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Ist es wieder die Schuld von Justin Bieber?

Ist es wieder die Schuld von Justin Bieber?

Da sind wir auch schon wieder.

Die Ergebnisse sind euch allen freilich wie immer bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.

Wie gewohnt widmet sich LAOLA1 den Auffälligkeiten des Spieltages.

Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen? 

Das ist der Touchdown Tuesday - die Endzone von LAOLA1 - Episode 10:

Win or go home! Okay, noch sind wir nicht in der Postseason, aber das Gastspiel in New Orleans hatte für die San Francisco 49ers bereits Playoff-Charakter. Denn eine fünfte Niederlage im neunten Spiel wäre wohl das Ende aller Titelträume gewesen. Und was, bitteschön, war denn das für eine sensationelle Partie? Unsere Play-of-the-Week-Kategorie hätten wir alleine mit diesem Match gebührend füllen können. Zum Beispiel mit diesem verzweifelt-genialen 51-Yard-Pass von Niners-QB Colin Kaepernick auf Michael Crabtree kurz vor Ende bei einem vierten Versuch - ohne First Down wäre das Spiel zu Gunsten der Saints entschieden gewesen. Oder die Hail Mary von Saints-QB Drew Brees auf Jimmy Graham, die auf ebenso verzweifelt-geniale Weise glückte, aber wegen einer Pass-Interference von Graham aberkannt wurde. Ein richtiger Call, den jedoch nicht viele Referee-Crews wagen und der die Saison beider Teams beeinflussen könnte. Dass die Overtime schließlich zum Nailbiter wurde, passte du diesem qualitativ guten Kräftemessen zweier in dieser Spielzeit schlimm enttäuschender Teams. Krimis dieser Art machen die NFL zu einem derart fantastischen Produkt!

In keiner Division geht es so eng zu wie in der AFC North, alle vier Teams halten bei einer Winning-Percentage von Minimum 60! Kurzum: Man darf sich keine Ausrutscher leisten, wenn man in in die Playoffs will. Und was machen die Pittsburgh Steelers? Sie leisten sich einen gehörigen Ausrutscher! Da kommen "Big Ben" und Co. mit zwölf Touchdown-Pässen aus den vergangenen zwei Spielen zu den New York Jets, um gegen die wohl schlechteste Passverteidigung der Liga eine aufs Maul zu bekommen. Von Cornerbacks namens Philipp Adams und Marcus Williams sowie Safety Jaiquawn Jarrett - wer? Richtig! Kein NFL-Spiel ist ein Selbstläufer, das sollten auch die Steelers wissen. Auch die sonst so Takeway-losen Jets sind nicht ganz auf der Nudelsuppe dahergschwommen. Sollte es Pittsburgh um einen Sieg nicht in die Playoffs schaffen, wissen sie ganz genau, wo sie suchen müssen. Plus: Es ist ganz und gar nicht cool, die Victory-Formation im Schiano-Style zu stürmen. Nein, Mike Mitchell, du bist kein Troy Polamalu, denn der würde zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr über die Line Richtung Ball fliegen...

Ja, das gefällt uns! Warum auf Nummer sicher gehen, wenn man sich über Wochen Selbstvertrauen erarbeitet und die Qualität dazu hat, auf Risiko zu gehen? Bravo Detroit Lions, euer Mut wurde belohnt! Im Heimspiel gegen Miami entschied sich Detroit nicht in allerletzter Minute auf das ausgleichende Field Goal zu spielen, sondern auf den Sieges-Touchdown. Gut, wäre bei 3 and 4 der 11-Yards-Pass von Quarterback Matthew Stafford zu Theo Riddick nicht angekommen, hätte man wohl beim vierten Versuch das Field Goal gekickt, aber dieses Zuspiel war auch nicht gerade risikolos. Sieben Siege und zwei Niederlagen, die Lions lachen weiterhin von Platz eins in der NFC North. Auch dank zuletzt dreier Erfolge in den letzten Minuten/Sekunden. Aber wie sagte schon Herm Edwards? "You play to win the game!" Und das tun die Löwen!

