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Drei klare Favoriten im Osten

Drei klare Favoriten im Osten

Das Teamplay der Atlanta Hawks, die Star-Truppe der Cleveland Cavaliers oder doch die toughen Chicago Bulls?

Wer setzt sich in der Eastern Conference der NBA-Playoffs durch?

Oder strauchelt eines der drei Top-Teams in der ersten Runde überraschend?

Der Vorjahresfinalist Miami ist jedenfalls nicht mehr dabei.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag geht es los! LAOLA1 checkt die Erstrunden-Paarungen des Ostens:

ATLANTA HAWKS (1) - BROOKLYN NETS (8)

Ausgangslage:

Das Potenzial der Truppe sah man schon vor einem Jahr. Die Atlanta Hawks trieben als Nummer acht die topgesetzten Pacers in ein siebentes Spiel. Tolles Teamplay dank der Handschrift von Ex-Spurs-Assistant Mike Budenholzer, eine exzellente Teamchemie und vor allem herausragendes Shooting waren die Erfolgsrezepte. Genau diese Punkte zeichnen die Hawks auch heuer aus, nur auf höherem, ja sogar All-Star-Level. Die Steigerung war so groß, dass der erste Platz in der Eastern Conference sehr früh fix war.

Die Saison der Brooklyn Nets verlief eigentlich enttäuschend. Zu Saisonbeginn meinte man kaum einen Unterschied zwischen ihnen und dem strauchelnden Stadtrivalen Knicks zu erkennen. Die Performances waren so enttäuschend, dass manche Stars sich auf der Bank wiederfanden. Der Zenit von Deron Williams, Joe Johnson und Co. scheint überschritten, doch am Ende wachten die Nets rechtzeitig auf und setzten sich im Kampf um die Playoffs gegen Pacers und Heat durch. Immerhin.

Bisherige Duelle:

Brennpunkte:

  • Wundertüte Nets

    Nein, die Nets werden nicht ernsthaft um die Meisterschaft mitspielen, auch wenn ihre Stars an ihre Topform anschließen können. Joe Johnson, Brook Lopez, Deron Williams und Co. haben aber zumindest auf dem Papier genug Klasse, um die Hawks gefährden zu können. Der Endspurt von 13:6 Siegen lässt Brooklyn jedenfalls mit breiter Brust in die Serie gehen, auch wenn alle vier Saisonduelle teils klar verloren gingen.

  • Wie gefestigt sind die Hawks?

    Atlanta sah lange Zeit wie eine abgezockte Truppe aus, die als haushoher Favorit im Osten in die Playoffs gehen würde. Die letzten Wochen haben zumindest Zweifel geweckt. Ja, Platz eins war längst fixiert, doch eine 7:8-Bilanz in den letzten 15 Spielen und ein verletzt gewesener Al Horford tragen nicht dazu bei, um diesen Status zu festigen. Ein Vorfall, wie er Thabo Sefolosha und Pero Antic passierte, hätte man von einem Team wie den Hawks nicht erwartet. Behält Atlanta die Ruhe und ruft sein Maximum ab, sollten die Nets kein großes Problem werden. Aber schaffen sie das tatsächlich? Schließlich sind sie heuer in einer ganz anderen Rolle als vor einem Jahr, als sie frei aufspielen konnten.
  • Duell der Klub-Philosophien am Beispiel Joe Johnson

    Dass Atlanta so dasteht wie jetzt, wurde erst durch einen Trade im Sommer 2012 möglich: Joe Johnson und fast 90 Mio. Dollar seines Monster-Vertrages wurden von den Hawks zu den Nets geschickt. Das gab Atlanta deutlich mehr Spielraum, einen ausgewogenen Kader zu bauen. Johnson hingegen konnte mit den Nets keinen nennenswerten Erfolg verzeichnen. Eine Playoff-Serie in zwei Jahren wurde gewonnen. Ob heuer eine zweite hinzukommt, ist mehr als fraglich. Aber immerhin hat es Johnson mit in der Hand zu zeigen, dass der Deal doch nicht so einseitig war, wie mittlerweile fast jeder glaubt: Führt er die Nets gegen die Hawks in die nächste Runde, wäre das zumindest eine große Genugtuung für ihn und die Klubführung.
Datum
Heim Gast Ergebnis
5.12.
Nets HAWKS 75:98
28.1.
HAWKS Nets 113:102
4.4.
HAWKS Nets 131:99
8.4.
Nets HAWKS 111:114

