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Happy Thanksgiving mit Powerranking nach Week 11!

Happy Thanksgiving mit Powerranking nach Week 11!

Pünktlich zur Thanksgiving-Jause hat jedes Team seine große Pause hinter sich gebracht.

Die Bye-Weeks sind vorbei, jede Franchise hält bei zehn Saison-Spielen und rüstet sich für den großen Endspurt um die Playoff-Plätze.

Ein wenig hat sich in den vergangenen Wochen die Spreu vom Weizen getrennt. Seriös dürfen sich derzeit 17 Mannschaften Hoffnungen auf die zwölf Postseason-Tickets machen.

Alle anderen brauchen angesichts ihrer bisherigen Darbietungen schon ein kleines Wunder, aber solche sind in der NFL bekanntlich nie ausgeschlossen.

Vier Wochen nach der letzten Ausgabe ist es wieder höchste Zeit, im LAOLA1-Powerranking die aktuellen Kräfteverhältnisse einzuordnen.

Wir wünschen eine angenehme Lektüre, eine angeregte Diskussion über unsere Einschätzungen und natürlich „Happy Truthahn“, sprich: Mahlzeit!

(Anmerkung: In Klammer befindet sich die Platzierung des jeweiligen Teams im Powerranking nach Week 7)

1 (4) HOUSTON TEXANS (9 Siege – 1 Niederlage): Der Hochmut kam, der Fall nicht. Das Duell mit Nachzügler Jacksonville haben einige Texaner wohl unterschätzt, erst eine Fabel-Leistung von Quarterback Matt Schaub und Wide Receiver Andre Johnson rettete Houston. Diese Beinahe-Pleite bewies jedoch einmal mehr, wie facettenreich dieses Team ist. Schwächelt die imposante Defense, holt die Offense die Kohlen aus dem Feuer. Beim Statement-Sieg in Chicago war es noch umgekehrt. Dort funktionierte im Angriffsspiel nur der großartige Running Back Arian Foster. Alles in allem ergibt diese Mischung das stärkste Team der AFC und die verdiente Rückkehr an die Spitze dieses Powerrankings.

2 (1) ATLANTA FALCONS (9-1): Souverän schaut anders aus. Eine Woche nach der ersten Saisonniederlage in New Orleans wurstelte sich die Truppe um Matt Ryan zum Erfolg gegen Arizona, und das trotz fünf (!) Interceptions ihres Star-Quarterbacks. Nicht der erste knappe Sieg in dieser Saison, aber – und darauf kommt es wohl an – dieses Team findet eben Wege, um zu gewinnen. Nach wie vor zwei Siege Vorsprung auf die Konkurrenz in der NFC sind eine Ansage. In der aktuellen Form wären die Falcons aber keine allzu angsteinflößende Auswärts-Reise in den Playoffs.

3 (3) GREEN BAY PACKERS (7-3): Fehlstart? Verletzungsprobleme? Egal. Die Packers gewinnen und gewinnen und gewinnen. Vor allem die Personalsorgen verhindern wohl eine Dominanz wie im Vorjahr, aber wer eine derartige Zahl an Ausfällen derart gekonnt wegsteckt, ist und bleibt ein heißer Tipp für die Playoffs und mehr – vor allem, wenn sich das Lazarett langsam lichtet. Vielleicht tut es Aaron Rodgers und Co. zudem sogar gut, diesmal wieder bis zum Schluss gefordert zu sein. Es folgt übrigens das Duell mit den New York Giants, wo die Revanche für das sensationelle Postseason-Aus im Vorjahr gelingen soll…

4 (8) NEW ENGLAND PATRIOTS (7-3): 45, 37, 59 – das Punkte-Werkl rannte für die Patriots in den vergangenen Spielen. Haben Tom Brady und Co. ihren Rhythmus gefunden, sind sie kaum zu stoppen. Es sind aber die kleinen Dinge, die den konstanten Erfolg dieser Franchise ausmachen. Dies war zuletzt wieder zu beobachten. Nachdem die Secondary immer mehr Sorgen bereitete, tradete man umgehend für den in Tampa unglücklichen Cornerback Aqib Talib. Kein spektakulärer Move, aber möglicherweise ein wirkungsvoller – gegen Indy stellte er sich gleich mit einerm Interception-Return-TD vor. Dem Kontrahenten den Ball zu stibitzen, ist ohnehin die Spezialität dieser Defense. Mit einem Turnover-Ratio von plus 20 führen die Patriots die Liga souverän an. Interessant wird, wie die Verletzung von Tight-End-Star Rob Gronkowski kompensiert wird.

