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Marquez rast in Austin in die MotoGP-Geschichte

Marquez rast in Austin in die MotoGP-Geschichte

Marc Marquez hat es vollbracht!

Der 20-jährige Spanier (genau 20 Jahre und 63 Tage) gewinnt in Austin bei seinem zweiten Start in der MotoGP sein erstes Rennen und krönt sich damit zum jüngsten GP-Sieger eines Rennens in der Königsklasse aller Zeiten.

Triumphator Marquez löste Freddie Spencer als jüngsten Grand-Prix-Sieger ab. Der US-Amerikaner war 1982 bei seinem ersten Erfolg 20 Jahre und 196 Tage alt.

Sein Triumph fällt ungefährdet aus, Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo flankierten Marquez am Podium.

Pedrosa setzt sich an die Spitze

Den Start konnte Pedrosa für sich entscheiden, der die erste Kurve vor Bradl und Marquez verließ.

Schlecht kam hingegen Lorenzo weg, der weit zurückfiel, sich aber noch in der ersten Runde wieder auf Rang drei kämpfte. Pedrosa und Marquez konnten sich rasch vom Feld absetzen, Lorenzos Platz wurde auch nicht ernsthaft bedroht.

Kampf um die Plätze

Dahinter entbrannte ein Kampf zwischen Bradl, Cal Crutchlow, Alvaro Bautista und Valentino Rossi.

Bis zur achten Runde lag der Deutsche auf P4, dann ging allerdings Crutchlow an ihm vorbei und zog davon. Dahinter ließ Rossi Bautista stehen, der in der elften Runde auch hinter Andrea Dovizioso zurückfiel.

Marquez macht neun Runden vor Schluss ernst

Ernst wurde es an der Spitze im 13. Umlauf: In Turn 7 zog Marquez, der die gesamte Distanz bis dahin im Windschatten Pedrosas gehangen war, innen an seinem Teamkollegen vorbei und schnappte sich erstmals in seiner MotoGP-Karriere die Führung.

Pedrosa blieb zwar lange in Schlagdistanz, dennoch war das Rennen danach im Grunde gelaufen. In der drittenletzten Runde fiel die endgültige Entscheidung, als Pedrosa eine Sekunde einbüßte.

Letztlich kam er mit einem Rückstand von 1.534 Sekunden ins Ziel.

"Nicht damit gerechnet"

Marquez wurde vom Erfolg selbst überrascht. "Um ehrlich zu sein, habe ich nicht damit gerechnet", gab er nach dem Rennen zu.

"Schon mein erstes Rennen in Katar war ein Traum und das heute hier verlief setzte dem Ganzen noch eines drauf", so Marquez, der aber an seine körperlichen Grenzen gehen musste. "Das war ein echt harter Lauf, besonders in physischer Hinsicht."

"Ich konnte gut pushen, blieb lange Zeit konstant, nicht unbedingt sehr schnell, aber konstant", analysierte der Rekordmann sein Rennen.

Podest-Jubiläum für Lorenzo

Auch dahinter waren die Positionen bezogen. Lorenzo folgte auf Rang drei und fuhr seinen insgesamt 100. Podestplatz in der Motorrad-WM ein.

"Ich bin mit dem Ergebnis recht zufrieden, aber natürlich hätte ich hier gerne gewonnen. Ein Sieg ist eben ein Sieg, und ein dritter Platz ist ein dritter Platz. Aber wir haben unser bestes gegeben, mehr war einfach nicht möglich", so der Weltmeister.

Den Grund für den Rückstand ortete er in der Strecken-Charakteristik: "Das ist sicher die Strecke in der gesamten Saison, die uns am wenigsten liegt. So gesehen hätte ich nicht erwartet Dritter zu werden, und das nur so knapp hinter den beiden Hondas."

Cruchtlow vor Rossi

Crutchlow, Bradl und Rossi hatten die restlichen Plätze innerhalb der Top-6 besetzt.

Dovizioso, Bautista, Nicky Hayden und Andrea Iannone komplettierten die Top-10.

Aleix Espargaro war auf Rang elf wieder einmal der schnellste CRT-Pilot und konnte sogar Bradley Smith (12.) und Ben Spies (13.) besiegen. Die letzten beiden Punkteränge besetzten Yonny Hernandez und Randy de Puniet.

Ausfälle im hinteren Feld

Für den ersten Ausfall sorgte Colin Edwards, der in der zwölften Runde seine FTR-Kawasaki aufgrund heftiger Vibrationen am Heck in der Box abstellte.

Für einen kuriosen Unfall sorgte das Ioda-Duo: Lukas Pesek knallte beim Beschleunigen aus einer Kurve seinem Teampartner Danilo Petrucci auf den Hinterreifen und stürzte. Der Italiener musste wenig später ebenfalls aufgeben.

In der WM-Wertung liegen nun Lorenzo und Marquez gleichauf mit 41 Punkten, Pedrosa ist acht Zähler dahinter Dritter.

Michael Höller