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Schaffen die "Big Three" den Durchmarsch?

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In der Eastern Conference steht die erste Runde der Playoffs bereits in den Geschichtsbüchern.

Und wie - die topgesetzten Chicago Bulls wurden vom Verletzungsteufel in die Knie gezwungen, Boston rang Atlanta nieder, Miami statuierte ein Exempel an den New York Knicks und Indiana hatte wie erwartet wenig Probleme mit Orlando.

Nun steht Runde zwei auf dem Programm. Nur mehr zwei Serien-Siege trennen die vier Verbliebenen vom großen Finale. Aber wer schafft es? LAOLA1 analysiert die Zweitrunden-Duelle im Osten:

 

SAN ANTONIO SPURS (1) - L.A. CLIPPERS (5)

Ausgangssituation:

Die Boston Celtics hatten mit den Atlanta Hawks in der ersten Runde den wohl stärksten der späteren Verlierer zu überwinden. Das gelang ziemlich souverän. Das im Vorfeld als mögliches Problem angesehene Alter spielte kaum eine Rolle, die große Erfahrung war dagegen ein Plus. Bostons Defensive war erwartet stark und ließ in sechs Spielen nie über hundert Punkte zu.

Die Philadelphia 76ers sorgten für die größte Erstrunden-Überraschung der ersten Runde. Begünstigt durch das Verletzungspech der Chicago Bulls, bei denen sich Superstar Derrick Rose schon in Spiel eins einen Kreuzbandriss zuzog und Center Joakim Noah drei Spiele lang zusehen musste, setzten sich die Außenseiter in sechs Spielen durch. Die Schnelligkeit und Kadertiefe der jungen 76ers brachten sie in die zweite Runde.

Bisherige Duelle:

Zwei von drei Mal blieben die 76ers siegreich. Das jüngste Spiel war allerdings eine Machtdemonstration der Celtics. Die Bedeutung des Heimrechts machen die Aufeinandertreffen dieser Teams deutlich - die Heimmannschaft gewann immer.

Schlüsselspieler:

Kevin Garnett demonstrierte seine Wichtigkeit in der ersten Runde eindrucksvoll. Mit ihm auf dem Feld kamen die Celtics auf Plus-74 Punkte, ohne ihn setzte es Minus-46. Er spielte am längsten und holte dabei mit Abstand die meisten Rebounds, war hinter Paul Pierce der zweitbeste Werfer und traf hervorragende 22 von 25 Freiwürfen.

Wie gehabt, gibt es den echten Schlüsselspieler bei den 76ers nicht so recht. In Runde eins tat sich aber das Tandem aus Jrue Holiday und Andre Iguodala hervor. Wenn Jrue Holiday sein Matchup gegen den starken Rajon Rondo gewinnt, ist für den Außenseiter alles möglich. Bei Iguodala spielt die Defensivarbeit gegen Paul Pierce die größte Rolle. Dieser kann jederzeit förmlich explodieren und ein Spiel im Alleingang drehen.

Prognose:

Die Celtics gehen als Favoriten in die Serie, müssen den 76ers aber ihr (langsames) Spiel aufzwingen. Hier haben sie die Oberhand. Nimmt die Partie Schwung auf, muss sich der "Pensionistenverein" aus Boston vor Phillys Jungspunden hüten. Erfahrung müsste sich aber gegen Unbeschwertheit durchsetzen. Unser Tipp: 4:2 Celtics.

MIAMI HEAT (2) - INDIANA PACERS (3)

Ausgangssituation:

Nach dem Ausscheiden der Bulls sind die Miami Heat der große Favorit auf den Sieg in der Eastern Conference. Gegen die New York Knicks bewiesen sie, dass sie nicht nur in der Offensive brillieren können, und fuhren mit 4:1 über den Außenseiter aus dem "Big Apple" drüber. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Heat nur von sich selbst besiegt werden können.

Die Indiana Pacers hatten mit einem zerfallenden Orlando-Team in der ersten Runde leichtes Spiel. Unauffällig wie immer holten sie einen Sieg nach dem anderen und trotzdem scheinen sie immer noch unterschätzt zu werden. Das liegt größtenteils daran, dass dem Team aus Indianapolis jegliche Stars fehlen. Das ist gleichzeitig auch ihr größter Vorteil: Jeder ist gleichwertig und damit kommt auf die Heat-Defense eine neue Herausforderung zu: Nachdem sie gegen die Knicks das Hauptaugenmerk praktisch nur auf Carmelo Anthony legen mussten, spielen sie jetzt immer gegen fünf potenzielle Scorer.

Bisherige Duelle:

Die bisherigen Duelle sprechen klar für Miami. Nur einem Indiana-Sieg stehen drei Triumphe der Heat gegenüber.

Schlüsselspieler:

Der große Gewinner von Runde eins war LeBron James. 27,8 Punkte pro Spiel zeigen klar und deutlich, wer für den Erfolg der Heat verantwortlich ist. James ist aber auch eine Gefahr für sein Team - 21 Turnovers, ganze neun mehr als Dwyane Wade, sind schlicht zu viele. Kann er diese abstellen und sein Team trotzdem weiterhin in Punkten und Assists anführen, schaut es sehr gut aus für den großen Favoriten.

Für die Pacers könnte neben dem hervorragenden Kollektiv David West den Unterschied machen. Der Power Forward könnte Chris Bosh mit seinem physischen Stil Probleme bereiten. Seine Vielseitigkeit macht ihn unberechenbar. Das gekoppelt mit den vielen Möglichkeiten, die Indiana in der Offense besitzt, könnte ihn zum Winner der Serie machen.

Prognose:

Wenn alles normal läuft, überstehen die "Big Three" der Heat auch diese Herausforderung. Erwischen die Pacers aber gute Tage und können sie ihre Wurfleistung nach oben schrauben, kann es hier zu einer Sensation kommen. Unser (Risiko-)Tipp: 4:3 Pacers.

 

Martin Schauhuber