5 (6) SAN FRANCISCO 49ERS (7-2-1): Bahnt sich eine Quarterback-Kontroverse an? Eine Woche nach dem enttäuschenden Remis gegen St. Louis zerlegte Colin Kaepernick bei seinem ersten Karriere-Start die gefürchtete Bears-Defense in alle Einzelteile. Man darf gespannt sein, ob der Youngster oder weiter Alex Smith die Geschicke dieses Teams leiten wird. „Kaep“ brächte eine andere Dimension an Dynamik in den mitunter lahmen Passangriff, andererseits ist er ein nicht fertig entwickeltes Talent. Die Erfahrung spricht jedenfalls für Smith. Wie auch immer: Head Coach Jim Harbaugh sollte richtig wählen, denn der Spielmacher ist der Schlüssel zum Erfolg für dieses sich derzeit ansonsten am Höhepunkt der Schaffenskraft befindliche Team.

Peyton Manning ist ganz der Alte

6 (11) DENVER BRONCOS (7-3): Fünf Siege in Folge, ein überschaubar schwieriges Restprogramm, den Division-Titel so gut wie in der Tasche, Peyton Manning spielt wie Peyton Manning, auch die Defense agiert auf einem mehr als soliden Niveau – es ist höchste Zeit, die Broncos offiziell im Kreis der Contender aufzunehmen. Interessant zu beobachten wird, wie Denver den Ausfall von Running Back Willis McGahee wegsteckt. Der Routinier hat mit seiner effektiven Spielweise seinen fairen Anteil an der bislang erfolgreichen Saison.

7 (7) BALTIMORE RAVENS (8-2): Es gibt wichtige Siege, und es gibt w-i-c-h-t-i-g-e Siege. Jener in Pittsburgh, wenngleich „nur“ gegen von Backup-Quarterback Byron Leftwich geleitete Steelers, fällt ohne jeden Zweifel in die zweite Kategorie. Die Ravens verschafften sich in der AFC North wohl genügend Luft zum Atmen, um den Division-Sieg über die Ziellinie zu retten. Ansonsten bleiben, natürlich auf hohem Niveau, Zweifel. Die Defense wirkt nicht sattelfest, Quarterback Jay Flacco steht weiter nur für gehobenen Durchschnitt und auch Running Back Ray Rice scheint noch nicht richtig von der Leine gelassen.

8 (5) CHICAGO BEARS (7-3): So schnell geht es in der NFL: Vor knapp zwei Wochen noch zum angehenden Super-Bowl-Champion gehypt, zwei bittere Pleiten gegen Houston und San Francisco beziehungsweise eine Gehirnerschütterung von Quarterback Jay Cutler später auf dem Boden der Realität gelandet. Positiv: Diese Defense bleibt trotz allem das aktuelle Maß aller Dinge und kann jederzeit Spiele im Alleingang gewinnen. Negativ: Schaut man sich den Spielplan an, fällt auf, dass die einzigen drei wirklichen Bewährungsproben (Green Bay, Houston und San Francisco) ausnahmslos verloren wurden – ein eher beunruhigendes Zeichen, wenn man Titelhoffnungen hegt.

9 (2) NEW YORK GIANTS (6-4): Nach Niederlagen gegen Pittsburgh und Cincinnati läuten im „Big Apple“ alle verfügbaren Alarmglocken. Quarterback Eli Manning (sahen diesen nicht zuletzt noch einige eine Stufe über Bruder Peyton?!?) hat in den vergangenen drei Spielen nicht einen einzigen (!) TD-Pass geworfen. Für Panik ist es noch zu früh, auch im Vorjahr gönnte sich der spätere Champion eine schwache Midseason. Aber das Restprogramm, beginnend mit Green Bay, ist gelinde gesagt herausfordernd…

10 (9) SEATTLE SEAHAWKS (6-4): Es wird höchste Zeit, einmal den trotz seiner Leistungen medial wenig zur Geltungen kommenden Marshawn Lynch zu würdigen. In sechs von zehn Spielen durchbrach der Running Back die 100-Yards-Schallmauer, in drei weiteren Spielen kratzte er daran. Seine Performance plus eine imposante Defense macht das Team aus dem Nordwesten zu einem heißen Playoff-Kandidaten.