Okay, noch einmal zum Mitschreiben: Green Bay hatte beim Heimspiel gegen Erzfeind Chicago Bears in der ersten Halbzeit sieben Mal Ballbesitz. Dabei gelangen sechs Touchdowns. Aaron Rodgers' siebter Streich wurde nur durch ein Fumble von Randall Cobb kurz vor der gegnerischen Endzone verhindert. Oh Boy, war das eine historisch miese, inakzeptabel grottige, an Arbeitsverweigerung grenzende Darbietung einer Defense, die den Namen Defense nicht verdient. Und Schuld ist trotzdem Jay Cutler. Schuld ist trotzdem Jay Cutler. Schuld ist trotzdem Jay Cutler. Schuld ist trotzdem Jay Cutler. Das mag natürlich ein subjetiver Eindruck sein, aber wenn man während dieser peinlichen Vorführung im Sunday Night Game live diverse Social-Media-Einträge aus dem Bears-Lager verfolgt hat, wurde allzu munter auf der Performance des Quarterbacks herumgehackt. Ja, er war auch schlecht. Sehr schlecht sogar. Wie alle Chicago-Spieler. Nur was soll er bei dieser Ich-wäre-auch-gerne-ein-Cheesehead-die-Löcher-dafür-habe-ich-schon-Defense machen? Kein Peyton Manning, kein Tom Brady, kein Drew Brees könnte das Tempo, in der diese Abwehr zugrunde ging, kompensieren. Schon klar, auch Cutlers Interception trug zum frühen Rückstand bei. Aber hey, das ist Football, solche Fehlwürfe kommen pro Spieltag oft genug vor, ohne dass ein Team auseinander bricht. Um es auf den Punkt zu bringen: Diese Bears sind im Herbst 2014 ein kaputtes Team mit einer völlig überforderten und inferioren Defense. Cutler ist ein gewichtiger Teil des Problems. Aber der Alleinschuldige? Nein. Nur für jene, die besonders dringend einen Sündenbock brauchen, an dem sie ihren Frust ablassen können...

WAR ES DER BIEBER-FLUCH? (by ESPN Sportsnation)

"We'll bounce back!" Mit diesen Worten von Terrell Suggs schloss Baltimore-Korrespondent "04gruenp" seine letztwöchige Analyse und dies hat recht gut geklappt, "mundafinga" ist zu wünschen, dass dies auch Arizona nach der Verletzung von Carson Palmer gelingt und dieses Motto soll auch mein erstes Awesome prägen. Vergangene Woche war User "go49ers" zurecht verzweifelt. Dafür fällt der Sieg San Franciscos in der Höhle des Löwen in New Orleans nun zweifelsohne in die Kategorie "bounce back". Nachdem wir diese Wahnsinns-Partie oben schon abgefeiert haben, soll hier noch eine kleine, persönliche "Bounce-Back-Story" folgen, nämlich jene von Ahmad Brooks. Der 49ers-Linebacker zählt nicht zu den großen Stars seines Teams, aber wenn es gegen New Orleans geht, steht er immer wieder im Rampenlicht. Diesmal war es sein Sack, der das spielentscheidende Fumble von Drew Brees erzwang. Rache ist süß, denn vergangene Saison war es sein Sack gegen Brees, den die Refs in einem heftig diskutierten Call als Personal Foul auslegten, was den Saints in einem Krimi den knappen Sieg sicherte. Wieder ein Jahr davor gelang ihm im Superdome gegen Brees ein Pick-6 über 50 Yards. Für Brooks ist schnell erklärt, woher er die Kraft nimmt, ausgerechnet in der Metropole von Louisiana immer wieder aufzuzeigen. Sein Dad Perry Brooks, früher Super-Bowl-Gewinner mit den Washington Redskins, ist unweit von New Orleans begraben. "Mein Vater starb 2010, er ist aus Louisiana. Sein Grab ist hier, und jedes Mal, wenn ich hierher komme, habe ich ein gutes Spiel. Das ist seine Art, zu mir zu sprechen und mir zu zeigen, dass er anwesend ist. Das gibt mir ein gutes Gefühl", meinte Brooks nach dem Spiel. Egal wie gläubig man ist, jedem sei unbenommen, woher man Kraft schöpft. Und das ist einfach eine schöne Geschichte.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich vor vielen Jahren über diesen selbstverliebten und verwöhnten Fratz namens Michel Vick gedacht habe. Und erst recht, nachdem er sich auch noch einen Ausflug ins Gefängnis einbrockte. Dies steht in keinerlei Verhältnis zur Anerkennung, die ich ihm inzwischen entgegenbringe. Und nichts anderes verdiente die Art und Weise, wie er erstens seine Karriere in Philadelphia wieder in Gang brachte und sich zweitens auch charakterlich gereift präsentierte. Klingt nämlich einfacher, als es ist. In einer argwöhnischen Öffentlichkeit, die auf das kleinste Fehlverhalten wartet, muss man das erst einmal so hinbekommen. An dieser Stelle sei jedoch dem Sportler Michael V. gratuliert. Der hat vom Leistungsvermögen her zwar nur noch wenig mit der "Maschine" von einst zu tun, hat am Wochenende jedoch nicht nur die New York Jets zum Sensations-Sieg gegen Pittsburgh geführt, sondern auch als erster Quarterback der NFL-Geschichte die Marke von 6000 Rushing Yards überschritten. Mit 6006 Yards rangiert er in der ewigen Rushing-Rangliste auf Rang 85 - und in der NFL soll es ja bekanntlich schon ein paar recht talentierte Ballträger gegeben haben. Der übernatürliche Held, als der Vick in Atlanta in die Liga kam, wurde er in meinen Augen nie. Das hat er sich selbst kaputt gemacht, er wird mit hoher Wahrscheinlichkeit titellos bleiben. Aber, und das ist auch ein schönes Erbe: Neben seinem menschlichen Turnaround hat er auch einer neuen Generation von laufenden Quarterbacks wie Russell Wilson, Cam Newton, Colin Kaepernick oder Robert Griffin III den Weg geebnet. Die mögen allesamt talentiertere Passer als Vick sein, aber zu seinen 6000 Yards haben sie noch einen ordentlichen Weg vor sich.

