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Peyton + Aaron = unglaublich!

Peyton + Aaron = unglaublich!

Es ist Dienstag - oder wie ihn die NFL-Redaktion von LAOLA1 nennt: Touchdown Tuesday!

Der sechste Spieltag der National Football League ist in den Geschichtsbüchern - Zeit darauf zurückzublicken!

Die Ergebnisse sind bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.

Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen? 

Das ist die Endzone von LAOLA1 - Episode 6:

WINNER OF THE WEEK

Das letzte Spiel in der Montagnacht - es ist einfach für Wunder gemacht! Umso schöner, wenn einer der absoluten Top-Stars dafür verantwortlich zeichnet: Peyton Manning sorgte in Woche 6 für das Monday Night Miracle! 0:24 lagen die Denver Broncos, die im ersten Viertel zwei Mal in Folge (!) bei einem Punt Return den Ball an den Gegner verloren hatten, im AFC-West-Duell gegen die San Diego Chargers zurück. Der vierfache MVP musste in Hälfte eins dabei zusehen, wie seine Receiver ihm das Leben zur Hölle machten: Erst stolperte Eric Decker nach angekommenen Pass bei freier Bahn und verschenkte den sicheren Touchdown. Dann lief Matthew Willis völlig falsch und San Diego trug die Interception in die Endzone. Doch nach der Pause ging es dann richtig los: Es folgten fünf Touchdowns, 35 unbeantwortete Punkte! Manning passte drei Mal erfolgreich für sechs Punkte, warf insgesamt 309 Yards und brachte in Hälfte zwei 13 von 14 Pässen (!) für 167 Yards an. Es war dies das viertgrößte Comeback in der Geschichte der Regular Season in der NFL. Mann(ing), war das gut, Mann(ing)!

LOSER OF THE WEEK

Irgendwie stand die NFL-Welt Kopf, als San Franciscos Spielmacher Alex Smith vor diesem Wochenende das beste Quarterback-Ranking der Liga aufwies. Im Schlager gegen Champion New York Giants präsentierte er mit drei unnötigen Interceptions sein altes, vergessen geglaubtes Gesicht. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte. Smith ist bei weitem nicht so gut, wie es das Lob der vergangenen Wochen glauben machen wollte. Er ist jedoch auch nicht so schlecht, wie er gegen die Giants wirkte. Problematisch für die 49ers erscheint jedoch, dass der 28-Jährige nicht gerade der Typ ist, der Spiele dreht. Einmal mehr als einen Score im Rückstand wird es eng für die Niners. Am Donnerstag wartet im richtungsweisenden Duell mit Seattle eine hammerharte Defense.

PLAY OF THE WEEK

Es ist erst aus, wenn es aus ist - und dieses Finish wird Russell Wilson nicht so schnell vergessen! Der Rookie-Quarterback der Seattle Seahawks sorgte für den Play of the Week! 10:23 lagen die Seahawks gegen die Top-Offense um Superstar Tom Brady bereits zurück. Noch zwei Minuten vor Ende betrug der Rückstand sechs Punkte, als der Youngster einen wahren Traumpass aus der Hand schüttelte. Der 23-Jährige bediente seinen Receiver Sidney Rice für 46 Yards, das Zuspiel war eine Punktlandung und das CenturyLink Field - ohnehin eine der lautesten Arenen der NFL - mutierte zum absoluten Tollhaus. Gänsehaut pur!

PICTURE OF THE WEEK

 RAY, KOMM' NOCH EINMAL ZURÜCK!

THE AWESOME / THE AWFUL

Bis Montagnacht waren Aaron Rodgers und seine Green Bay Packers unsere Winner of the Week. Und dann kam Peyton Manning. Das Team aus Wisconsin hätte sich zweifellos ebenso den Platz an der Sonne verdient, haben die Super-Bowl-Champs von 2011 doch ein wahres Statement hingelegt. 42:24 montierten die Packers die bis dahin noch ungeschlagenen Houston Texans in deren Zuhause ab. Quarterback Aaron Rodgers zeigte nach so manchen Problemen in dieser Saison, wie elitär er einfach ist: sechs Touchdown-Pässe, drei zu Jordy Nelson, zwei zu James Jones - einer davon mit einer Hand gefangen! Und das gegen eine der besten Defenses der Liga. Wer die Packers (3-3) schon abgeschrieben hatte, der irrte gewaltig!

