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NFL-Powerranking nach Week 11

NFL-Powerranking nach Week 11

Verrückt, verrückter, NFL!

Wir haben ja nicht übertrieben viel Ahnung davon, wie man Wettquoten erstellt (okay, gar keine Ahnung), aber ein Traumjob kann das derzeit nicht sein.

Denn in einer momentan derart unberechenbaren Liga, in der Überraschungen auf der Tagesordnung stehen, sich Formkrisen und Heldentaten beinahe wöchentlich abwechseln, kann es dem Arbeitgeber wohl ein nettes Sümmchen kosten, wenn die Wahrscheinlichkeitsrechnung danebengeht.

Uns ist das natürlich wurscht, wir genießen lieber diese Ausgeglichenheit. Denn sie garantiert Höchstspannung. Und so gesehen befinden wir uns in einer schönen NFL-Jahreszeit: Es geht in die entscheidenden Wochen um den Playoff-Einzug. Lasset die Spiele beginnen!

Nach vier Wochen Pause ist es auch wieder an der Zeit, die aktuellen Kräfteverhältnisse in der NFL einzuordnen - wie gewohnt im LAOLA1-Powerranking.

(Anmerkung: In Klammer befindet sich die Platzierung des jeweiligen Teams im Powerranking nach Week 7)

(Anmerkung in eigener Sache: Aufgrund der Doppelbelastung mit dem Nationalteam - der Tag hat nach wie vor nur 24 Stunden - sind die Texte diesmal eine Spur kompakter. Sorry dafür. Etwaige Beschwerden bitte an den Marcel Koller. Aber es geht ja in erster Linie ums Ranking, und samma froh: Das ÖFB-Team ist mittlerweile so weit, dass es nicht nur in der FIFA-Weltrangliste gut dasteht, sondern vielleicht sogar in diesem Ranking vor Jacksonville und Oakland liegen würde...)

1 (11) NEW ENGLAND PATRIOTS (8-2): Was waren das bitte für Machtdemonstrationen gegen Denver (43:21) und in Indianapolis (42:20)? Wohlgemerkt jene beiden Teams, die stets in einem Atemzug mit den Patriots genannt werden, wenn es um den wahrscheinlichsten Super-Bowl-Vertreter der AFC geht. Das Erschreckende für die Konkurrenz: Nach Wochen der Dominanz durch die Luft, packte New England in Indy mit Jonas Gray einen RB aus, der sie am Boden dominieren ließ. Es müssen also nicht immer Tom Brady und Rob Gronkowski sein. Zudem spielen beide Lines stark. Man kann sich darauf einigen, dass Bill Belichick und Co. – zur Abwechslung – zu früh abgeschrieben wurden.

2 (4) ARIZONA CARDINALS (9-1): Der Platz an der Sonne könnte ohne weiteres auch den Cardinals gebühren, doch der Kreuzbandriss von QB Carson Palmer macht Sorgen. Drew Stanton ist zwar ein fähiger Backup, aber gegen Detroit packte er neben zwei frühen TDs auch einige gefährliche Würfe aus, zwei wurden abgefangen. Es gilt zu beobachten, wie konstant er die Verantwortung eines Vollzeit-Starters meistert. Aber Aufgabe der Offense ist ohnehin „nur“, auf den Abwehrleistungen aufzubauen. Und das Level, auf dem die Defense derzeit agiert, ist schlichtweg atemberaubend. So leicht sind zum Beispiel die Lions auch nicht kaltzustellen. Ein Erfolg im „NFC-Gipfel“, sechs Siege in Folge und die beste Bilanz der NFL ließen auch Platz eins zu. Auf einem neutralen Feld würden wir derzeit jedoch auf New England setzen - wie schön für Arizona, dass die Super Bowl bei ihnen zu Hause stattfindet.

