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"Hauptrunde ist noch nicht vorbei"

Bei Fenerbahce stand er nur im Kader, nun ist Rasid Mahalbasic richtig in der Euroleague angekommen.

Der 21-jährige ÖBV-Center konnte sich nach kurzer Anlaufzeit beim polnischen Serienmeister Asseco Prokom Gdynia etablieren.

Gegen Malaga stand der Kärntner 20 Minuten auf dem Parkett, in der polnischen Liga erzielte er zuletzt 21 Punkte.

Heute Abend geht es gegen Alba Berlin. Vor dem Prestige-Duell "Österreich gegen Deutschland" spricht Mahalbasic über seine Erwartungen.

LAOLA1: Rasid, Asseco Prokom hat die beiden ersten Euroleague-Spiele verloren und steht vor dem Heimspiel gegen Alba Berlin schon unter Druck. Wie ist die Stimmung?

Rasid Mahalbasic: Auf jeden Fall nicht negativ. Wir haben das Spiel gegen Unicaja Malaga mit nur zwei Punkten verloren. Klar, verloren ist verloren, aber wenn man bedenkt, wie schwer es der große Favorit bei uns hatte, kann ich sagen, dass wir gute Arbeit geleistet haben.

LAOLA1: Für dich war das Spiel gegen Malaga etwas Besonderes, du hast zum ersten Mal 20 Minuten Einsatzzeit in der Euroleague gehabt und gut gespielt?

Mahalbasic: Das stimmt, im ersten Spiel gegen Chalon war ich noch ziemlich nervös, gegen Malaga war es dann schon besser und gegen Alba hoffe ich dann in Topform auftreten zu können.

LAOLA1: Die Berliner kommen mit zwei starken Siegen nach Polen.

Mahalbasic: Albas Sieg in Siena war schon eine große Überraschung, Berlin ist ein sehr gutes Team. Wir nehmen uns nicht heraus, ein Team zu unterschätzen, sind natürlich auf der Hut. Zum frühen Zeitpunkt der Saison sind Teams allerdings noch in einer Art Prozess, neue Spieler kommen, andere verletzen sich, auch wir hatten Verletzungen. Alles muss sich einspielen, die Hauptrunde ist nicht nach zwei Spieltagen vorbei. Wir wollen zu Hause auf jeden Fall gegen Alba gewinnen.

LAOLA1: Wie kann, wie wird das Spiel aussehen?

Mahalbasic: Ich denke, es wird ein sehr offenes Spiel. Mit Sasa Obradovic hat Berlin einen sehr guten Trainer, der in Deutschland schon viel Erfolg hatte. Ich kenne Nihad Djedovic privat, wir haben als Jugendliche gemeinsam Trainingscamps in Treviso absolviert. Ich habe ihn bewundert, als er von KK Bosna zu Barcelona gewechselt ist, er ist ein Ausnahme-Talent. Er ist sehr effektiv im Angriff und hat einen gefährlichen Wurf, wir sind auf jeden Fall gewarnt.

LAOLA1: Beobachtest du, was in der deutschen BBL vorgeht?

Mahalbasic: Natürlich. Die Liga wächst unglaublich stark und gesund. Klubs wie Alba, Bamberg, Bayern und Bayreuth – das sind Vereine mit Tradition und sagen jedem was in Europa. Wenn man betrachtet, welche Top-Spieler diese Saison in Deutschland spielen, hat das schon sehr viel Aussagekraft über das Image der BBL.
 
LAOLA1: Mit der österreichischen Nationalmannschaft hast du im Sommer zwei Mal gegen Deutschland verloren. Das ist ja wie im Fussball. Nervt das nicht…?

Mahalbasic (lacht): Wir geben natürlich immer unser Allerbestes gegen die Deutschen, aber die Realität sieht nun mal anders aus. Die deutsche Mannschaft ist um ein Vielfaches stärker. Allein schon ihr Center Tibor Pleiß ist herausragend. Ich freue mich übrigens sehr für ihn, dass er die Chance wahrgenommen hat in der Euroleague bei Caja Laboral zu spielen.

LAOLA1: Du bist mit 18 aus dem "warmen Nest" in Österreich gefallen, um bei Fenerbahce Istanbul dein Glück zu probieren. Wie siehst du das heute?

Mahalbasic: Ich denke, ich war zu jung für so ein Abenteuer. Mein Fazit ist, als junger Spieler sollte man nicht aufs Geld sondern auf seine Spielzeit schauen. Das Geld kommt so oder so mit der Zeit.

LAOLA1: Fehlt dir die Heimat manchmal?

Mahalbasic: Ich bin ja schon daran gewöhnt, dass ich weg von daheim bin. Ich freue mich immer sehr, wenn meine Familie zu Besuch kommt, wie zu Weihnachten. Aber manchmal fehlt mir auch einfach ein “kleiner Brauner”…

LAOLA1: Wir danken für das Gespräch.

 

Das Interview führte Danijela Sasic