Seit Wochen will ich hier über die aktuelle Generation an Rookie-Receivern schwärmen, jetzt ist es höchste Zeit. In der NFL-Geschichte gab es schon viele legendäre Jahrgänge, als Beispiel wird etwa gerne der 83er-QB-Jahrgang genannt, der John Elway, Jim Kelly und Dan Marino hervorbrachte. Marino war damals erst der sechste von sieben in Runde eins gedrafteten Spielmachern. Man muss mit Vorschusslorbeeren ja immer ein wenig vorsichtig sein, aber bislang wird der 2014er-Jahrgang an Passempfängern seinem im Vorfeld geradezu euphorischen Ruf auf jeden Fall gerecht - und das auf einer Position, auf der es schon mal ein Jahr dauern kann, bis man die komplizierten NFL-Playbooks vollends intus hat. Und dies geht weit über den sensationellen Sammy Watkins, an dem Buffalo noch viele Jahre eine Freude haben wird, hinaus. Mike Evans ist definitiv ein Lichtblick im trostlosen Tampa Bay. Wer Odell Beckham in den letzten Wochen spielen sah, weiß, welch außergewöhnliches Talent sich die New York Giants geangelt haben. Mit Brandin Cooks hat Drew Brees ein neues "Spielzeug". Bei Kelvin Benjamin gab es einige Fragen, er hat sie längst beantwortet - außer ihm gibt es in Carolina kaum brauchbare Receiver. Und das waren nur die Erstrunder: Dahinter gibt es noch Herrschaften wir Jordan Matthews (Philadelphia), Davante Adams (Green Bay), Allen Robinson (Jacksonville), Jarvis Landry (Miami), Donte Moncrief (Indianapolis), John Brown (Arizona) oder Martavis Bryant (Pittsburgh), die ebenfalls schon mehr als eine Talentprobe abgegeben haben. Der Tag, an dem Marqise Lee (Jacksonville), Paul Richardson (Seattle) und Cody Latimer (Denver) dringender benötigt werden, wird kommen. Eine derartige Dichte an Top-Talenten, die ihren Teams derart früh ihren Stempel aufdrücken, ist selten. Wer sich heuer keinen Receiver gesichert hat, ist selbst schuld. Die Wahl zum Offensive Rookie of the Year könnte, nur nebenbei erwähnt, eine interessante werden...