3 (8) GREEN BAY PACKERS (7-3): Meine Damen und Herren, wir sind gerade Zeitzeugen des besten Aaron Rodgers aller Zeiten - und das heißt etwas! Was der Superstar-QB in den letzten Wochen mit der Konkurrenz aufführte (Ausnahme New Orleans, wo er sich leicht verletzte), ist schlichtweg pure Dominanz. 28 TD-Pässen stehen drei Interceptions gegenüber. Bezeichnend: In fünf der letzten sechs Spiele kam Backup Matt Flynn im Spielverlauf zum Zug. Wie würde die Bilanz von Rodgers erst aussehen, wenn er die vollen 60 Minuten am Feld stehen dürfte? Zumindest gegen Chicago wäre wohl der NFL-Rekord für TD-Pässe in einem Spiel gefallen. Aber die Vernunft geht nun mal vor.

4 (1) DENVER BRONCOS (7-3): Eine Abfuhr in New England ist noch kein Grund zur Panik, aber ein chancenloser Auftritt in St. Louis? Zumindest ein Anlass, um besorgt zu sein. Irgendetwas läuft derzeit nicht rund im Broncos-Land, zudem häufen sich die Verletzungen – etwa auf der RB-Position, die Peyton Manning entlasten könnte. Gegen die Rams mussten mit Julius Thomas und Emmanuel Sanders auch zwei seiner Lieblings-Anspielstationen vom Feld. Die NFL spielt derzeit verrückt, da fällt es auch Schwergewichten nicht leicht, über eine komplette Saison hindurch zu glänzen. Denver hat genügend Potenzial, um die Schwächephase durchzutauchen. Nun hat man jedoch Kansas City im Nacken, und man stelle sich vor, Manning und Co. gingen nur als Wild-Card-Team in die Playoffs…

5 (13) KANSAS CITY CHIEFS (7-3): Alex Smith muss sich wie einst in San Francisco fühlen: Gute Defense, dominantes Laufspiel, sogar die Dressen sind rot. Sein Job ist, es nicht zu vermasseln – und hin und wieder einen Tight End oder Running Back in der Endzone zu finden. Denn von den Wide Receivern hat in dieser Saison noch keiner einen TD für die Chiefs erzielt. Dafür hat man als einziges NFL-Team noch keinen Rushing-TD hinnehmen müssen, obwohl man mit im Schnitt 124,4 relativ viele Lauf-Yards zulässt. Kurios. Sei’s drum: Kansas City ist mit fünf Siegen in Folge heiß, außer der Auftakt-Blamage gegen Tennessee hat man nur knappe Niederlagen bei den Top-Teams Denver und San Francisco einstecken müssen. Man kann die Arbeit von Head Coach Andy Reid gar nicht genug loben.

6 (2) DALLAS COWBOYS (7-3): Machen wir es kurz: Mit Tony Romo ein heißer Playoff-Kandidat, ohne ihn Freiwild. In Dallas hilft nur beten, dass der Quarterback mit einem heilen Rücken durch die Saison kommt. Dann hat man eine riesige Chance. Denn noch stehen die beiden Duelle mit Philadelphia aus, und die Eagles müssen den Schock gegen die Packers erst einmal verdauen. Abseits vom Feld sagt das Gefühl, dass man das Thema der auslaufenden Verträge der Offensiv-Stars Dez Bryant und DeMarco Murray nicht zu groß werden lassen sollte. Nur einer kann per Franchise Tag gebunden werden, mit dem anderen müsste man sich einigen. Das riecht nach Ablenkung.

Detroits Offense um QB Stafford agierte schon effizienter

7 (10) DETROIT LIONS (7-3): Die Grenzen der Detroit Lions liegen also in Arizona. Zumindest bei der Defense der Cardinals. Selten sah man die Offense um Matthew Stafford derart hilflos. Blendet man jedoch die beiden frühen Touchdowns aus, war auch diese Partie ein Beleg dafür, dass die Lions-Defense in dieser Saison auf famosem Niveau spielt. Kein Team ließ im Schnitt weniger Gegenpunkte zu (15,6). Während Stafford noch nach dem Gaspedal sucht, sollte allein die Abwehr der Garant für eine Rückkehr in die Playoffs sein. Auch der mit Ausnahme von New England und Green Bay machbare Spielplan spricht dafür. Um den Packers im Kampf um die NFC North Paroli zu bieten, gilt es jedoch gerade offensiv zuzulegen.