Er ist der Shooting-STAR dieser NFL-Saison, bislang das charmante Aushängeschild der Rookies - kurzum: eine absolute Bereicherung! Robert Griffin III. - auch bekannt als RGIII - rockt die Liga. Es gibt ja bekanntlich das Sprichwort: Wer es nicht im Kopf hat, der hat es in den Füßen. Für den Washington-Quarterback muss es heißen: Wer es im Kopf hat, der kann es auch in den Füßen haben. Der Nr.-2-Draft-Pick dieses Jahres passt beim 38:26 gegen die Minnesota Vikings für solide 182 Yards und warf einen Touchdown-Pass. Am Boden lief der Spiemacher für 138 Yards (!) und zwei Mal dabei in die Endzone. Wow!

"Cleveland rocks, Cleveland rocks, Cleveland rocks!" sang Ian Hunter schon 1979. Oder Schauspieler Drew Carey und seine Kollegen in der Sitcom "The Drew Carey Show". Nun gilt das auch endlich für die Browns in dieser Saison. Hurra, kein Team bleibt 2012 ohne Sieg! Die Fans der Browns können die Papiertüten, die sie insgeheim schon langsam aber sicher zum Überziehen vorbereiteten, wegschmeißen! Rookie Brandon Weeden führte Cleveland im Ohio-Derby zu Hause gegen die Cincinnati Bengals zum überfälligen 1. Saisonsieg - 34:24!

Die Vorberichterstattung zum Monday Night Game startete mit einer schockieren Nachricht für alle NFL-Fans. Verletzungen, die zum Saisonende führen, gehören freilich zum Tagesgeschäft, doch wenn es einen absoluten Superstar betrifft, fühlt sich das doch noch einmal ganz anders an. Für Ray Lewis, einen der besten Linebacker der Geschichte dieses Sports, eine der aktiven Legenden der NFL und DEN emotionalen Leader der Baltimore Ravens, ist die Saison nach einem Riss des Trizeps beendet. Er ist 37 Jahre alt, vielleicht war das Spiel gegen die Dallas Cowboys am Sonntag sein letztes überhaupt. So darf die Karriere des Super-Bowl-Champs von 2001 nicht zu Ende gehen!

Apropos Baltimore-Dallas! Wollen die Cowboys nicht in die Playoffs? Irgendwie scheint es so, wenn man sich die Art und Weise der letzten Niederlage ansieht. Bei der 29:31-Niederlage gelang Dallas eine halbe Minute vor Ende die Two-Point-Conversion nicht. Gut, das kann man verzeihen. Aber dann funktionierte ihr Onside-Kick, sie hatten zusätzlich noch genügend Zeit und ein Timeout, um ihren Field-Goal-Versuch zum Sieg entsprechend vorzubereiten. Doch was haben die Cowboys gemacht? Sie ließen nach einem Play einfach die Zeit laufen, ohne irgendetwas zu tun - sechs Sekunden vor Ende nahmen sie dann doch das Timeout um Dan Bailey aus 51 Yards kicken zu lassen. Der Versuch ging natürlich daneben. Bravo, Dallas!

Kansas "Shitty" haben wir ja an dieser Stelle schon einmal geschrieben. Tja, nach Woche sechs, müssen wir auch dabei bleiben. Oder steht bei diesen Performances bis hin zur Woche 6 schon Kalkül dahinter? Will da vielleicht jemand den Nummer-1-Draft-Pick 2013, einen Quarterback a la Geno Smith oder Matt Barkley? Die teilweise sehr sonderbaren Fans der bei 1:5 stehenden Chiefs (siehe TT#5) können nach dem 10:38 bei den Tampa Bay Buccaneers zumindest festhalten, dass es bislang nicht an ihrem ungeliebten Spielmacher Matt Cassel gelegen hat. Der war dieses Mal nämlich verletzt und wurde von Brady Quinn vertreten, der das Ruder auch nicht herumreißen konnte. Aktuell hat KC übrigens den 1. Pick inne...