11 (15) NEW ORLEANS SAINTS (5-5): Die ersten vier Saison-Spiele vergeigt, inzwischen trotzdem nur noch einen Sieg hinter einem Wildcard-Platz: Keine Frage, die Saints gehören zu den heißesten Teams der Liga, zwangen unter anderem die bis dahin unbesiegten Falcons in die Knie. Über die Offense um Superstar Drew Brees muss man ohnehin nicht viele Worte verlieren, die Rückkehr von Interims-Head-Coach Joe Vitt wirkte befruchtend. Das Restprogramm ist allerdings kein leichtes, der Spielraum für Umfaller ein äußerst geringer und die Defense trotz leichten Aufwärtstrends immer noch ein Tollhaus. Es wird verdammt schwer, aber der Traum von der Heim-Super-Bowl lebt.

12 (12) PITTSBURGH STEELERS (6-4): Es gibt keinen günstigen Zeitpunkt für Verletzungen. Es gibt jedoch wenig ungünstigere. Nach vier Siegen in Folge wäre Pittsburgh mit Ben Roethlisberger tendenziell als Favorit ins so richtungsweisende Matchup mit Baltimore gegangen. Der Quarterback verletzte sich gegen Kansas jedoch schwer, fehlt noch einige Wochen und mit Byron Leftwich/Charlie Batch könnte es schwer werden, den Playoff-Traum aufrecht zu erhalten. Gegen die Ravens verlor man immerhin nur 10:13 – ein Zeichen, dass es in den kommenden Wochen umso mehr auf die wieder halbwegs in Normalform agierende Defense ankommen wird.

Romo ist wie seine Cowboys nur Durchschnitt

13 (18) DALLAS COWBOYS (5-5): Ein Analytiker schrieb nach dem wenig schmeichelhaften Zittersieg in der Overtime gegen Cleveland: „Die Cowboys sind offiziell das durchschnittlichste Team im Profi-Sport.“ Dem ist wenig hinzuzufügen. Aus diesem Potenzial müsste man mehr herausholen. Die Niederlagen passierten zwar allesamt gegen hochkarätige Konkurrenz – es ist jedoch nicht verboten, diese zu besiegen, wenn man große Ambitionen hat. Aber sehen wir es positiv: Gegen die Browns fanden die Cowboys wenigstens einmal einen Weg, ein knappes Spiel tatsächlich zu gewinnen. Und angesichts der jüngsten Giants-Schwächephase ist der Division-Titel nicht einmal auszuschließen.

14 (26) TAMPA BAY BUCCANEERS (6-4): Hui, dieses Team macht Spaß! Rookie-Running-Back Doug Martin gehört zu den Entdeckungen dieser Saison und ist Leistungsträger einer Offense, die in den vergangenen Wochen Punktefestivals garantierte. Über vier Siege in Folge lässt sich nicht streiten – oder doch? Gut, die Kontrahenten waren keine ganz hochkarätigen, drei der vier Siege gelangen jedoch auswärts. Die kommenden Wochen (u.a. zwei Mal Atlanta, auswärts in New Orleans und Denver) werden zeigen, ob diese selbstbewusste Fun-Truppe mit den ganz großen Jungs mitspielen kann. Die horrende Passverteidigung sorgt zumindest für Skepsis.

15 (24) INDIANAPOLIS COLTS) (6-4): Die Watsch’n in New England offenbarte für alle, die es bereits vergessen haben: Andrew Luck ist ein Rookie. Auffällig: In Heimspielen produzierte der Nummer-1-Pick nur drei Turnover, auswärts deren 14. Trotzdem: Die „Indy-Story“ muss man einfach mögen! Dieses Team ist auf einer herzergreifenden Mission für den an Leukämie erkrankten Head Coach Chuck Pagano, Luck ist ein Lotto-Sechser! Das Restprogramm ist abseits zweier Duelle mit Houston kein unmachbares. Nicht ausgeschlossen, dass sich die Colts tatsächlich in die Postseason befördern. Wer hätte dies zu Saisonbeginn für möglich gehalten?