8 (3) INDIANAPOLIS COLTS (6-4): Andrew "Lonely Boy" Luck ist großartig, aber er kann es nicht alleine richten. Was ist bloß mit der Defense passiert, die gegen Cincinnati ein Shutout ablieferte? Von New England am Boden zerstört, davor von Ben Roethlisberger durch die Luft nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen. Ohne Ahmad Bradshaw droht Luck nun auch das Laufspiel endgültig wegzubrechen, außer Trent Richardson kommt doch noch drauf, warum er ein Nummer-3-Draft-Pick ist. Alleine kann es Luck nicht richten, sollten wir das noch nicht erwähnt haben…

9 (5) PHILADELPHIA EAGLES (7-3): Was macht man mit einem Team, das wochenlang souverän agierte, dessen einzige Saison-Niederlagen zwei knappe auswärts bei den NFC-West-Teams San Francisco und Arizona waren, und das auch den Verlust des ohnehin nur durchschnittlich agierenden QBs Nick Foles durch Mark Sanchez zu kompensieren schien, und dann in Green Bay derart abgeschossen wird? Da heißt es wohl abwarten, wie sich das weiter entwickelt. Wobei die Offense zu gut ist, um nicht wieder in die Spur zu kommen. Aber die Defense scheint den Ausfall von DeMeco Ryans mehr zu spüren, als ihr lieb ist. Zuletzt ließ man 1972 mehr Gegenpunkte zu als die 53 gegen die Packers.

10 (6) SEATTLE SEAHAWKS (6-4-): Champion zu werden, ist nicht schwer – Champion zu sein dagegen sehr. Die Seahawks sind nicht das erste Team, dass in der Stunde des Erfolgs ihre Tugenden, die den Erfolg gebracht haben, vergisst. Zuletzt setzte man wieder mehr auf RB Marshawn Lynch, der dankte es unter anderem mit vier TDs gegen die New York Giants. Aber das Theater um seinen vermutlich bevorstehenden Abgang am Saisonende ist eine Ablenkung. Ein schwerer Schlag ist zudem der Verlust von DT Brandon Mebane, was der Laufverteidigung zuletzt gar nicht gut tat. Der Champion schwächelt, sollte jedoch nicht zu früh abgeschrieben werden. Interessant das Restprogramm: Fünf Mal NFC West (zwei Mal San Francisco, zwei Mal Arizona, ein Mal St. Louis) plus Philadelphia. Sehen wir es positiv: Nimmt man diese Hürden, ist man mit einem Schlag wieder einer der NFC-Favoriten.

11 (12) SAN FRANCISCO 49ERS (6-4): Offense, anyone? Was der Angriff um Colin Kaepernick in den letzten Wochen ablieferte, ist schlichtweg lahm. Dann braucht man sich nicht zu wundern, dass Ausrutscher wie jener zu Hause gegen die Rams passieren. Nicht genügend Lob kann man indes der Defense aussprechen, die trotz zahlreicher verletzter Leistungsträger die Saison der 49ers beinahe im Alleingang am Leben hält. Rookie-Linebacker Chris Borland ist eine der Entdeckungen dieser Spielzeit, die Rückkehr von Aldon Smith hilft dem Pass Rush. Mit zwei Auswärtssiegen in Folge hielt man zuletzt die Playoff-Chancen am Leben. Will man in die Postseason, gilt es erstens Ausrutscher zu vermeiden und zweitens in den beiden direkten Duellen Erzfeind Seattle auf Distanz zu halten.

12 (15) MIAMI DOLPHINS (6-4): Es gibt nicht viele Defenses, die derzeit das Niveau der Miami-Abwehr übertreffen. Kombiniert man dies mit einer passablen Offense, in der Ryan Tannehill endlich beginnt, seine Graue-Maus-Herangehensweise abzulegen (Delfine sind auch extrovertiert, lieber Ryan, zumindest in Fernsehserien!), ergibt dies einen heißen Kandidaten für einen Wild-Card-Spot in der AFC. Wobei das Restprogramm Gastspiele in Denver und New England beinhaltet.

