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Hamilton siegt souverän, Vettel lässt Ferrari jubeln

Hamilton siegt souverän, Vettel lässt Ferrari jubeln

Lewis Hamilton hat am Sonntag den Grand Prix von Australien gewonnen und ist damit perfekt in das Jahr seiner Titelverteidigung gestartet.

Der Brite siegte in Melbourne 1,3 Sekunden vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg, womit auch Mercedes die anhaltende Dominanz bestätigte. Schon deutlich zurück holte Sebastian Vettel als Dritter gleich ein Podium für Ferrari. Nur elf Autos kamen ins Ziel.

Los ging die 65. Formel-1-Saison und der Kampf um die zehn Plätze mit WM-Punkten im sonnigen, aber mit 18 Grad relativ kühlen Albert Park mit nur 15 statt 20 Autos und damit dem kleinsten Feld seit 52 Jahren.

Beide Manor waren nicht angetreten, Valtteri Bottas (Williams) musste wegen seiner Rückenprobleme passen. Dazu blieben Neo-Red-Bull-Pilot Daniil Kwjat und Alonso-Ersatz Kevin Magnussen (McLaren) schon in der Formationsrunde liegen.

Geschrumpftes Starterfeld

Am Start erwischte es dann auch noch die beiden Lotus von Pastor Maldonado (Unfall) und Romain Grosjean (Defekt).

Nur 13 Boliden kämpften damit letztlich um die Punkte. Hamilton verteidigte seine am Vortag herausgefahre Pole-Position problemlos und hielt Rosberg ständig sicher auf Distanz. Er ließ den Deutschen nie in den DRS-Bereich kommen.

Rosberg griff zwar im Finish nochmals an, Hamilton kontrollierte aber auch das problemlos.

Nach 58 Runden gewann Hamilton zum siebenten Mal in Folge aus einer Pole auch das Rennen und feierte seinen bereits 34. Grand-Prix-Sieg, der ihn gleich wieder zum WM-Führenden machte. "Das ist fantastisch", freute sich Hamilton.

Dazu kam der schon zwölfte Doppelsieg für die "Silberpfeile" innerhalb eines Jahres. Mercedes ist offenbar noch dominanter als 2014, als man 16 von 19 Rennen gewonnen hatte.

Rosberg: "1:0 für ihn"

Jeder Australien-Doppelsieg brachte bisher am Ende auch den Konstrukteurs-Titel. "Das Auto war makellos, die Fahrer haben keinen Fehler gemacht", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Wir müssen dennoch auf dem Boden bleiben."

Vorjahressieger Rosberg gestand die Niederlage ein. "1:0 für ihn. Ich habe alles versucht und das Auto ging auch wie auf Schienen. Aber Lewis ist das ganze Wochenende wie ein Champion gefahren", sagte der Vizeweltmeister und versprach. "Ich werde alles tun, um das wieder umzudrehen."

Bei Ferrari bejubelte man das Podium, für das der statt Fernando Alonso engagierte Neo-Pilot Vettel verantwortlich zeichnete. Felipe Massa wurde im Williams Vierter.

"Ich bin begeistert. Für Ferrari zu fahren, ist eine Ehre und großartig. Wir sind happy, müssen aber auf Mercedes aufholen", erklärte Red-Bull-Vierfachweltmeister Vettel.

Boxen-Patzer bei Räikkönen

Der zweifache Australien-Sieger Kimi Räikkönen hingegen musste zwei verpatzte Boxenstopps hinnehmen. Nach dem zweiten Fauxpas mit einer nicht fixierten Radmutter blieb der zweite Ferrari-Pilot auf Platz fünf liegend in der 41. Runde auf der Strecke stehen.

Die neue Kräfteverteilung hinter Mercedes wurde damit schon in Australien bestätigt. Ebenso aber auch die Probleme bei Red Bull, das trotz positiver Vorzeichen auch in Australien an großen Renault-Motorenproblemen litt.

Kjwats RB11 blieb schon in der Formationsrunde liegen, der Motor im Toro Rosso von Max Verstappen, der seit Sonntag mit 17 Jahren der jüngste Grand-Prix-Pilot aller Zeiten ist, verrauchte in Runde 33.

Sauber legt Traum-Start hin

Da lag der junge Niederländer auf Platz neun. Die Entdeckung des Rennens war deshalb der junge Brasilianer Felipe Nasr, der im Sauber sensationell auf Platz fünf landete.

Das Schweizer Team, das im Vorjahr erstmals in der Geschichte ohne WM-Zähler geblieben und im Vorfeld vom Theater um Giedo van der Garde gebeutelt worden war, machte damit gleich im ersten Rennen des Jahres 2015 doppelt Zähler. Marcus Ericsson wurde Achter.

Daniel Ricciardo, der im Vorjahr als Zweiter disqualifiziert worden war, hatte diesmal keine Chance auf einen Podestplatz.

Selbst gegen den Sauber von Nasr tat sich der australische Red-Bull-Racing-Fahrer schwer, am Ende war - einmal überrundet - Platz sechs das höchste der Gefühle für "Dan", der im Vorjahr drei Rennen gewonnen hat.

Button kommt durch, verpasst aber Punkt

Am hinteren Ende des Feldes matchten sich lange Sergio Perez (Force India) und Jenson Button (McLaren) um den letzten Punkt.

Er ging an Perez, weil Ex-Weltmeister Button mit dem neuen Honda-Antrieb im Finish große Probleme hatte und zweifach überrundet auf Platz elf landete.

Nach dem Sieg wurden die Piloten am Podium von Arnold Schwarzenegger interviewt.

Der österreichische Star weilte wegen eines Bodybuilder-Bewerbs in Melbourne und ließ sich den Grand Prix nicht entgehen. Die Interviews wurden zu einer Riesen-Show, an deren Ende Hamilton und Schwarzenegger gemeinsam riefen: "I'll be back!"