16 (22) CINCINNATI BENGALS (5-5): Da soll sich noch einer auskennen. Erst vier Partien in Folge vergeigt, nur um dann Champion New York Giants zu entzaubern – und das nicht einmal knapp. Für diese Saison liegt die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte. Um Baltimore und auch Pittsburgh in der AFC North ernsthaft zu fordern, sind die Bengals noch nicht konstant genug. Aber mit diesem jungen Team ist in den kommenden Jahren zu rechnen, und Wide Receiver A.J. Green gehört ohnehin zum Geilsten, was die NFL zu bieten hat.

17 (10) MINNESOTA VIKINGS (6-4): Der großartige, phänomenale, fantastische Adrian Peterson hin oder her: Wir glauben, dass die Vikings trotz hervorragender Bilanz, die alle Playoff-Ambitionen am Leben erhält, bislang über ihrem Niveau gespielt haben – die doch recht deutlichen Niederlagen gegen Tampa Bay und Seattle sind ein weiteres Indiz dafür. Zudem agiert der junge Quarterback Christian Ponder nicht konstant genug. Wir lassen uns aber gerne eines Besseren belehren, das hammerharte Restprogramm bietet die optimale Gelegenheit dafür: Zwei Mal Chicago, zwei Mal Green Bay, St. Louis und Houston auswärts – viel „Spaß“ dabei…

18 (14) WASHINGTON REDSKINS (4-6): Wir kommen nun zu den Teams mit negativer Bilanz, soll heißen: Ab hier kann im Hinblick auf die Playoffs nur noch ein phänomenaler Schlussspurt, manche würden es ob der bisherigen Leistungen Wunder nennen, helfen. Starten wir mit jener Mannschaft, die uns dank Robert Griffin III am meisten Spaß macht. Nach zwischenzeitlichem Tief präsentierte sich RGIII gegen Philadelphia wieder von gewohnt explosiver Seite. Auch die enorme Wertigkeit von Running-Back Alfred Morris sollte nicht unerwähnt bleiben. Am Rookie-Jahrgang 2012 werden die Hauptstädter noch viel Freude haben.

19 (25) DETROIT LIONS (4-6): Liebe Lions, bitte mehr Konzentration! Dieses Team ist vom Potenzial nicht schlechter als der Überraschungs-Playoff-Teilnehmer des Vorjahres, es scheitert am Finishen. Einige ausgewählte Statistiken: Quarterback Matthew Stafford hält erst bei zwölf TD-Pässen, die 41 der Spielzeit 2011 schafft er wohl nicht mehr… Mit im Schnitt 401,7 Offensiv-Yards pro Spiel rangieren die Lions ligaweit auf Platz zwei hinter den Patriots, daraus resultieren jedoch nur 23,6 Punkte (Platz 15). Die Defense erlaubt die zehntwenigsten Yards pro Partie, Gegenpunkte betreffend liegt Detroit jedoch auf Rang 23. Passt alles irgendwie nicht zusammen.

Titans-RB Chris Johnson ist wiederstarkt

20 (23) TENNESSEE TITANS (4-6): In der einen Woche zu Hause gegen Chicago 20:51 unterzugehen, in der nächsten 37:3 in Miami zu gewinnen, zeugt von der Achterbahnfahrt der Titans in diesem Jahr. In der restlichen Saison gilt es herauszufinden, ob Jake Locker wirklich die QB-Lösung sein kann, die Form des wiedererstarkten Chris Johnson zu konservieren, auf der Receiver-Position Talent Kendall Wright weiterzuentwickeln und Kenny Britt langsam wieder vollfit zu bekommen.

21 (27) BUFFALO BILLS (4-6): Das Kanonenfutter in der AFC East macht es New England wieder einmal viel zu leicht - jeder auf seine eigene, mitunter originelle, Art und Weise. Der löchrigen Bills-Defense attestieren wir zumindest einmal eine leicht spürbare Steigerung. In Woche 10 zudem die Patriots auswärts an den Rand der Niederlage zu bringen, ist erstens aller Ehren wert, zeigt zweitens, dass durchaus Potenzial vorhanden wäre, ist aber drittens doch ein klassischer Fall von Hättiwari.