CLEVELAND CAVALIERS (2) - BOSTON CELTICS (7)

Ausgangslage:

Man fühlte sich schon an die Lakers-Saison 2012/13 erinnert. Ein schillernder, erst im Sommer abenteuerlich zusammengesteckter Kader. Und ein kapitaler Fehlstart. Die Cleveland Cavaliers hielten nach 39 Spielen bei 20 Niederlagen. In den letzten 43 Partien kamen nur mehr neun hinzu, und das lag zu einem Gutteil an LeBron James. Der Superstar nahm sich eine zweiwöchige Auszeit und kam gefühlte drei Jahre jünger zurück. Von einer Top-Defense kann zwar noch keine Rede sein, am Ball sind die Cavs aber furchteinflößend.

Das war eigentlich nicht geplant. Die Boston Celtics schienen einen Rebuild der klassischen Sorte zu beginnen und verabschiedeten sich im Winter von Point Guard Rajon Rondo, dem letzten verbliebenen Champion von 2008. Doch dann: Platz sieben. Zwar im bemitleidenswerten Osten, aber dort nach dem All-Star-Game gar die zweitbeste Bilanz zu holen, verlangt nach Respekt. Und das Wichtigste: Es gab Captain Capslock Jae Crowder einen Grund, seiner Freude AUSDRUCK ZU VERLEIHEN:

LAOLA1-TIPP: Bell Schauhuber Schmidt
4:1 HAWKS 4:0 HAWKS 4:1 HAWKS

Bisherige Duelle:

Brennpunkte:

  • Wie sehen die Playoff-Celtics aus?

    Das Team, das Sonntag Nacht für die Celtics am Parkett stehen wird, hat man so noch kaum gesehen. Der wieselflinke Point Guard Isaiah Thomas kam erst zur Trade Deadline, noch vor seinem ersten Spiel fiel der wohl beste Teamkollege aus: Jared Sullinger brach sich den Fuß, die Celtics glaubten schon an ein Saisonende. Angesichts des möglichen Playoff-Einzugs wurde der aufstrebende Power Forward reaktiviert, kam in sieben Spielen aber noch nicht auf Touren. Findet er seinen Rhythmus, könnte sein Zusammenspiel mit Thomas den C's eine neue Facette bringen.

  • Wie viel besser sind die Cavs?

    Mal ehrlich: Ein Sieg der Celtics wäre die größte Playoff-Sensation, seit die "We Believe"-Warriors als 8-Seed 2008 die überragenden Dallas Mavericks in die Sommerpause schickten (Sorry, liebe 2011er-Spurs). Die Cavaliers haben ein Offensiv-Arsenal, das die chinesische Mauer zum Zittern brächte. Kyrie Irving und Kevin Love mag die Playoff-Erfahrung fehlen, Großvater LeBron sollte das aber kompensieren können. Unterm Strich stehen zwei Teams auf dem Parkett, bei denen es nur um die Höhe der Cavs-Siege gehen sollte.

  • Was zaubert Stevens aus dem Hut?