13 (14) CINCINNATI BENGALS (6-3-1): Apropos Flipper! 3:24 zu Hause gegen Cleveland, danach 27:10 in New Orleans. Häh, kennt sich da noch jemand aus? Niemand symbolisiert die Wankelmütigkeit der aktuellen NFL besser als die Bengals. Solange Andy Dalton nicht für sich selbst entscheidet, ob er Welt- oder Kreisklasse ist, wird es nichts mit der angepeilten Super Bowl. Aber zumindest für die Playoffs und dort für das traditionelle frühe Aus samt folgendem Dalton-Bashing könnte es reichen. Wobei es keine leichte Aufgabe wird, die Wundertüte namens AFC North zu gewinnen.

Roethlisbergers Kater nach den Sixpacks

14 (19) PITTSBURGH STEELERS (7-4): Apropos nicht auskennen! Apropos Wankelmütigkeit! Gegen Indy und Baltimore je sechs TD-Pässe werfen, nur um dann gegen die New York Jets, deren Secondary echte Passverteidigungen nur aus dem Fernsehen kennt, unterzugehen? Passt nicht ganz zusammen, was Ben Roethlisberger in den letzten Wochen fabrizierte. Unterm Strich bleibt es wohl dabei: Auswärts sind die Steelers um zumindest eine Klasse schwächer als vor eigenem Publikum. Die Defense bleibt fragwürdig, aber die Offense hat in dieser Saison schon oft genug bewiesen, dass sie Playoff-Tauglichkeit besitzt.

15 (7) BALTIMORE RAVENS (6-4): Inzwischen solltet ihr das System durchschaut haben. Wir bringen einfach mal alle vier AFC-North-Teams unmittelbar hintereinander anhand ihrer aktuellen Tabellenposition. Denn in einer Division, in der man binnen einer Woche vom ersten auf den letzten Platz purzeln kann (und umgekehrt), sind die Kräfteverhältnisse nicht wirklich seriös einzuschätzen. Für Baltimore kam die Bye-Week genau zur rechten Zeit. Nachdem man zwischenzeitlich einen stabilen Eindruck vermittelte, verlor man durch Niederlagen bei den Division-Rivalen Cincinnati und Pittsburgh den Rhythmus, landete aber immerhin den Pflichtsieg gegen Tennessee. Vor allem der Ausfall von Jimmy Smith schmerzt die Passverteidigung. Es wird konstantere Leistungen von QB Joe Flacco benötigen, um die Playoffs zu erreichen. Der restliche Spielplan ist kein Kinderspiel, aber mangels absoluter Top-Teams als Gegenüber machbar.

16 (18) CLEVELAND BROWNS (6-4): Was für ein Wellental diese Saison doch für die über viele Jahre in Mitleidenschaft gezogenen Browns-Fans ist. Jedes Mal, wenn man glaubt, Cleveland hat den Dreh raus (zuletzt nach dem imposanten Auftritt beim 24:3 in Cincinnati), finden die Browns einen Weg, wieder zwei bis drei Schritte zurückzumachen. Etwa letztes Wochenende gegen Houston oder vor einigen Wochen in Jacksonville. QB Brian Hoyer hat seine Sache bis dato ja nicht so schlecht gemacht, aber noch eine Darbietung mit nur 20 angebrachten Pässen aus 50 Versuchen wie gegen die Texans, und die Johnny-Manziel-Ära startet früher als viele glauben. Und ehrlich gesagt: Dieses Wellental ist bereits ein großer Fortschritt im Vergleich zu den letzten Jahren...

17 (9) SAN DIEGO CHARGERS (6-4): Hmmm, irgendwie ist in Südkalifornien nach dem traumhaften Saisonstart der Wurm drinnen. Ein 13:6 gegen Oakland ist zwar auch ein Sieg, aber keiner der übertrieben beruhigt. Da müssen Philip Rivers und Co. schon mehr zeigen, um nach den drei Niederlagen en suite wieder Vertrauen aufzubauen. Die passierten mit Kansas City, Denver und Miami zwar gegen starke Konkurrenz, aber sich von den Dolphins 0:37 abschlachten zu lassen, geht gar nicht. Gut, dass mit Ryan Mathews zumindest das Laufspiel wieder einen Aufschwung erleben sollte.

