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Rosberg schnappt Hamilton die Spanien-Pole weg

Rosberg schnappt Hamilton die Spanien-Pole weg

Die Serie ist gebrochen.

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton nimmt erstmals in dieser Saison ein Rennen nicht aus der Pole Position in Angriff. Der WM-Leader musste sich am Samstag im Qualifying für den Europa-Auftakt in Spanien seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg geschlagen geben.

Dritter wurde Sebastian Vettel im Ferrari. Red Bull brachte alle vier Autos beider Teams in die Top Ten.

"Fühlt sich gut an"

Rosberg ließ Hamilton um 0,267 Sekunden hinter sich. Die 16. Pole Position seiner Karriere kommt zum richtigen Zeitpunkt.

In der WM liegt der Deutsche nach vier Rennen bereits 27 Punkte hinter Hamilton. "Früher oder später habe ich es gebraucht. Ich werde versuchen, die Chancen zu nutzen", erklärte Rosberg.

"Psychologisch fühlt es sich gut an. Hier ist die Pole umso wichtiger, weil es schwer ist, zu überholen."

Hamilton konnte nicht mehr zulegen

Von den jüngsten 18 Rennen in Montmelo bei Barcelona wurden 15 von Startplatz eins gewonnen.

Hamilton hat den Kampf um seinen vierten Saisonsieg aber noch lange nicht aufgegeben. Der Engländer hatte im Quali-Finish mit einem untersteuernden Auto zu kämpfen, konnte nicht mehr zulegen.

"Ich bin nicht schlechter gefahren als sonst", versicherte Hamilton. "Ich weiß nicht, ob die Balance 100-prozentig war."

"Mehr war nicht drin"

Vettel, auch als WM-Dritter erster Mercedes-Verfolger, verlor bereits eine Dreiviertelsekunde auf Rosberg. "Mehr war nicht drinnen. Mercedes fühlt sich hier wohler", meinte der Ferrari-Star.

Die Silberpfeile wollen sich ob ihres Vorsprungs aber nicht in Sicherheit wiegen.

Motorsportchef Toto Wolff machte auch den viertplatzierten Valtteri Bottas als Gefahr aus: "Williams ist näher gerückt, das wird eine spannende Schlacht morgen."

Übermacht

Mercedes hat dafür die besten Karten. Zum dritten Mal in dieser Saison okkupieren die beiden Silberpfeile am Sonntag (14.00 Uhr) die erste Startreihe.

In den vergangenen 24 Rennen ging nur eine Pole nicht an Mercedes - im Vorjahr in Österreich durch Williams-Pilot Felipe Massa.

Schon 2014 hatte Rosberg Hamilton im Zeittraining mehr als nur Paroli geboten. 12:7 lautete damals die direkte Quali-Bilanz. Heuer verkürzte Rosberg zumindest auf 1:4.

Toro Rosso überzeugt

Für eine positive Überraschung sorgten die Toro-Rosso-Youngsters Carlos Sainz jr. und Max Verstappen, die sich als Fünfter bzw. Sechster noch vor den Piloten von Red Bulls Hauptteam klassierten.

"Es ist super, was die Jungen da hingelegt haben", lobte Red Bulls Motorsportdirektor Helmut Marko. "Wir müssen zufrieden sein, immerhin haben wir vier Autos in die Top Ten gebracht."

Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo landeten nach Balanceproblemen rund eine halbe Sekunde hinter dem Toro-Rosso-Duo auf den Plätzen acht bzw. zehn. Für Ricciardo, der im freien Training wegen Motorknappheit Kilometer sparen musste, ist es die schlechteste Quali-Platzierung dieses Jahres. "Wir wissen, es liegt an der Power und auch noch an ein paar anderen Sachen", erklärte der Australier.

Immerhin hat Toro Rosso denselben Renault-Motor unter der Haube. "Wir sind aber auf dem richtigen Weg", beruhigte Marko. Im Rennen werde es keine Anweisungen geben. "Alle vier fahren gegeneinander."

Kein Glück für Alonso

Lokalmatador Fernando Alonso holte als 13. unmittelbar vor seinem Teamkollegen Jenson Button den besten Startplatz der Saison.

Die finale Quali-Phase verpasste das McLaren-Duo vor bei weitem nicht voll besetzten Tribünen aber auch im fünften Anlauf.