    Wollen die Celtics auch nur den Funken einer Chance haben, muss der Unterschied an der Seitenlinie liegen. Cavs-Coach David Blatt genießt international zwar einen tollen Ruf, hatte in der NBA aber seine Startschwierigkeiten. Die Postseason gilt wieder als neue Welt, das allerdings auch für Brad Stevens. Im Duell zweier Playoff-Debütanten ist dem 38-Jährigen nach den bisherigen Leistungen aber alles zuzutrauen.
Datum
Heim Gast Ergebnis
14.11. Celtics CAVALIERS 121:122
3.3. CAVALIERS Celtics 110:79
10.4. Cavaliers CELTICS 90:99
12.4. CELTICS Cavaliers 117:78

CHICAGO BULLS (3) - MILWAUKEE BUCKS (6)

Ausgangslage:

Auch nach der Regular Season sind die Chicago Bulls noch ein Mysterium. Sie dürfen sich durchaus Chancen auf den Conference-Titel ausrechnen, können an schlechten Tagen aber beunruhigend zahnlos sein. Da Derrick Rose die On-Off-Beziehung mit seiner Gesundheit auch heuer gewohnt durchwachsen fortsetzte, übernahm Jimmy Butler mit Bravour die Rolle des explosiven Guards. Neben ihm spielte sich auch Senioren-Rookie Nikola Mirotic ins Rampenlicht. Im LAOLA1-Fastbreak gab es für die Zwei die Awards des Most Improved Players und des Rookies of the Year.

From Zero to Naja-eh-schon-fast-Hero: Die Milwaukee Bucks sind eine der besten Feel-Good-Storys der Saison. Der Letzte der vergangenen Saison holte sich Head Coach Jason Kidd nach dessen gescheitertem Coup d'Etat in Brooklyn via Trade von den Nets, die wichtigste Entwicklung kam aber von innen. So machte sich das junge Durschnittsalter des Kaders bezahlt, vom Start weg mischten Giannis Antetokounmpo, Khris Middleton und Co. in der oberen Conference-Hälfte mit. Für die Playoff-Teilnahme im Osten gibt es zwar nicht die Kriegshelden-Medaille, die sich im Westen verdienen lässt, aber der Pfeil zeigt bei der ewigen Mittelständler-Franchise nach oben.

Bisherige Duelle:

Brennpunkte:

  • Ist ein punkteloses Remis wirklich unmöglich?

    Wer Offensiv-Spektakel braucht, sollte zu dieser Serie einige Lichtjahre Sicherheitsabstand halten. In den vier Saisonduellen knackte kein Team die 100-Punkte-Marke, im Selbstverständnis beider Seiten wird Defense ganz groß geschrieben. 

  • Explodieren die Bulls?

    Chicago hat die Tools, um als Sieger des Ostens hervorzugehen. Eine unglaublich tiefe Armada an Big Guys - Pau Gasol, Joakim Noah, Taj Gibson, Nikola Mirotic. Einen ehemaligen MVP - Derrick Rose. Athletik und Shooting auf dem Flügel - Jimmy Butler und Mike Dunleavy. Und in Tim Thibodeau einen guten Coach, der aus seinem Team die nötige Playoff-Toughness herausholt. Überzeugen konnten die Bulls in der Regular Season allerdings nicht - und das nicht nur wegen Verletzungen. Gegen die unerfahrenen Bucks könnte es im Idealfall ein "Aufwärmen" werden und Chicago in einen Modus versetzen, der sie auch gegen Cavs und Hawks erfolgreich sein lassen könnte.

  • Bucks in ähnlicher Rolle wie die Celtics

    Wie Boston gegen Cleveland, ist das junge Team Milwaukees gegen Chicago krasser Außenseiter. Doch ebenso wie die Celtics haben sich die Bucks im Laufe der Saison zumindest so viel Respekt verdient, dass man ihnen auch in den Playoffs die eine oder andere spezielle Leistung zutrauen kann. Gelingt Jason Kidd ein Schachzug? Kann sich seine Truppe mit Enthusiasmus in die Serie verbeißen? Wir wünschen uns jedenfalls Spannung in diesem Lokal-Derby zwischen zwei nur eineinhalb Auto-Stunden voneinander entfernt liegenden Teams.
LAOLA1-TIPP: Bell Schauhuber Schmidt
4:1 CAVALIERS 4:1 CAVALIERS 4:1 CAVALIERS

TORONTO RAPTORS (4) - WASHINGTON WIZARDS (5)

Ausgangslage:

Die Toronto Raptors finden sich in einer ähnlichen Situation wieder wie vor einem Jahr: Damals überzeugte man mit 48:34 Siegen und Platz drei in der Eastern Conference, ging allerdings mit gemischten Gefühlen in die Erstrunden-Serie gegen die Brookyln Nets, die mit 3:4 verloren wurde. In der aktuellen Saison konnten die Kanadier einen Sieg mehr einfahren und landeten auf dem vierten Platz. Wieder wartet ein schwieriges Matchup, bei dem viele den Gegner favorisieren.

