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Awesome Rodgers, awful Jets

Awesome Rodgers, awful Jets

Ein Viertel der Spiele in der Regular Season haben die Teams in der NFL schon wieder hinter sich gebracht.

Am vierten Spieltag gab es viele Tränen. Jene der Freude ebenso, wie jene der Trauer. Aufholjagden riefen beides vorher wie überraschende Siege und Niederlagen.

Wir blicken zurück und lassen die Momente des Wochenendes noch einmal Revue passieren.

Let’s get awesome and awful – Week 4!

THE AWESOME

Calvin Johnson

Dieser Hüne ist einfach nicht zu stoppen! „Wirft ihm den Ball halbwegs in die Richtung, er wird ihn schon fangen“ – so könnte das aktuelle Credo hinsichtlich des Detroit-Receivers lauten. Wer den 26-Jährigen in seinem Fantasy-Team hat, war am Ende des 34:30-Sieges in Dallas wieder einmal aus dem Häuschen. Im vierten Viertel fing Johnson zwei Mal das Schweinsleder in der Endzone – schon wieder zwei Mal? Richtig, der Nummer-2-Pick des Jahres 2007 hat das in den ersten drei Spielen auch gemacht – und damit einen NFL-Rekord egalisiert.

 

Aaron Rodgers

Bleiben wir gleich beim Fantasy-Team. Wer Aaron Rodgers hat, wurde auch an diesem Sonntag wieder nicht enttäuscht – und dieses Mal ganz und gar nicht. Nicht einen, nicht zwei, nicht drei, nicht vier, nicht fünf – nein, hier geht es nicht darum, wie viele NBA-Titel die Miami Heat holen werden, sondern wie viele Touchdowns der Super-Bowl-MVP 2011 der Green Bay Packers beim 49:23 erzielte. Vier Mal warf er goldrichtig, zwei Mal rannte er richtig. Seit 1960 ist der 27-Jährige damit erst der fünfte Spieler, dem das gelingt. Seine 408 gepassten Yards waren übrigens auch sein bestes Karriere-Ergebnis. Mit dem Super-Bowl-Ring am Finger spielt es sich scheinbar echt leichter…

 

San Francisco 49ers

Die 49ers haben nach vier Spielen eine Bilanz von 3-1. Wow, den ersten Satz sollten die leidgeprüften SanFran-Fans dieses Jahrtausends echt noch einmal lesen. Zudem könnte es auch ein 4-0 sein, wäre das Team von Head Coach Jim Harbaugh am zweiten Spieltag nicht zu Hause gegen Dallas kollabiert. Aber bleibt bescheiden, liebe 49ers, am Wochenende hattet ihr euer bisheriges Saison-Highlight: In Philadelphia – ja, dort soll das angebliche Dream-Team beheimatet sein - 3:23 zur Halbzeit des dritten Viertels zurück. Es sollten 21 unbeantwortete Punkte der 49ers folgen. Damit führen „The Red and Gold“ bereits um zwei Siege in der an sich inferioren NFC West. California Dreaming…?

 

THE AWFUL

Felix Jones

Nicht genug, dass die Cowboys einen 27:7-Vorsprung ab dem dritten Viertel verspielten. Die letzte Mini-Chance auf den Doch-Noch-Sieg gegen die Detroit Lions wurde auch noch auf klägliche Art und Weise vertan. Folgende Situation: Dallas hat den Ball elf Sekunden vor Schluss an der eigenen 45 Yards-Linie, vierter Versuch und 20 Yards. Die Situation scheint zugegeben aussichtslos, aber im Football kann alles passieren – sofern mitgedacht wird. Und das hat Felix Jones offenbar nicht. Der Running Back bekommt den Ball, läuft sieben Yards und spaziert dann gemütlich ins Aus, um die Uhr zu stoppen. Hallo, Felix, es war der VIERTE Versuch! Aber gut, irgendwie passte es auch zum Kollaps der Cowboys…

 

Jets-Offensive

„So etwas habe ich noch nie gesehen“, musste der sonst so wortgewaltige Rex Ryan kleinlaut zugeben. Der Head-Coach der New York Jets bezog sich nach der 17:34-Niederlage zwar auf das gesamte Spiel – fünf der sechs Touchdowns resultierten aus Ballverlusten und darauffolgende Returns, das gab es noch nie in einem NFL-Spiel - , wusste aber, dass seine Mannschaft für dieses unglaubliche Spiel „unglaublich“ viel geleistet hat. Denn drei Return-Touchdowns gingen auf die Jets-Kappe – Quarterback Mark Sanchez verursachte zwei Fumbles und warf eine Interception. Alleine ist der Spielmacher gewiss nicht schuld, seine O-Line machte ihm das Leben zusätzlich schwer. Gewiss: Der Möchtegern-Super-Bowl-Kandidat aus dem „Big Apple“ muss schnell seine Schwächen abstellen, sonst gibt es die Playoffs heuer nur vor dem Fernseher…

 

Minnesota Vikings

Nicht nur, dass die Wikinger mit vier Niederlagen in vier Spielen gestartet sind – sie haben gegen die Kansas City Chiefs verloren. Gegen die Kansas City Chiefs! Jenes Team, das an den ersten zwei Spieltagen abgeschossen wurde, in der Zwischenzeit Top-Running-Back Jamaal Charles wegen einer Verletzung verlor und sich auch im dritten Spiel gegen völlig lustlose San Diego Chargers geschlagen geben musste. Diese Chiefs haben nun ihr erstes Spiel mit 22:17 gewonnen. Und das sollte den Vikings sehr zum Nachdenken geben…

 

Bernhard Kastler