18 (22) HOUSTON TEXANS (5-5): Das kam dann wohl out of the Blue (schlechte Wortspiele sind immer noch die besten). Nach einem, vorsichtig formuliert, schwierigen Oktober führte mit Alfred Blue der Backup des verletzten Star-RB Arian Foster Houston zum Sieg in Cleveland. Dass J.J. Watt ursuper ist, müssen wir nicht extra erwähnen. Viel spannender ist da schon der QB-Wechsel von Ryan Fitzpatrick auf Ryan Mallett. Zumindest das Debüt des früheren Tom-Brady-Backups in New England ist schon mal geglückt. Jetzt stellt sich natürlich eine große Frage: Geht da noch was in der AFC South? Immerhin liegt man nur einen Sieg hinter Indy. Möglich, aber zuerst wollen wir eine Bestätigung der jüngsten Leistungssteigerung sehen.

19 (24) ST. LOUIS RAMS (4-6): Zitat aus dem letzten Powerranking: „Diese Rams werden in dieser Saison noch für das eine oder andere Team ein Spielverderber sein, das war kein Einzelschicksal Seattles.“ Liebe Grüße an dieser Stelle nach San Francisco und Denver! Schon im Touchdown Tuesday haben wir uns gefragt, wie in aller Welt die Rams diese drei Kaliber schlagen, aber in den anderen Partien 1-6 stehen können. Eine schlüssige Antwort dafür gibt es nicht. Auffällig ist zumindest, dass der Pass Rush zuletzt wesentlich besser funktionierte und man mit Tre Mason endlich einen hoffnungsvollen RB fand. Aber gut, solches und ähnliches Lob haben wir jetzt über die Jahre genügend für die Aufbauarbeit in St. Louis gefunden. Deshalb: Zeigt es endlich mal konstant! Und zwar bevor ihr womöglich in L.A. landet…

20 (16) BUFFALO BILLS (5-5): Arme, arme Bills-Fans! Das wird wohl eine weitere Playoff-lose Saison. Seit der letzten Postseason-Teilnahme ist einiges passiert: Die Elektrizität wurde erfunden, das Farbfernsehen eingeführt, irgendein Internet sowieso. Gut, vielleicht helfen dumme Sprüche, um euch noch einmal auf Kurs zu bringen, wobei das angesichts eines Restprogramms, das Denver, Green Bay und New England beinhaltet, kaum vorstellbar ist. Schade, denn die Defense macht einen wirklich guten Job. Aber, und wir wiederholen es zum x-ten Mal, ohne Quarterback wird das nichts, liebe Bills. EJ Manuel war offenkundig ein Fehlgriff, nun bekommt eben Kyle Orton – nach passablem Start – die Kritik ab. Aber gut, man wusste, dass er ein guter Backup ist, aber halt auch nicht mehr. Irgendwer wird dem fantastischen Sammy Watkins in den kommenden Jahren jedoch die Bälle zuwerfen müssen…

21 (20) CHICAGO BEARS (4-6): Na also, geht doch! Heimsieg gegen den Division-Rivalen Minnesota! Bravo! Was es zur Defense zu sagen gibt, werden noch eure Enkelkinder in den NFL-Geschichtsbüchern unter der Rubrik „Negativrekorde“ finden. Und die Offense? Die wäre ja nicht so schlecht, aber Jay Cutler ist und bleibt ein Tollpatsch. Tieferes Bohren in den Wunden verkneifen wir uns diesmal.

