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Conti-Cup soll nur kurzes Abenteuer werden

Conti-Cup soll nur kurzes Abenteuer werden

Clemens Doppler und Alexander Horst wollen nach Baden nicht mehr im Continental Cup spielen.

Wer sich einen Skandal erwartet, wird enttäuscht.

Dieses Vorhaben hat rein sportliche Gründe – und zwar positive. Mit einem Sieg in Baden würde Österreich direkt in die Finalphase des Continental Cups einziehen und sich die 4. Runde im Herbst ersparen.

Beim Finale im Mai 2016 streben Doppler/Horst an, nicht mehr spielberechtigt zu sein. Nämlich indem sie ihren Olympia-Platz bereits über die Quali-Rangliste fix in der Tasche haben.

Einziger Start beim Conti-Cup?

"Unser Ziel ist, dass das unser einziger Auftritt im Continental Cup wird“, unterstreicht Trainer Robert Nowotny.

Der könnte durchaus kurz ausfallen. Der Spielmodus der Turniere wurde im Vergleich zur Auflage 2012 geändert. Der Sieger eines Duells steht nach maximal drei Spielen (zuvor fünf) fest.

Zwei Spiele von Doppler/Horst?

Zunächst spielen die beiden Teams jeder Nation in Kreuzspielen gegeneinander: Also die Nummer 1 von Team A gegen die Nummer 2 von Team B und umgekehrt. Steht es danach 2:0, ist die Partie entschieden. Bei einem Unentschieden folgt ein "Golden Match" – eine Partie, in der beide Nationen ein Wunschteam aufstellen können.

Läuft alles nach Plan, dann haben Doppler/Horst in Baden also zwei Auftritte. Das ist allerdings abhängig vom zweiten ÖVV-Team, dem Interims-Duo Robin Seidl und Daniel Müllner. Seidls Stammpartner fällt mit einer Bauchmuskelzerrung aus.

Seidl harmoniert mit Ersatzpartner

"Natürlich ist es schade, dass Xandi nicht spielen kann. Aber mit Daniel funktioniert das alles sehr gut, wir verstehen uns gut am Court“, ist Seidl zuversichtlich.

Der Kärntner verfügt bereits über Continental-Cup-Erfahrung, war er doch 2011 und 2012 Teil des Teams, das das Olympia-Ticket für Doppler/Horst erspielen konnte. Auch damals war er nicht mit seinem Stammpartner im Einsatz, bildete in einer Runde mit Clemens Doppler ein Duo.

"Wir sind Favoriten und wollen gewinnen"

Das erklärte Ziel der rot-weiß-roten Teamführung ist der Gruppensieg. "Die Erwartungshaltung ist klar: Wir sind Favoriten und wollen das Turnier sowohl bei den Damen als auch bei den Herren gewinnen“, meint ÖVV-Vize-Präsident Stephan Potyka.

Die erste Hürde am Weg dahin ist Aserbaidschan. Zugleich die große Unbekannte in dieser Gruppe. Die Duos sind neu, die Namen Bernardo Romano und Moises Neilton Santos zeigen, woher der Wind weht. Mit Brazil-Power will das Land überraschen.

Scouting gegen die "Unbekannte"

Dafür, dass das nicht passiert, soll einmal mehr Martin Plessl sorgen. Der Scout ist im Team für die Gegner-Beobachtung zuständig und den beiden Teams aus Aserbaidschan beim World-Tour-Auftakt in Fuzhou (jeweils in der 1. Quali-Runde out) auf die Hände geschaut.

"Der Scout hilft, weil wir die Teams nicht kennen“, meint Clemens Doppler gegenüber LAOLA1. Wobei er einschränkt: "Schwächere Teams sollte man ohnehin schlagen. Aber solche Spiele sind unangenehm, weil wir die Teams normalerweise in- und auswendig kennen."

"Länderkampf wird etwas Besonderes"

Der Blockspieler setzt natürlich auch auf den Heim-Faktor. "Der Centercourt schaut extrem geil aus", berichtet Doppler nach den ersten Trainingseinheiten.

Und er ist sicher: "Auch für die Fans wird der Länderkampf etwas ganz Besonderes und Interessantes."

Falsches Format für Olympia-Quali

Dem Format stehen die beiden Routiniers etwas zwiespältig gegenüber. Alex Horst stößt sich nicht am "Wie" - also dem Modus - sondern am "Warum" - der Olympia-Quali: "Ich finde, dass es dafür das falsche Format ist. Es zieht sich über zwei Jahre, in der entscheidenden Phase spielen vielleicht nicht mehr die besten Teams der jeweiligen Nation."

Auf der anderen Seite erinnert er daran, dass das Team Doppler/Horst bei Olympia 2012 ohne Conti-Cup keine Quali-Chance gehabt hätte.

"Es wurde immer wieder kurzfristig geändert"

Bei der Premiere gab es zudem viel Kritik von Spielerseite.

"Da hat es geheißen: Es gibt den Conti Cup. Aber niemand hat gewusst, wie es von Runde zu Runde weiterging. Das Format war nicht klar, es wurde immer etwas kurzfristig geändert. Extrem-Beispiel war das World Final. Beim Technical Meeting hat es noch geheißen, der Sieger jeder Gruppe ist durch und hat die Olympia-Quali in der Tasche. 10 Minuten später hieß es plötzlich: Nein, es gibt noch Kreuzspiele gegen die Gruppen-Zweiten."

Den Länderkampf an sich findet er gut: "Das ist cool und macht Spaß."