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Achtelfinale - Doppler/Horst im Klagenfurt-"Flow"

Achtelfinale - Doppler/Horst im Klagenfurt-

Clemens Doppler/Alexander Horst haben ihren Erfolgslauf in Klagenfurt fortgesetzt.

Im abschließenden Gruppenmatch am Freitag bezwangen sie die Brasilianer Ricardo/Alvaro Filho 2:1 (19,-26,11).

Die EM-Bronzemedaillen-Gewinner stehen durch den dritten Erfolg als Poolsieger im Achtelfinale. Ihre Gegner werden erst am Abend ermittelt.

Sehenswerter Schlagabtausch

Doppler/Horst besiegten den mehrfachen Klagenfurt-Sieger Ricardo und seinen jungen Partner Alvaro Filho bei strahlendem Sonnenschein in einem sehenswerten Schlagabtausch.

Am verregneten Donnerstag hatten sie am Wörthersee mit zwei Siegen ohne Satzverlust ein starkes Comeback nach dem Kreuzbandriss von Doppler im Vorjahr gefeiert.

Enges Duell

Der erste Satz gegen die Brasilianer im voll besetzten Stadion verlief bis zu zwei kontroversen Schiedsrichterentscheidungen knapp. Danach gewannen die Österreicher gegen den sichtlich verärgerten Ricardo und seinen 23-jährigen Mitspieler aber die Oberhand und entschieden den Durchgang recht sicher für sich.

Im zweiten gab es ein ständiges Hin und Her. Nach zwei vergebenen Matchbällen und fünf abgewehrten Satzbällen ging er an die seit dem Vorjahr zusammenspielenden Südamerikaner. Der Entscheidungssatz war dann aber eine klare Angelegenheit für das ÖVV-Duo.

Huber/Seidl "hatten es selbst in der Hand"

Als Gruppenletzte ausgeschieden sind dagegen Alexander Huber/Robin Seidl und Tobias Winter/Lorenz Petutschnig.

Die Kärntner Huber/Seidl mussten sich den italienischen Europameisterin Paolo Nicolai/Daniele Lupo in zwei umkämpften Sätzen 0:2 (-19,-20) geschlagen geben und verpassten aufgrund des Ausgangs der Parallelpartie erstmals seit drei Jahren den Einzug in die K.o.-Phase.

Seidl war aufgrund der insgesamt soliden Auftritte aber nicht allzu enttäuscht. "Die Leistung hat grundsätzlich schon gepasst, das war eben keine leichte Gruppe. Aber wir haben es im letzten Spiel selbst in der Hand gehabt und leider verloren", bedauerte der Veldener.

Aus auch für Nachwuchs-Duos

Im Vorjahr bei der EM waren sie im Achtelfinale (9.) ausgeschieden, bei den Grand Slams 2011 und 2012 jeweils in der Zwischenrunde (17.).

Die Lokalmatadore landeten diesmal wie Winter/Petutschnig lediglich auf dem geteilten 25. Rang. Die Nachwuchshoffnungen verloren gegen Vitor Felipe/Evandro (BRA) auch ihr drittes Gruppenspiel 0:2 (-16,-17).

Im Damenbewerb ist Österreich nach dem glatten Achtelfinal-Out von Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig nicht mehr vertreten.

"Dann können wir jeden schlagen"

"Wenn es so gut läuft, können wir jeden schlagen. Wir sind aber noch nicht bei 100 Prozent, umso erfreulicher ist es, dass wir auch gegen Ricardo gewonnen haben", betonte Horst mit dem Verweis auf die wegen der langen Reha von Doppler nur sehr kurzen, gemeinsamen Saisonvorbereitung.

Durch den Sieg gegen das 39-jährige Urgestein Ricardo habe man sich einen freien Nachmittag mit der Familie samt Sprung in den See redlich verdient, meinte der schweißnasse Abwehrspieler.

"Einer der besten Spieler aller Zeiten"

Gegen Ricardo, der in seiner langen Karriere neben zahlreichen Turnieren auch schon mehrere Olympia- und WM-Medaillen gesammelt hat, und Alvaro waren sie auch schon im Vorjahr bei der WM 2:1 erfolgreich, zuletzt in Gstaad verloren sie allerdings 0:2.

"Ricardo ist einer der besten Spieler aller Zeiten, wenn nicht der allerbeste", stellten Horst und Doppler unisono klar.

"Können Euphorie voll aufsaugen"

Ricardo spiele nach wie vor auch höchstem Niveau. Trotzdem sei es gelungen, den mit allen Wassern gewaschenen Altmeister wieder zu schlagen.

"Wir haben das heute wirklich unglaublich gut hingekriegt", freute sich Doppler. Nun gelte es, auf dieser Erfolgswelle zu bleiben.

"Mir taugt vor allem, dass wir diese Euphorie aufsaugen können. Wir sind auf den Zug aufgesprungen und in einem Flow drinnen", erläuterte der Oberösterreicher im Gespräch mit der APA die bisher makellose Performance mit lediglich einem Satzverlust.

Kreuzbandriss "abgehakt"

In diesem Zustand sei es eigentlich egal, wer auf der Gegenseite steht. Das gelte auch für das Achtelfinale am Samstag, so der 33-Jährige.

An den im Vorjahr an gleicher Stelle erlittenen dritten Kreuzbandriss verschwendet er keinen Gedanken mehr. "Das ist abgehakt."