Autsch! Dass das Backup-Thema von letzter Woche so schnell noch mehr Relevanz bekommt, ist extrem traurig. Der Kreuzbandriss von Carson Palmer ist vor allem ein persönliches Trauma. Noch zu gut ist seine schwere Knieverletzung als Bengals-QB in Erinnerung, die vom behandelnden Arzt damals auf einer Skala von eins bis drei mit einer "vier" bewertet wurde. Nach seinen vielversprechenden Anfangsjahren in Cincinnati hat der 34-Jährige seine Karriere in Arizona nach längerer Durststrecke wieder in Fahrt gebracht. Deswegen ist sein Saison-Ende vor allem eine persönliche Tragödie, weil es ihm die Chance nimmt, auch in den Playoffs seine Spuren zu hinterlassen. Und dort werden nun mal die wahren Legenden geboren. Dass Palmer erst einige Tage zuvor einen neuen Dreijahres-Vertrag unterzeichnete (50 Millionen Dollar, 20 davon garantiert), ist da nur ein schwacher Trost. Aus Arizona-Sicht ist dies natürlich ebenfalls bitter. Ich bleibe aber dabei, dass man mit Drew Stanton einen der besseren Backups hat - oder unter Head Coach Bruce Arians zumindest ein System, in dem auch der Backup gut aussehen kann. Ob man mit Stanton auch den Traum von der Super Bowl verwirklichen kann, steht indes auf einem anderen Blatt Papier.

Na servas! Nice move, liebe Cleveland Browns! Die Herausforderung in Cincinnati habt ihr also schon einmal bestanden, und plötzlich müsst ihr die Tabelle nicht mehr umdrehen, um Spitzenreiter der AFC North zu sein. Dass euch die Bengals am Donnerstag die Arbeit nicht gerade erschwert haben, sei jedoch dazugesagt. Bist du narrisch, war das schlecht! Andy Dalton hatte wieder einmal einen seiner speziellen Tage, für die er bekanntlich extrem anfällig ist, und beendete die Partie mit einem QB-Rating von 2.0 - und ja, der Punkt ist an der richtigen Stelle gesetzt. Den Vogel schoss nach dem Match jedoch Running Back Jeremy Hill ab. Nach einer 3:24-Watsch'n vor heimischem Publikum kann man schon einmal folgendes über einen Gegner sagen: "Sie waren schlechter, als ich dachte. In meinen Augen haben sie nichts Spezielles gemacht. Ich meine, Respekt, sie haben das Spiel gewonnen. Aber das ist alles, was ich ihnen zugestehe." Okay, unter uns: Soooo Unrecht hat er nicht und Sportler, die ihre wahren Gedanken äußern, gibt es ohnehin immer weniger - liebe Grüße an Marcel Sabitzer (Stichwort Malmö) an dieser Stelle. Aber das war dann wohl eher unklug. Oder das subtile Eingeständnis des eigenen Versagens...

Kollege Kastler hat es in der Vorwoche schon angesprochen, ich wiederhole es deutlich: Lasst die NFL so, wie sie ist! Sie ist perfekt! Abgesehen vom Umstand, dass Los Angeles kein Team hat. Und siehe an, vergangene Woche kam wieder mal deutlich Bewegung in die Sache. Schon 2015 könnten die Rams oder Raiders in der kalifornischen Metropole spielen, hieß es etwa auf CBS - beide Teams sollen sich in L.A. ja nicht so schlecht auskennen und haben auslaufende Stadion-Deals. Raiders-Owner Mark Davis traf sich zudem mit einer Delegation aus San Antonio. Ich werfe dies fürs erste einfach mal unkommentiert in den Raum, kann auch als großer Freund der Tradition mit der Übersiedlung eines Teams nach Los Angeles bestens leben und bin gespannt, ob ihr eine Meinung dazu habt. Nur: San Antonio? Die Raiders? WTF! Begrabt diese Idee lieber heute als morgen...

"Ich habe vier Touchdowns in einem Spiel erzielt." Wer könnte diesen Satz getätigt haben? Richtig, Al Bundy. Aber nach diesem Sonntag auch ein gewisser Marshawn Lynch. Das "Beast" erlief gegen die Giants vier der fünf Touchdowns, den letzten besorgte QB Russell Wilson - ebenfalls per Lauf. 350 Rushing Yards waren überhaupt eine wirklich tolle (Lauf-)Leistung des Champions. Und Lynch hat sich im Kampf um einen Platz am 2015er-Roster einmal mehr in eine tolle Situation gebracht. Können die Seahawks wirklich auf dieses "Biest" verzichten, weil man geld- und altersbedingt (wird 29) auch damit argumentieren könnte? Nach Spielen wie diesen wohl eher kaum.