22 (16) NEW YORK JETS (4-6): Was soll man mit den Jets in dieser Saison anfangen? 2012 gleicht einem langen schwarzen Tunnel, der immer wieder Lichtblicke parat hält, die letztlich doch ins Nichts führen (so in etwa darf man sich auch Tim Tebows Karriere vorstellen). Das durchaus überraschende 27:13 in St. Louis war wohl wieder so ein Lichtblick. Ein Blick auf das Restprogramm offenbart wiederum, dass abseits des emotionalen Thanksgiving-Matchups mit Erzfeind New England ausschließlich schlagbare Gegner warten. Angesichts der bisher nicht an den Tag gelegten Konstanz ist ein Playoff-Wunder jedoch eher unwahrscheinlich, ein Großreinemachen nach Saisonende dafür umso ratsamer. Beginnend mit GM Mike Tannenbaum sollte auch Head Coach Rex Ryan samt Coaching Staff (OC Tony Sparano!) hinterfragt werden.

23 (19) SAN DIEGO CHARGERS (4-6): Fünf Pleiten in den vergangenen sechs Spielen und dahin ist der respektable Saisonstart. Fürchterlich mitanzusehen, welche Turnover-Maschine aus Philip Rivers in den letzten beiden Jahren wurde. Bevor wir uns auf den Quarterback einschießen, können wir den Verantwortlichen in Südkalifornien nur ans Herz legen, sich mit ein, zwei Jahren Verspätung von GM A.J. Smith und Head Coach Norv Turner zu trennen. Das Duo hat Qualitäten und Verdienste, aber bei den Chargers wird das nichts mehr.

24 (20) ST. LOUIS RAMS (3-6-1): Dass die Rams nicht mehr der hoffnungslose Haufen der vergangenen Jahre sind, haben wir an dieser Stelle bereits festgestellt. Head Coach Jeff Fisher sei Dank. Was mit einfallsreichem Playcalling möglich ist, zeigte zum Beispiel das Remis in San Francisco. Dennoch werden weitere ein, zwei Jahre des Aufbaus von Nöten sein – Draft-Picks dafür besitzt St. Louis ja zu Genüge.

25 (30) CLEVELAND BROWNS (2-8): Gut, von der Siegbilanz her vielleicht ein wenig zu hoch angesiedelt. Wir wollen jedoch honorieren, dass die Browns jedes einzelne Spiel knapp hielten, sich nicht abschießen lassen. Minus 14 auswärts bei Champion New York Giants war die deutlichste Niederlage. Zuletzt schrammte Cleveland nur um Haaresbreite an einem Sensationssieg in Dallas vorbei. Im Vergleich zu den Top-Teams fehlt es natürlich an Klasse, aber die Situation ist nicht hoffnungslos. Die Defense ist in Ordnung, das Laufspiel um Trent Richardson sowieso, Quarterback Brandon Weeden spielt eine akzeptable Rookie-Saison. Wenn er bloß mehr NFL-taugliche Anspielstationen hätte…

26 (17) MIAMI DOLPHINS (4-6): Ende Oktober noch ein Dark Horse im Playoff-Rennen, drei November-Niederlagen gegen die schlagbare Konkurrenz aus Indy, Tennessee und Buffalo später eine maßlose Enttäuschung. Das Laufspiel um Reggie Bush funkt überhaupt nicht mehr, Rookie-Quarterback Ryan Tannehill entwickelt sich eher rückwärts. Nun warten Seattle und New England. Das droht ein ganz bitterer Saisonausklang zu werden.