22 (21) NEW ORLEANS SAINTS (4-6): Schämt euch I! New Orleans ist zwar nicht der Leader der NFC South, aber immer noch deren stärkstes Team, da legen wir uns einmal fest. Das ändert nichts daran, dass diese Spielzeit ein einziges Desaster ist. Mit Rookie-Receiver Brandin Cooks fehlt nun auch noch einer der wenigen Lichtblicke für die restliche Saison. Dabei schien es nach einem Kantersieg gegen Green Bay und einem Erfolg in Carolina in die richtige Richtung zu gehen, doch die Pleite im Thriller gegen San Francisco dürfte einiges zerstört haben. Denn ein Auftritt wie letztes Wochenende gegen Cincinnati ist schlichtweg nicht tolerabel. Rob Ryans Defense ist heuer einfach nicht gut genug. Sehr gut möglich, dass es in der NFC South trotzdem für die Playoffs reicht. Aber das ist langsam auch nur mehr ein schwacher Trost…

Matt Ryan und Atlanta: Division-Leader ohne einen Sieg außerhalb der NFC South

23 (25) ATLANTA FALCONS (4-6): Schämt euch II! Atlanta führt die NFC South an – und ganz ehrlich: Nach derzeitigem Stand wären die Einäugigen unter den Blinden auch sowas von zurecht Division-Sieger. Simple Mathematik: Innerhalb der NFC South lautet die Bilanz 4-0, man ist also ganz klar das beste Team dieses Quartetts. Blöd irgendwie, dass die Bilanz außerhalb der NFC South nach Adam Riese 0-6 beträgt. Macht irgendwie keinen schlanken Fuß, solch ein Team in den Playoffs zu haben. Und das – berechtigte – Gejammer über die Verletzungssorgen ersparen wir uns jetzt einfach einmal.

24 (17) CAROLINA PANTHERS (3-7-1): Schämt euch III! Mann oh Mann waren das harte Wochen für die Panthers, mit dieser bitteren Heimniederlage gegen Atlanta als absolutem Tiefpunkt. Angesichts von fünf Pleiten in Folge höchste Zeit, dass die Bye-Week kommt. Gut, zuletzt befanden sich Kaliber wie Green Bay, Seattle oder Philadelphia unter den Gegnern, aber die Art und Weise, wie sich die Panthers teilweise abmontieren ließen, gibt wenig Hoffnung. Wobei der Weg in die Playoffs dank der NFC South ein machbarer wäre. Aber mit dieser Secondary? Mit diesem Laufspiel? Mit dieser Pass Protection? Könnte schwierig werden. Wobei das Restprogramm "machbar" erscheint.

25 (26) MINNESOTA VIKINGS (4-6): Niemand hat behauptet, dass es leicht ist, NFL-Quarterback zu sein. Das bekommt auch Teddy Bridgewater zu spüren. Er wurde ins kalte Wasser geworfen – noch hat er Zeit, um Schwimmen zu lernen, irgendwann wird er aber damit beginnen müssen. Siege gegen Nachzügler wie Tampa Bay oder Washington sind derzeit das Höchste der Gefühle, einige Puzzlestücke im Hinblick auf die kommenden Jahre sind jedoch schon am richtigen Platz – vor allem in der Defense, die sich verglichen mit der Offense eigentlich ganz achtbar schlägt. Wobei jetzt das Kräftemessen mit Aaron Rodgers als wahrer Prüfstein wartet…

26 (23) NEW YORK GIANTS (3-7): Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, schon steht das Christkind vor der Tür. Oh sorry, sind doch fünf – und die Geschenke verteilt Eli Manning. Irgendwie bezeichnend: Erwischt die Giants-Defense einmal einen guten Tag, da lässt der QB gegen San Francisco völlig aus und wirft fünf Interceptions. Aber egal, die Saison ist ohnehin längst verloren. Und über ein „Geschenk“ dürfen sich die New Yorker Fans noch viele Jahre freuen: Odell Beckham jr. is the real deal!

27 (30) TAMPA BAY BUCCANEERS (2-8): Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! Mike Evans! PS.: Schämt euch IV ! PPS.: Gebt Gas, in der NFC South schafft ihr es noch in die Playoffs! Ein richtig guter Spieler reicht!