Einmal geht es noch: Vergangene Woche habe ich Mark Sanchez hier schon für sein Comeback gefeiert. Der Junge hat aber bei den Jets so viel durchgemacht (u.a. "Butt Fumble"), da hat er sich nun als erstmaliger Philly-Starter eine weitere Reminiszenz verdient. Der Blowout-Sieg einen Tag vor Sanchez' 28. Geburtstag gegen Carolina zeugte auch davon, dass der fünfte Pick von 2009 absolut das Zeug hat, NFL-Starter zu sein. Mit einem Gameplan, der ihn richtig einsetzt. Mit einem vorhandenem Spieler-Material, auf das er vertrauen kann. Mit dem Vertrauen, das er bekommt. Head Coach Chip Kelly lässt Sanchez genau das machen, was er kann, nämlich das Spiel zu managen. So bleibt er fehlerlos und kann darüber hinaus auch einen 90-Yard-Drive gekonnt zum Touchdown absolvieren. Philly ist auch in Abwesenheit des verletzten Nick Foles in guten Händen!

Kevin Kampl und die NFL. Wie passt das zusammen? Nun, sollte der Salzburger am Samstag für Slowenien spielen können, erfüllt er sich einen Traum und spielt im Wembley gegen England Fußball-EM-Quali. Wie schon der englische Teamchef Roy Hodgson befürchtet, wird man da wohl noch Spuren vom letzten der drei NFL-Gastspiele sehen. Aber das war es schon mit dem Nachteil an dieser bisherigen Erfolgsstory. In dieser Saison waren alle drei Spiele ausverkauft, 250.000 Tickets gingen über den Ladentisch. Das freut die NFL, aber offenbar auch die europäischen Football-Fans, die sich Jahr für Jahr nach London aufmachen. Es ist schön, dass dem europäischen Markt Tribut gezollt wird. Natürlich stecken auch wirtschaftliche Interessen dahinter, 2022 soll ein NFL-Team (Top-Favorit Jacksonville) in London residieren. Ob das wiederum eine gute Idee ist? Ich weiß es nicht, Gastspiele ja, aber dennoch sollte man Tradition bewahren. Heißt ja immer noch AMERICAN Football. Drei Spiele wie seit vergangener Saison sind für mich hingegen eine schöne Abwechselung. Lineup 2015: Miami Dolphins vs. New York Jets (4.10.), Jacksonville Jaguars vs. Buffalo Bills (25.10.), Kansas City Chiefs vs. Detroit Lions (1.11.).

Ein Blick auf die Tabellen der NFL verrät: Heilige Seekuh, der NFC South sollte man das Playoff-Recht entziehen. Kein Team hat eine positive Bilanz. Gut, die Saints haben sich seit Saisonbeginn entsprechend ihres Talents gemausert und die Partie des Wochenendes gegen die 49ers nur knapp verloren - und hätten sie natürlich auch gewinnen können. Doch was Carolina, Atlanta und Tampa Bay diese Spielzeit von sich geben, ist leider alles andere als sehenswert. Vor allem im Fall der Panthers, die einen Aderlass im Sommer hatten, schade. Ich gehe aber davon aus, dass die Saints mit einer positiven Bilanz in die Playoffs einziehen werden und wir uns das 2010er-Grauen der NFC West ersparen - da gewann Seattle die Division mit einer 7-9-Bilanz (und entschied das Playoff-Duell mit den Saints dann für sich...)

Da lobt man die Miami Dolphins und die Buffalo Bills und dann vergeben sie wiederum wichtige Schlüsselsiege auf einen möglichen Weg in die Playoffs. So wird New England endgültig dem Division-Titel in der AFC East gewohnter Weise entgegenspazieren und hinsichtlich eines Wild-Card-Tickets wird es auch schon wieder schwieriger. Aber der Wahnsinn ist ja wirklich in dieser Division, dass kein Team den Pats Einhalt gebieten kann. Das letzte Mal war das 2008 der Fall, als Tom Brady sich das Kreuzband riss (und mit Matt Cassel trotzdem auf 11-5 kam) und die Dolphins Erster wurden. Aber es scheint, als will man nicht so recht Erster werden. Too bad! 