Minnesota brachte Griffin nicht in den Griff

STATS OF THE WEEK

  • Der 76-Yard-Touchdown-Lauf von Robert Griffin III war der längste eines Quarterbacks seit 16 Jahren. 1996 lief der damalige Steelers-Spielmacher Kordell Stewart gegen Carolina für 80 Yards in die Endzone.
  • Angenehme statistische Begleiterscheinung für Peyton Manning bei dessen großartiger MNG-Aufholjagd in San Diego: Zum 47, Mal drehte er in seiner Karriere ein Spiel im Schlussviertel. Damit stellte er den NFL-Rekord von Dan Marino ein.
  • Knapp, knapper, New England! Die Patriots sind wirklich nicht vom Spielglück verfolgt. Bereits zum dritten Mal verloren sie mit einer Differenz von zwei oder wenigen Punkten. Das ist innerhalb der ersten sechs Wochen zuletzt 1960 dem damaligen AFL-Team Dallas Texans passiert.
  • Viel Grund zum Jubeln hatte Randy Moss in seiner Comeback-Saison bislang noch nicht, in San Francisco fliegen nicht viele Bälle in seine Richtung. Gegen die Giants übertraf er jedoch als erst vierter Spieler der NFL-Geschichte die Marke von 15.000 Receiving Yards - das Trio vor ihm, Jerry Rice, Terrell Owens und Isaac Bruce, hat ebenfalls 49ers-Vergangenheit...
  • Moss auf den Fersen ist Larry Fitzgerald. Arizonas Star-Receiver übertraf in Woche 6 die 10.000-Receiving-Yards-Marke - als erst zweiter Spieler der NFL-Geschichte vor dem 30. Geburtstag. Der erste war Moss...
  • Auch Houstons Andre Johnson übertraf bei der Abfuhr gegen Green Bay die 10.000 Receiving Yards in seiner Karriere.
  • Eine weitere Receiver-Legende ist in der ewigen Bestenliste auf einem guten Weg. Als 14. Passempänger der NFL-Geschichte übertraf Indys Reggie Wayne die Marke von 900 Karriere-Catches.
  • Kleiner Trost für San Diego: Philip Rivers und Antonio Gates sind das erste Quarterback-Tight-End-Paar mit 50 Touchdowns.
  • Ben Roethlisberger (28.066 Passing Yards) löste Legende Terry Bradshaw (27.989 Yards) als Pittsburghs Rekordhalter an Passing Yards ab. "Big Ben" gelang dies in seinem 119, Karriere-Spiel, Bradshaw brauchte 168 Partien. Bezüglich Super-Bowl-Ringen hat Bradshaw die Nase jedoch 4:2 vorne...
  • Baltimores Jacoby Jones stellte mit seinem Kick-Return-TD über 108 Yards den NFL-Rekord von Ellis Hobbs und Randall Cobb ein.
  • Apropos Baltimore: Die Ravens werden Ray Lewis sehr vermissen. Schon gegen Dallas nahm die einst gefürchtete Defense 227 Rushing Yards hin - so viel wie nie seit dem Umzug von Cleveland nach Baltimore im Jahr 1996.
  • Eine weitere starke Laufverteidigung zeigte ungewohnte Schwächen: San Francisco ließ mit Ahmad Bradshaw nach 22 Heimspielen erstmals wieder einen 100-Yard-Rusher zu. Letzmals gelang dies Tennessee-Star Chris Johnson am 8. November 2009. Zudem vereitelte der Giants-RB das 15. Heimspiel der 49ers in Folge ohne Rushing-TD. Der Steelers-Rekord aus den 90ern bleibt damit bestehen.
  • Gratulation nach Cleveland! Den Browns blieb ein neuer Franchise-Rekord von zwölf Niederlagen in Folge erspart. Das letzte Mal, dass man nach elf Pleiten en suite wieder einen Sieg feierte war 1975 - ebenfalls gegen Cincinnati...

BOLD PREDICTIONS

In dieser Kategorie lassen sich die NFL-Redakteure von LAOLA1 zu Prognosen für Woche sechs hinreißen. Es kann genauso ernst wie weniger gemeint sein, eines ist klar - ohne Gewähr!

PETER ALTMANN über Week 7

  • Man kann sich selbst Oakland gegen Jacksonville spannend machen - Maurice Jones-Drew und Darren McFadden kommen gemeinsam auf 400 Total Yards.
  • St. Louis bleibt zu Hause ungeschlagen. Das wird auch Green Bay nicht verhindern können.
  • Houston und Baltimore - die beiden besten AFC-Teams kreuzen die Klingen. Das riecht geradezu nach emotionalem Statement der Ravens für Ray Lewis. Baltimore siegt 23:17.

BERNHARD KASTLER über Week 7

  • Jets-Head-Coach Rex Ryan am Montag: "Ich glaube, wir werden sie schlagen." Ja, es muss Patrios-Week sein. Okay New York gewinnt traditionell den Talk, New England traditionell das Spiel.

  • Cincinnati kann zu Hause im Duell mit den Steelers den Vorsprung in der AFC North auf zwei Siege ausbauen. Pittsburgh wird ihnen auf irgendeine Weise helfen. Bestimmt.
  • Star-Linebacker Jonathan Vilma kehrt bei den Saints zurück - New Orleans wird gegen die Tampa Bay Buccaneers die wenigsten Punkte dieser Saison bekommen.

DER WEISHEIT LETZTER SCHLUSS...

HEUTE NACH WEEK 6

Bei einem Halbzeitstand von 24:0 sollte man nicht ins Bett gehen, auch wenn man früh aufstehen muss.

 

Bernhard Kastler / Peter Altmann