28 (29) NEW YORK JETS (2-8): Life is a bitch! Zumindest für Jets-Fans. Da nähert man sich nach acht Pleiten in Folge seiner Topform und besiegt sensationell Pittsburgh – und dann? Eine Bye-Week. Mieses Timing. Aber gut, vielleicht konnte man die Form konservieren. Man darf zumindest gespannt sein, ob Michael Vick dieser Offense in der restlichen Saison halbwegs konstant Leben einhauchen kann. Denn einen Job haben die Jets in dieser Saison noch zu erledigen: Vier von sechs Matches sind gegen AFC-East-Rivalen. Angeblich mag man sich untereinander nicht so. Ein bisschen Spoiler zu spielen, wäre zumindest ein kleiner Trost.

29 (27) WASHINGTON REDSKINS (3-7): Die Aussagen von Robert Griffin III über seine Teamkollegen mögen aus dem Zusammenhang gerissen gewesen sein, aber das ändert nur wenig an ihrer Message. Und die erscheint sonnenklar, wenn selbst der Head Coach seinen eigenen QB in der Öffentlichkeit derart auseinander nimmt, wie es Jay Gruden mit "RGIII" getan hat. Diese Kontroverse ist so ziemlich das Letzte, was die Redskins zurzeit gebraucht haben. Kurioserweise hat Washington beim Sieg gegen Dallas mit dem dritten QB, Colt McCoy, die vielleicht beste Saison-Leistung abgeliefert. Es bleibt jedoch wenig anderes übrig, als auf Griffin III zu setzen. Früher oder später muss ihm bei seinem Potenzial ja wieder der Knopf aufgehen. Und in der Offense täte es schon fähige Kollegen geben, mit denen man gut zusammenarbeiten kann.

Taugt Mettenberger als Langzeitlösung?

30 (28) TENNESSEE TITANS (2-8): Waren im MNG gegen Pittsburgh Anzeichen einer Steigerung bei Zach Mettenberger zu sehen? Ja, durchaus. Was machen die Titans, wenn dieser Trend anhält? Fakt ist, dass das Team aus Nashville endlich, endlich, endlich Konstanz auf der QB-Position braucht. Jon Gruden hat es während der Live-Übertragung schön analysiert: Die Titans haben alles versucht, QBs früh gedraftet, Routiniers geholt, Free Agents eine Chance gegeben, aber irgendwie war da seit dem Abgang von Steve McNair nichts Gescheites dabei - und der ist inzwischen bald zehn Jahre her. Letztlich ein verschwendetes Jahrzehnt. Head Coach Ken Whisenhunt steht unter Druck, dass er 2015 einen hoffnungsvolle Lösung präsentiert. Sonst könnte es eine kurze Amtszeit werden.

31 (31) JACKSONVILLE JAGUARS (1-9): Es bleibt dabei: So verkehrt ist der Weg nicht, den Jacksonville eingeschlagen hat. Die Sache mit der Geduld ist halt eine der schwierigeren Übungen im Leben. Etwas anderes bleibt den Jaguars jedoch nicht übrig. Die junge Offense kann sich entwickeln, mit Denard Robinson könnte nun auch das Laufspiel konstanter funktionieren. Und auch wenn man es nicht glaubt, in einigen Teilbereichen sind auch die Defense-Stats nicht so schlecht. Im Draft noch das eine oder andere Mosaiksteinchen dazu und es kann schnell ein wenig nach oben gehen.

32 (32) OAKLAND RAIDERS (0-10): Damit hättet ihr jetzt vermutlich nicht gerechnet, aber: Null Bock auf Oakland-Bashing! In Seattle nur mit sechs Punkten verloren, gegen Denver in der Anfangsphase gut ausgesehen, in San Diego bis zum Schluss mitgehalten. Da haben sich andere Teams in den vergangenen Wochen vieeeeeeeeeel peinlicher präsentiert. Dass dieser Roster Mist und der GM ein Fall für das Arbeitsamt ist, weiß jeder in Oakland. Aber rund um die Rookies Khalil Mack und Derek Carr könnte man schon aufbauen. Wie dem auch sei: Zumindest ein Spiel holen sich die Raiders heuer noch!

Peter Altmann