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Ungewollte Überstunden im Continental Cup

Ungewollte Überstunden im Continental Cup

Österreichs Herren müssen im Continental Cup ungewollte Überstunden einlegen.

Schuld daran ist die Niederlage im Gruppen-Finale von Baden gegen Tschechien. Damit verpasst das ÖVV-Team den Turnier-Sieg und den damit verbunden Aufstieg ins Halbfinale. Die Konsequenz ist ein weiteres Duell in Baden – und ein Antreten in der 4. Runde des Conti Cups im Herbst.

Knappe Niederlage

Nach dem klaren Pflichtsieg über Portugal setzt es für Österreich im Finale gegen Tschechien eine 0:2-Niederlage. Was klar aussieht, ist bei genauer Betrachtung knapp.

Clemens Doppler und Alex Horst müssen sich im Auftaktspiel dem tschechischen Altmeister Premszyl Kubala und Jana Hadrava mit 20:22, 19:21 geschlagen geben. Die Tschechen erwischen den besseren Start in die Partie, Clemens und Alex kommen aber zurück, gehen in der Schlussphase des ersten Satzes in Führung. Nachdem ein Satzball auf Seiten der Österreicher ungenützt bleibt, bringt der erste für Tschechien die Entscheidung.

Auch im zweiten Satz liegen die Österreicher zu Beginn zurück, können aber auch diesen Durchgang drehen. In der Entscheidung haben die Tschechen das Glück auf ihrer Seite: Während ein Service von Alex knapp im Out landet, sorgt Hadrava mit einem Netzroller-Service für eine Zweipunkte-Führung. Beim zweiten Matchball segelt das Service von Horst ins Out.

"Geht leichter, wenn das Service kommt“

„Sie haben sensationell gespielt, wir haben unsere Leistung nicht voll abrufen können“, analysiert Doppler. „Unser Spiel geht leichter von der Hand, wenn das Service kommt.“

Wobei der Oberösterreicher einschränkt: "Wir haben einige Situationen mit dem Service schaffen können, wie wir uns das vorgestellt haben. Sie haben die aber – zum Teil auch mit Glück – noch gelöst. Und wenn du dann selbst fünf Eigenfehler machst, dann ist das auf diesem Niveau zu viel.“

Müllner/Seidl verlieren Dreisatz-Partie

Im zweiten Spiel hätten Robin Seidl und Daniel Müllner den Spieß umdrehen können und ihrerseits die tschechische Nummer 1 schlagen können.

Es bleibt aber beim Konjunktiv. Nach einem Fehlstart in die Partie und klarem Rückstand geht Satz eins 16:21 verloren. Im zweiten Satz findet das rot-weiß-rote Interims-Duo besser ins Spiel und gleicht mit 21:17 aus. Und auch im dritten Satz liegen Seidl/Müllner nach zwei Block-Punkten mit zwei Punkten in Führung. Zu wenig, denn Tschechien dreht den Satz nochmals und macht mit dem ersten Matchball den Sack zu.

„Am Ende hat sicher das Glück gefehlt. Ich sehe den Grund für die Niederlage aber eher zu Beginn, denn wir sind nicht gut reingekommen“, so Daniel Müllner. „Das Zusammenspiel war gut, aber wir haben zu viele Fehler gemacht.“

"Es gibt Schöneres“

Statt eines „Golden Matches“ bleibt für Österreich damit das kleine Finale gegen Aserbaidschan. „Es gibt Schöneres, als da um Platz zwei und drei zu spielen“, macht Doppler aus seiner Enttäuschung kein Geheimnis.

Um danach aber auch zu relativieren: „Passiert ist ja eigentlich nichts, denn ausscheiden können wir nicht mehr. Wir wollten aber gewinnen, um uns diese vierte Runde im Herbst zu ersparen.“

Doppler/Horst dominieren gegen Aserbaidschan

Auch im Spiel um Platz zwei muss Österreich Überstunden einlegen. Das Duell gegen Aserbaidschan wird erst eim "Golden Match" entschieden.

Zum Auftakt können sich Clemens Doppler und Alex Horst gegen Santos/Rudykh rehabilitieren und beim 21:19, 21:9-Sieg speziell im zweiten Satz zeigen, was sie draufhaben.

Robin Seidl und Daniel Müllner sorgen danach für die ungewollte Verlängerung, müssen sich Aserbaidschans Nummer 1, Romano/Gritsai, mit 19:21, 26:28 geschlagen geben. Der Verlust des zweiten Satzes fällt in die Kategorie "unnötig", liegen die Österreicher doch bereits 18:13 voran.

"Ich habe gedacht, wir gewinnen den zweiten Satz. Ich habe gewusst, wir müssen ihn noch fertigspielen, leider haben wir das nicht gemacht", ist Seidl selbstkritisch. Auch sein Partner Müllner weiß: "Wir hätten den Sack früher zu machen müssen. Wir hatten dann doch noch den Satzball auf der Hand, verschlagen den leider."

Im Entscheidungsspiel lassen Doppler/Horst dann nichts anbrennen und fegen Romano/Gritsai mit 21:13, 21:12 vom Court. Dabei wird augenscheinlich, was möglich ist, wenn das Service funktioniert. Neun Asse (sieben davon im zweiten Satz) sprechen für sich.

"Haben gezeigt, was wir draufhaben"

"Wir haben in den letzten beiden Partien gezeigt, was wir draufhaben. Unsere Waffen - Service und Side Out - haben funktioniert. Dann wird es ganz schwer, dass man gegen uns besteht", analysiert Doppler. Aber: "Wir hätten gerne das Turnier gewonnen. So müssen wir halt im September nochmal ran."

Im September, wenn die 4. Runde, die man sich im rot-weiß-roten Lager eigentlich ersparen wollte, am Programm steht. Dort gibt es neuerlich die Möglichkeit auf den Halbfinal-Einzug des Continental Cups.

Philipp Bachtik