Auch die Washington Wizards haben sich im Playoff-Feld der Eastern Conference etabliert. John Wall und Co. konnten im Vergleich zur letzten Saison allerdings keinen großen Schritt machen, obwohl es zwischendurch Anzeichen gab, die auf ein Mitspielen im Konzert der Großen hoffen ließen. Ein Einzug in die nächste Runde wäre jedenfalls ein Fortschritt.

Bisherige Duelle:

Datum
Heim Gast Ergebnis
5.11.
Bucks BULLS 86:95
10.1.
BULLS Bucks 95:87
23.2.
BULLS Bucks 87:71
1.4.
BUCKS Bulls 95:91

Brennpunkte:

  • Defense gegen Offense

    Washington gehört zu den besseren Defensiv-Teams der Liga, ist aber offensiv äußerst unkonstant (98,5:97,8 im Schnitt). Das liegt zu einem Großteil auch an Coach Randy Wittman, der sich langsam aber sicher auf Vinny Del Negros Spuren begibt und nicht nur eine wenig einfallsreiche, sondern auch eine dem Spielermaterial nicht maßgeschneiderte Offense aufs Whiteboard "zaubert". Toronto dagegen ist nicht gerade für seine herausragende Verteidigung bekannt. Es fehlt unter anderem an den so wichtigen "Ringbeschützern". Jonas Valanciunas und die beiden Johnsons verzeichen zusammen nur unwesentlich mehr Blocks (3,0 pro Spiel) als "Top-Volleyballer" Anthony Davis alleine (2,94). Die Stärke der Raptoren liegt dafür im soliden Angriff (104:100,9). Was setzt sich am Ende durch?

  • Guard-Duelle

    Kyle Lowry gegen John Wall ist ein Matchup auf der Eins, dem man als Fan gerne entgegen fiebern darf. Beide sollten sich in puncto Athletik um nicht sehr viel nachstehen, allerdings genießt der Wizards-Aufbau einen Größenvorteil von rund zehn Zentimetern und ist wohl auch der explosivere Spieler. Lowry dagegen ist effizienter und der etwas reifere Aufbau. Nicht weniger interessant ist das Duell zwischen DeMar DeRozan, der einmal mehr mit seiner Effizienz zu kämpfen hat, und Dreierspezialist Bradley Beal auf der Zwei. Beide Duos sind jeweils die zwei besten Scorer ihrer Teams.

  • Spannung, aber dann?

    Die Serie zwischen Raptors und Wizards könnte die einzige im Osten werden, bei der Spannung aufkommen wird. Sieben Spiele wären keine Überraschung. Allerdings ist zu erwarten, dass der Sieger das schwächste aller acht verbleibenden Teams sein wird. In den Conference Semifinals gegen die Atlanta Hawks kann man weder Toronto, noch Washington große Chancen einräumen.
LAOLA1-TIPP: Bell Schauhuber Schmidt
4:2 BULLS 4:3 BULLS 4:2 BULLS

Hubert Schmidt / Martin Schauhuber

Die Vorschau auf die Playoff-Duelle im Westen>>>

Datum
Heim Gast Ergebnis
7.11.
RAPTORS Wizards 103:84
31.1.
Wizards RAPTORS 116:120 OT
11.2.
RAPTORS Wizards 95:93
LAOLA1-TIPP: Bell Schauhuber Schmidt
4:2 RAPTORS 4:2 RAPTORS 4:3 RAPTORS