Minimum von 910.000 US-Dollar.

Zudem wählten die Jets als Erstrunden-Pick Muhammad Wilkerson. Der Defensive Tackle trainierte bislang auch mit der Startformation, Ryan sprach dabei von einer verringerten Spielzeit für Ellis.

So überrascht niemand Ellis‘ Umzug, sehr wohl aber die Wahl des neuen Arbeitgebers.

„Kann ihm nicht alles Gute wünschen“

„Die Tatsache, dass er die Patriots ausgewählt hat… es ist unmöglich, dass ich ihm dafür alles Gute wünschen kann. Dafür gibt es keine Chance“, so Ryan.

„Ich wünsche ihm, dass er gesund bleibt, aber nicht, dass er dort gut spielt. Er weiß das auch und ich weiß, wie er ist. Er wird auf Touren kommen, bereit sein. Das werden wir aber auch sein. Also wird es ein Spaß werden, gegen ihn zu spielen.“

Jets-Guard Matt Slauson ortet in der Verpflichtung der Patriots scherzhaft einen informativen Hintergrund.

„Belichick braucht wohl Einblicke“

„Es sieht so aus, als lieben die Patriots unsere Spieler. Ich denke, der Wechsel kam zustande, weil Head Coach Bill Belichick ein paar Einblicke gewinnen will.“

Auf diesem Sachverhalt beruht übrigens ein weiterer Grund für die Rivalität der beiden Teams: Die Patriots wurden 2007 von der NFL bestraft, weil sie die Signale der Jets-Defensive-Coaches an die Spieler verbotenerweise filmten – diese Affäre ist auch besser bekannt als „Spygate“.

Am 9. Oktober kommt es in New England zum ersten von zumindest zwei Duellen. Das Feuer dieser Erzfeindschaft lodert schon jetzt wieder…

 

Bernhard Kastler