Ein Sinnbild für Arizona-Quarterbacks

27 (21) ARIZONA CARDINALS (4-6): Okay, wir verstehen, dass in der Wüste die Nerven blank liegen. Sechs Niederlagen en suite nach vier Siegen zum Saisonstart – bitterer geht’s nicht. Aber bei einer 13:0-Führung auswärts bei Titelanwärter Atlanta Quarterback John Skelton benchen und stattdessen den völlig überforderten Rookie Ryan Lindley (3,2 Yards pro Passversuch) zum NFL-Debüt verhelfen? Hallo, geht’s noch? Gut, Skelton war in seinen lediglich sieben Passversuchen bis dahin katastrophal. Aber letztlich hat man eine überragende Defense-Leistung (fünf Interceptions gegen Ryan, insgesamt sechs Turnover) übelst verschwendet und trotzdem verloren. Und nur so nebenbei: Was würde Kurt Warner aus diesem Team herausholen, sofern er hinter dieser miesen O-Line noch gesund wäre? Fakt ist: Head Coach Ken Whisenhunt scheitert seit drei Jahren daran, einen halbwegs akzeptablen Nachfolger für die QB-Legende zu finden.

28 (13) PHILADELPHIA EAGLES (3-7): Ein einziges Desaster! Sechs Niederlagen in Folge, den guten Saisonstart verhunzt, Quarterback Michael Vick ist längst vor die Hunde gegangen – traurig mitanzusehen, wie das Lebenswerk von Head Coach Andy Reid den Bach hinuntergeht. Dies alles zu analysieren, wird Aufgabe der kommenden Powerrankings. Diesmal sei all jenen ins Stammbuch geschrieben, die schon früh in der Saison Nick Foles anstelle von Vick forderten: Und, was hat’s gebracht? Der Rookie machte bislang eine denkbar schlechte Figur. Vielleicht sind die Probleme in Philly doch grundlegender, z.B. die inferiore O-Line. Vick alleine zu beschuldigen, war und ist zu billig.

29 (29) CAROLINA PANTHERS (2-8): To find a way to lose – dieser Maxime haben sich die Panthers heuer verschrieben. Unglaublich, wie sie am vergangenen Wochenende das Spiel gegen Tampa Bay noch aus der Hand gaben. Erstaunlich ist, wie wenig Carolina aus seinem nicht gänzlich billigen und einst sehr starken RB-Duo Jonathan Stewart (309 Yards) und DeAngelo Williams (271 Yards) herausholt. Leading Rusher ist Quarterback Cam Newton (394 Yards). Dabei wäre ein solides Laufspiel die einfachste Variante, den entnervten Jungstar zu entlasten.

30 (28) OAKLAND RAIDERS (3-7): Es war einmal eine Defense, die schaffte es, weniger als 35 Punkte zuzulassen… Ach, lassen wir das, dieses Märchen glaubt uns das „tapfere Palmerlein“ ohnehin nicht. Wir ziehen den Hut vor der Courage von Quarterback Carson Palmer, ein echter Gunslinger. Wenn die Raiders-D so weiter macht, muss sich der Routinier unterstützt von seinen heldenhaften Offense-Kollegen glatt noch zum Passing-Titel hasardieren. Mit 3035 Yards rangiert er knapp hinter Matt Ryan und Drew Brees immerhin auf Platz drei.

31 (32) JACKSONVILLE JAGUARS (1-9): Auch ein blindes Huhn findet einmal ein Korn. Oder doch eine(n) Henne. Chad Henne legte Houston fast ein Ei, Hut ab dafür! Daran, dass er eine dauerhafte Lösung für diese Franchise ausbrütet, glauben wir aber nicht. Wenigstens hat er endgültig gezeigt, aus welch faulem Ei das Küken Blaine Gabbert geschlüpft ist – keine Kunst, aber in Jacksonville waren sie bisher ja blind.

32 (31) KANSAS CITY CHIEFS (1-9): Einfach eine Schande! Die Gemeinheit an dieser Mannschaft ist, dass es ihr nicht an Talent fehlt. Im Gegenteil. Auch die vielen Verletzungen der Vorsaison sind heuer keine Ausrede. Es mangelt einfach an Einstellung, Konzentration und Leidenschaft, und das ist das Schlimmste, was man seinen treuen Fans antun kann. Eine Turnover-Bilanz von minus 21 ist nicht zu tolerieren, nie und nimmer! Kein Wunder, dass der baldige Ex-Coach Romeo Crennel, ein herzensguter Mann, die strenge Seite in sich entdeckte und jeden benchen wollte, der einen Turnover begeht...

Peter Altmann