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Zarco baut mit 3. Saisonsieg die WM-Führung aus

Zarco baut mit 3. Saisonsieg die WM-Führung aus

Auch ein Abbruch gleich nach dem Start konnte Johann Zarco nicht aufhalten. Der WM-Leader war auch bei der Dutch TT in Assen nicht zu bezwingen und durfte nun seinen dritten Saisonsieg bejubeln.

Der Franzose wurde im Rennverlauf immer stärker und setzte wenige Runden vor Schluss des auf 16 Runden verkürzten Rennens entschlossen das entscheidende Manöver gegen Esteve Rabat, der nach Barcelona erneut eine Niederlage einstecken musste.

Unglücksrabe war Jonas Folger, der vor dem ersten Start Vibrationen an der Front verspürte und daraufhin einen gebrauchten Vorderreifen aufziehen musste. Damit war er zwar am Anfang stark, doch im Rennverlauf baute Folger immer stärker ab, rettete mit Rang sieben aber noch wertvolle Zähler.

Abbruch nach Salom-Crash

Bei 21 Grad Luft- und 27 Grad Streckentemperatur machte sich das Moto2-Feld auf die Hatz über 24 Runden. Weltmeister Esteve Rabat übernahm nach Kurve eins die Führung vor Jonas Folger, dessen Vorderreifen nach Vibrationen auf der Sighting Lap noch hektisch gewechselt wurde, und Johann Zarco.

Doch bereits in der ersten Kurve wurde Luis Saloms Kalex bei einer Kollision schwer in Mitleidenschaft gezogen. Saloms Maschine fing Feuer, legte eine Ölspur und sorgte daher für die rote Flagge und einen Neustart.

Blitzstart von Folger

Die Renndistanz beim Neustart wurde auf 16 Runden verkürzt. Den Holeshot im zweiten Anlauf sicherte sich Folger, der sich sofort leicht von Rabat und Xavier Simeon absetzen konnte.

Der Belgier konnte die dritte Position jedoch nur eine halbe Runde lang behaupten, ehe sich Johann Zarco an ihm vorbeikämpfte. Unterdessen sorgte Florian Alt mit einem Sturz in Turn acht für den ersten Ausfall des neu gestarteten Rennens.

An der Spitze fuhr Jonas Folger einen kleinen Sicherheitsabstand heraus und brannte im zweiten Umlauf mit dem gebrauchten Vorderreifen einen neuen Rundenrekord in den Asphalt.

Die Verfolgergruppe um Rabat, Zarco, Simeon, Sam Lowes und Alex Rins hängt fast eine Sekunde hinter Folger zurück. Über die erste Verfolgerposition waren sich Rabat und Zarco allerdings uneinig und kollidierten sogar ausgangs der Strubben-Haarnadel. Beide blieben im Sattel, die Lücke zu Folger vergrößerte sich aber auf 1,3 Sekunden.

Führungswechsel in Runde acht

Rabat konnte sich sehr schnell von seiner Gruppe absetzen und zu Folger aufschließen. Mit einem neuen Rundenrekord nahm er dem Deutschen in Runde sechs fast eine Sekunde ab! Doch auch dahinter fuhren die Piloten alle schneller als Folger.

Während die Verfolger allesamt 37er-Zeiten hinlegen konnten, bewegten sich Folgers Rundenzeiten im 38er-Bereich. Am Ende von Runde acht war Folger seine Führung an Rabat los, auch Zarco und Lowes hatten den Anschluss geschafft.

Duell um den Sieg

Einen Umlauf später zog auch WM-Leader Zarco in der letzten Schikane an Folger vorbei, der nun sichtlich an seinen gebrauchten Vorderreifen litt. Gleiche Stelle, gleiche Welle in Runde zehn: Lowes bremste sich in der letzten Schikane an Folger vorbei und übernahm Position drei.

An der Spitze schoben sich Rabat und Zarco immer dichter zusammen. Fünf Runden vor dem Ende kollidierten Lorenzo Baldassarri und Anthony West in Kurve eins. Beide mussten ihr Rennen im Kiesbett beenden.

Drei Runden vor Schluss war der Zweikampf um den Sieg eröffnet: Zarco bahnte sich im engen Infield mit einer leichten Berührung seinen Weg vorbei an Rabat, während Folger nun auch von Rins und in der vorletzten Runde auch von Thomas Lüthi und im letzten Umlauf von Simeon passiert wurde.

Zarco baut WM-Führung aus

An der Spitze fuhr Zarco mit der persönlich schnellsten Runde eine Sicherheitslücke zwischen sich und Rabat, während Lowes auf Platz drei weiter zurückhing.

Diese Sicherheitslücke reichte Zarco, um dem Sieg ungefährdet entgegen zu fahren vor Rabat und Lowes. Alex Rins sah die Zielflagge als Vierter vor Lüthi und Simeon.

Folger kam als Siebter ins Ziel vor Mika Kallio, Alex Marquez und Simone Corsi.

In der WM baute Zarco seinen Vorsprung weiter aus. Der Franzose liegt jetzt mit 154 Punkten deutlich vor Rabat mit 114 Zählern und Lowes mit 96 Zählern.

Zarco lauert auf seine Chance

Nach seinem Coup zeigte sich Zarco sichtlich erschöpft vom harten Kampf: "Das Rennen war so schwierig - vor allem zu Beginn. Ich hatte zwei Mal keinen guten Start und vor allem beim Re-Start musste ich mich dann hinter den schnellen Jungs einsortieren. Konnte erst nicht überholen, aber auf die Distanz habe ich dann doch den Unterschied machen können."

Vor allem das spektakuläre Duell mit Rabat hob Zarco hervor: "Wir hatten zu Beginn des Rennens schon einen tollen Zweikampf und er hat ihn mit viel Aggressivität für sich entschieden. Anschließend ist er davon gefahren, aber ich dachte mir nur, dass wir gegen Ende des Rennens schon noch einmal die Chance für einen erneuten Kampf bekommen würden. Dass ich ihn dann zwei Runden vor Schluss überholt habe war die richtige Taktik. So konnte er nicht mehr wirklich kontern."