Last and least: Kurz noch wiederum ein Blick auf die Oakland Raiders und ihren möglichen Weg zur Imperfect Season. Kein Wunder, gegen Denver war erwartungsgemäß nicht viel zu holen. Aber wie schon einmal erwähnt, es gibt eigentlich aktuell keinen Spielplan-Gegner, der in Reichweite scheint. Da bot sich noch in Woche 1 gegen die Jets die große Chance. Hm, und nun? San Diego (a), Kansas City (h), St. Louis (a), San Francisco (h), Kansas City (a), Buffalo (h) und Denver (a). Hm, Buffalo wäre am Ende noch ein Kandidat, sollte dessen Playoff-Rennen dann schon vorbei sein. Ja, ich bleibe dabei, 1-15 wird's werden. Hält wer dagegen? Für Ruhm und Ehre?

Wir picken jede Woche die Teilnehmer der Super Bowl XLIX, die am 1. Februar kommenden Jahres in Arizona stattfinden wird. Wir sind zuversichtlich, in irgendeiner Woche richtig zu liegen - spätestens nach den Conference Finals...

BERNHARD KASTLER und sein Super-Bowl-Pick nach Week 10:

DENVER BRONCOS vs. SAN FRANCISCO 49ERS

Peyton Manning ist so fokussiert, da hat der glücklichste Backup der Liga nicht einmal gegen das schlechteste Team der Liga Grund zur Freude (siehe Tweet oben). Am Ende durfte Brocki ja eh noch spielen. Aber angeführt vom größten Quarterback der Gegenwart werden sich die Broncos ihren Weg bahnen. Die Einstellung Peytons, auch nicht nur einen Millimeter vom Weg nach Arizona abzuweichen, bestärkt mich wieder einmal. Brauchen wir noch einen Gegner: Wie wäre es mit den 49ers? Der Sieg in New Orleans kann im Nachhinein noch mehr Gold als ohnehin wert sein. Wenn der Großteil der Verletzten wieder da ist, haben die Niners allemal das Potenzial für den großen Coup. Und solche erfolgreiche 4-and-10-Pässe tun einem Quarterback wie Colin Kaepernick einfach nur richtig gut.

PETER ALTMANN und sein Super-Bowl-Pick nach Week 10:
 
NEW ENGLAND PATRIOTS vs. ARIZONA CARDINALS
 
Reserviert und eingelöst. Zugegeben, die letzte Überzeugung, dass man mit Drew Stanton tatsächlich in die Super Bowl kommen kann, ist schwer aufzubringen. Aber warum nicht? Es gibt vom Quarterback abhängigere Systeme als jenes in Phoenix und bislang hat Stanton seinen Job gut gemacht. Die Rams wurden am Wochenende auch erst geknakt, als Stanton am feld stand und den TD-Pass zu John Brown aus dem Hut zauberte. Und bei den Patriots wird es höchste zeit, dass sie in meiner Tabelle endlich einmal auftauchen...

  • Zum ersten Mal in seiner Karriere (seit 2009) hatte Philly-QB Mark Sanchez es in einem Spiel geschafft, für zumindest 300 Yards zu passen, mehrere Touchdown-Pässe an den Mann zu bekommen und keinen Turnover zu fabrizieren.
  • Die Philadelphia Eagles waren beim Sieg gegen die Panthers das erste Team seit den 98er-Chiefs, die zumindest neun Sacks und fünf Takeaways fabrizierten.
  • Die Chicago Bears sind erst das zweite Team, das in zwei hintereinanderfolgenden Spielen mehr als 50 Punkte zulässt.
  • Aaron Rodgers glich den Packers-TD-Pässe-Rekord (6) aus. Wer hatte auch schon einmal sechs? Richtig, er selbst und Matt Flynn in einem unbedeutenden letzten Regular-Season-Game. Der einzige QB, der sechs in einer Hälfte hatte, war übrigens Daryle Lamonica von den 69er-Raiders.
  • Die Arizona Cardinals punkteten bei Back-to-Back-Drives der St. Louis Rams mit Defensive Plays: Patrick Petersons Interception-Return-Touchdown war überhaupt sein 1. Defensive-TD.
  • Die Zahl der Woche zum Schluss: 20. Denn gleich 20 (!) Spieler der Dallas Cowboys verabsäumten in London, rechtzeitig zum Zapfenstreich wieder im Hotel zu sein. Z-w-a-n-z-i-g! Und nein, die Geno-Smith-Zeitzone-Ausrede aus San Diego galt nicht.

