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Ray Allen und das Spiel gegen "seine" Celtics

Ray Allen und das Spiel gegen

Es war für viele der Schocker des Sommers, als Ray Allen die Boston Celtics verließ und ausgerechnet beim neuen Erzrivalen Miami Heat unterschrieb.

Bei seinen Teamkollegen, besonders beim Rest der ehemaligen "Big Three", kam dieser Wechsel gar nicht gut an.

Vor einem Monat sagte Kevin Garnett bei einer Pressekonferenz: "Ich habe Rays Nummer nicht mehr. Ich versuche nicht, mit ihm zu kommunizieren."

Etwas weniger harsch, aber doch enttäuscht zeigte sich auch Paul Pierce: "Ich war von Rays Entscheidung sehr überrascht. Ich dachte, wir würden unsere Karrieren gemeinsam beenden."

Allens Mutter versöhnlich

Der Super-Shooter selbst gab an, seit seinem Abgang mit keinem seiner alten Mannschaftskameraden gesprochen zu haben.

Entspannter sah dies Allens Mutter, Flo Allen-Hopson, vor dem Aufeinandertreffen der Heat und Celtics am Dienstagabend.

"Ich liebe die Burschen. Sie waren ja schon bei uns zu Gast. Sie waren auch in Rays Haus. Wenn sie morgen zu mir kommen würden und wollten, dass ich für sie koche, würde ich es tun, denn sie sind alle unsere Söhne", meinte die allzeit präsente Dame gegenüber "TMZ".

Garnett starrt Luftlöcher

Das Spiel selbst brachte aber nicht gerade familiäre Harmonie.

Als Allen gegen Ende des ersten Viertels eingewechselt wurde, umarmte er seinen Ex-Coach Doc Rivers und gab einigen weiteren Mitgliedern des Trainerstabs die Hand.

"Ray Ray" klopfte schließlich auch Kevin Garnett auf die Schulter, doch der als stur bekannte Celtic starrte einfach Löcher in die Luft und reagierte nicht.

"Ich habe nur versucht, so fokussiert wie möglich zu sein. Ich bin eine so ernsthafte Person", gab Garnett nach der Partie an.

Er habe Allen absichtlich ignoriert. "Offensichtlich ist er auf der anderen Seite", ließ sich Garnett nicht auf Nebensächlichkeiten ein. Er habe einfach das Spiel spielen wollen.

Fist-Bump auf dem Feld

Allen, mit 37 immer noch topfit, ließ sich von den Umständen nicht beeinträchtigen: 19 Punkte, fünf von sieben Feldwürfen getroffen, sieben von acht Freiwürfen - ein äußerst gelungener Einstand.

"Ihr kennt ihn doch alle. Habt ihr erwartet, dass er reagieren würde? Auf der Bank ist er in einer anderen Welt", so Allen zur Reporter-Runde, angesprochen auf Garnetts kalte Schulter.

Später, als der Power Forward eingewechselt wurde, habe er ihm allerdings Aufmerksamkeit geschenkt und einen Fist-Bump gegeben, merkte Allen an.

Ungewöhnliche Probleme in der Verteidigung

Rajon Rondo und Celtics-Neuling Jason Terry hätten seine Begrüßungs-Avancen jedoch nicht angenommen.

Ihm habe das aber nichts ausgemacht, sagte Allen. Er selbst respektiere jeden Spieler, der den Klub wechsle - oft seien es die vielfältigsten Gründe, die zu so einer Entscheidung führten.

Er habe nur positive Gefühle seine Ex-Kollegen betreffend und sei dankbar für alles, was sie für ihn getan hätten, so der Shooting Guard.

Eigenartig sei es trotzdem gewesen, gegen die Celtics zu spielen.

"Beim Zurücklaufen habe ich einige Male meinen Gegenspieler suchen müssen und instinktiv habe ich zuerst die Miami-Dressen im Blick gehabt. Mein Gehirn muss sich erst umschalten", konnte der Shooting Guard die intensive Playoff-Serie aus der letzten Saison noch nicht ganz ausblenden.

Beim nächsten Spiel in der Nacht auf Samstag in New York wird es Allen schon leichter fallen, Gegner und Mitspieler auseinander zu halten. Schließlich waren die Knicks für ihn auch schon in der Vergangenheit Rivalen.

hs