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Lorenzo schießt gegen Rossi: "Kein großer Sportler"

Lorenzo schießt gegen Rossi:

Eiszeit in der MotoGP!

Nach dem Rennen in Sepang, das Dani Pedrosa vor Jorge Lorenzo und Valentino Rossi gewann, herrscht dicke Luft unter den Topfahrern.

Im Fadenkreuz der Kritik: Der "Dottore".

Auslöser dafür war das harte Manöver Rossis gegen Marc Marquez. Nachdem sich die beiden über mehrere Runden ein heißes Duell lieferten und der Italiener fast vom Bike ging, kam es zu einer weiteren Berührung.

Rossi bestraft

Rossi ließ sich in einer Kurve abdrängen, Marquez war direkt neben ihm. Dabei rief er ihm ein paar Worte zu, ehe der "Doktor" seinen Kontrahenten mit einem Fußtritt traf. Marquez ging zu Boden und im vorletzten WM-Rennen leer aus.

Mehr als eine Stunde tage die Rennkommission, hörte sich sämtliche Versionen aller Beteiligten an und kam zum Schluss, dass gehandelt werden muss.

Rossi behielt zwar seinen dritten Platz, kassierte aber drei Punkte auf sein Strafkonto. Zudem wird er beim Saisonfinale in Valencia auf den letzten Startplatz rückversetzt.

Eine harte Strafe angesichts seines dünnen Sieben-Punkte-Polsters, das er auf seinen großen WM-Rivalen Lorenzo hat. Rossi reagierte verständnislos darauf.

 
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Posted by MotoGP on Sonntag, 25. Oktober 2015

Kein Verständnis

"Ihr wisst, dass ich leider eine Menge Zeit wegen Marc verloren habe. In Kurve 14 habe ich den weiten Weg versucht, um (beim Kurvenausgang) eine bessere Linie zu haben und ihm den Speed zu nehmen, weil er nur so fährt, damit er mir Probleme macht", beschwerte sich der Italiener.

Die folgenschwere Berührung erklärte er folgendermaßen: "Leider kam er zu mir, ich denke, dass er in diesem Moment stürzte. Es ist eine Schande, denn ich denke, dass wir bei einem normalen Rennen beide dabei bleiben und mit Jorge kämpfen. In Valencia wird es jetzt noch schwieriger."

Lorenzo außer sich

Diese Ansicht der Dinge hatte er allerdings - unter den Fahrern - exklusiv. "Ich finde das unglaublich! Ich habe es gesehen. Es geht mir nicht in den Kopf, wie man solche Dinge tun kann", schimpft Lorenzo über seinen Yamaha-Kollegen.

Er selbst würde sein Bike niemals so hinstellen, dass sein Gegner aufsetzen muss. Die Entscheidung der Kommissare müsse er akzeptieren, er selbst betrachtet sie jedoch als "unfair". Seiner Meinung nach sollte Rossi wie Marquez leer ausgehen.

Dann folgt die große Abrechnung mit dem Liebling der Massen. "Zwar kann er dieses Mal kein fairer Champion mehr werden, aber kann (Champion werden). Nicht nur ich, sondern auch viele andere Leute haben heute den Respekt ihm gegenüber als fairem Sportsmann verloren."

Damit nicht genug, spricht er ihm die Klasse als Athlet ab: "Er mag der größte Fahrer in der Geschichte sein, aber er ist kein großer Sportler."

"Das ist nicht gut"

Deutlich zurückhaltender in der Schärfe, inhaltlich aber einer Meinung mit ihm ist Landsmann und Rennsieger Dani Pedrosa. "Das ist überhaupt nicht gut", stellt er klar.

"Es ist nicht gut für die Weltmeisterschaft und nicht gut für uns, auch wenn ich nicht involviert war." Pedrosas Sieg spielt angesichts der hitzigen Atmosphäre nur noch eine Randnotiz.

Für den Spanier ist der Crash von Marquez kein Zufall. "Eigentlich ist die Sache schon seit der Pressekonferenz und den freien Trainings eskaliert, dann sind die beiden im Rennen zusammengetroffen und haben sofort einen Fight angefangen. Aber die Manöver bis dahin waren in Ordnung."

Viele Sticheleien

Gemeint sind die medialen Sticheleien vor allem von Rossi, der seinem jüngeren Rivalen unterstellte, sich im WM-Kampf auf die Seite von Lorenzo zu schlagen und ihn bewusst aufzuhalten.

Nun kam es zum folgenschweren Unfall, bei dem Rossi nicht gut wegkommt. "Valentino ist der Größte seiner Zeit", streut ihm Pedrosa Rosen, um sofort Kritik folgen zu lassen.

"Er hat so viele Fans, viele Leute blicken zu ihm auf. Deshalb ist es echt schlimm, diese Aktion von ihm zu sehen, weil ihn so viele Leute bewundern."

 

Christoph Nister

 

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