In dieser Kategorie lassen sich die NFL-Redakteure von LAOLA1 zu "Bold Predictions" für Woche 11 hinreißen - wie immer ohne Gewähr!

BERNHARD KASTLER über Week 11

  • Ich hatte es oben schon angesprochen: Miami und Buffalo haben sich unnötig in eine blöde Situation gebracht. Am Donnerstag folgt das direkte Duell. Wer bleibt im Playoff-Rennen? Keiner, denn ein "klassisches Remis" vermindert die Chancen beider. In der AFC East befinden sich die Patriots und die "Unfähigen Drei"...
  • Mit Schrecken blickt ein Packers-Fan (Name der Redaktion bekannt) auf das 2004er-Playoff-Duell in Philadelphia zurück. Ein erfolgreich ausgespieltes 4-and-26 führte mitunter zum Overtime-Sieg der Eagles. In Green Bay wird es umgekehrt sein: Ein erfolgreich ausgespieltes 4-and-26 führt zum Sieg der Packers.
  • Das Monday Night Game findet in Nashville, Tennessee statt, wo die Steelers aufkreuzen. Remember the Titans? Nope, 48:10 Pittsburgh.

PETER ALTMANN über Week 11
  • Wer soll eigentlich diese Kansas City Chiefs stoppen? Die Antwort ist ebenso einfach wie unspektakulär: Champion Seattle. Die Frage ist das Wie. Die spektakuläre Antwort: Durch vier Rushing-TDs von Marshawn Lynch. Was daran in Zeiten wie diesen spektakulär ist? Die Chiefs haben in dieser Saison als einziges NFL-Team noch gar keinen Rushing-TD zugelassen...
  • Wieder einmal ein Fall aus der beliebten Kategorie: Man sieht sich im Leben immer zwei Mal. Sein erstes Spiel als offizieller Hoffnungsträger der Arizona Cardinals bestreitet Drew Stanton gegen Detroit. Die Lions haben ihn 2007 in Runde 2 gedraftet, Spielzeit bekam er in fünf Jahren kaum. Die Rache wird mit vier TD-Pässen und einem Sieg sehr süß.
  • Indianapolis gegen New England. Andrew Luck gegen Tom Brady. Legende in spe gegen lebende Legende. Ein immens wichtiges Duell im Hinblick auf die Playoff-Setzliste der AFC. Wäre ich Fußballer, würde ich mit gutem Gewissen folgende Floskel auspacken: "Die Chancen stehen 50:50." Bin ich aber nicht, also sage ich: Das Spiel endet 51:49. Für die Patriots.

HEUTE NACH WEEK 10

Der Kreislauf des NFL-Lebens: Geno Smith ersetzte Mark Sanchez in New York, Mark Sanchez ersetze Nick Foles in Philadelphia, der Michael Vick dort ersetzte und dieser wiederum Geno Smith in New York ersetzte...

Woche AFC NFC
Week 9 New England Patriots Philadelphia Eagles
Week 8 Denver Broncos Arizona Cardinals
Week 7 Indianapolis Colts Dallas Cowboys
Week 6 San Diego Chargers San Francisco 49ers
Week 5 San Diego Chargers Seattle Seahawks
Week 4 Cincinnati Bengals Arizona Cardinals
Week 3 San Diego Chargers Arizona Cardinals
Week 2 Denver Broncos Philaldelphia Eagles
Week 1 New England Patriots New Orleans Saints
Woche AFC NFC
Week 9 Denver Broncos Arizona Cardinals
Week 8 Indianapolis Colts Arizona Cardinals
Week 7 Denver Broncos Green Bay Packers
Week 6 Denver Broncos Dallas Cowboys
Week 5 Denver Broncos Seattle Seahawks
Week 4 San Diego Chargers Seattle Seahawks
Week 3 Cincinnati Bengals Seattle Seahawks
Week 2 San Diego Chargers Seattle Seahawks
Week 1 Denver Broncos Seattle Seahawks