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Rosberg kann Hamilton in Monaco in Schach halten

Rosberg kann Hamilton in Monaco in Schach halten

Die Formel-1-Weltmeisterschaft 2014 ist weiter fest in der Hand von Mercedes.

Vorjahressieger Nico Rosberg übernahm am Sonntag mit einem neuerlichen Monaco-Triumph vor Lewis Hamilton wieder die WM-Führung, Mercedes hat damit alle bisher sechs Saisonrennen gewonnen und den fünften Doppelsieg in Folge gefeiert.

Daniel Ricciardo holte nach einer begeisternden Fahrt Platz drei für Red Bull.

Vettel erneut im Pech

Es war vor den Augen von Fußballstar David Alaba und Kitzbühel-Sieger Hannes Reichelt ein kleiner Trost für das österreichische Weltmeisterteam, nachdem Sebastian Vettel schon in der fünften Runde mit Defekt ausgefallen war.

Der Vierfach-Champion stieß zwar am Start auf Platz drei vor, musste wegen fehlender Leistung an seinem schwächelnden Renault-Antriebsstranges aber früh an die Box.

Der RB10 wurde dort aus- und wieder eingeschalten, nach einer weiteren Runde als "fahrendes Hindernis" gab der frustrierte Deutsche aber endgültig auf.

Zwei Wochen vor Kanada und vier Wochen vor dem "Heimrennen" in Spielberg liegt der Titelverteidiger damit schon 77 Zähler hinter dem führenden Rosberg nur noch auf Platz sechs. "Es ist frustrierend", sagte Vettel.

Rosberg wiederholt Monaco-Sieg

Die Mercedes von Rosberg und Hamilton hingegen liefen - fast - wie am Schnürchen. Nur zu hoher Benzinverbrauch auf dem kürzesten und langsamsten WM-Kurs brachte den erneuten Triumph Rosbergs in Gefahr.

Mit dem Gebrauch höherer Gänge meisterte der Deutsche aber auch dieses Problem. Einen Tag, nachdem er mit einem umstrittenen Verbremser die in Monaco so wichtige Pole abgesichert hatte, ließ der deutsche Wahl-Monegasse seinen zweiten Monaco-Triumph in Folge folgen.

Der erwartete Attacke des über die Samstag-Ereignisse erzürnten Hamilton blieb freilich aus. Gestritten wurde nur am Funk, vor allem nach einem sehr engen Manöver Rosbergs beim gleichzeitigen Reifenwechsel.

Hamilton mit Problemen

Im Finish bekam Hamilton auch noch einen Fremdkörper ins linke Auge. In den letzten fünf Runden musste er deshalb alles geben, um den furios aufholenden Ricciardio hinter sich zu halten.

Am Ende nutzte dem australischen Red-Bull-Neuzugang, der mehrmals die schnellste Runde gefahren war, aber auch der DRS-Vorteil nichts. Zu kurz ist die Zielgerade auf dem engen Stadtkurs. Während Ricciardo über sein erstes Monaco-Podest jubelte, waren die Mercedes-Fahrer anschließend um Beherrschung bemüht.

"Der Kampf zwischen den beiden bleibt lebendig, die Emotionen sind hoch", ist Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff längst bewusst. Wichtig sei, die beiden weiterhin fair zu behandeln, sagte der Österreicher angesichts der immer größer werdenden Spannungen zwischen seine beiden Fahrern.

"Perfektes Rennen"

Aufsichtsratschef Niki Lauda sprach von einem "perfekten Rennen" Rosbergs. Und: "Wir haben bisher jedes Rennen gewonnen, besser geht es nicht."

Rosberg durfte sich damit wie schon im Vorjahr das: "Ich bin glücklich, dass Sie es sind", aus dem Mund von Fürst Albert anhören. "Ein fantastischer Tag", jubelte der Deutsche.

Nach seinem zweiten Saisonsieg liegt der nun wie sein Weltmeister-Vater Keke fünffache GP-Sieger mit 122 Punkten allerdings nur vier Zähler vor Hamilton, ehe es zu Lauf sieben nach Montreal geht.

"Zuhause zu gewinnen, ist was ganz Besonderes für mich", jubelte Rosberg. Nur die Spritprobleme hätten ihm zugesetzt. "Ich musste dadurch die Fahrweise komplett umstellen, das war wirklich nicht ohne. Ich habe aber rasch den Faden gefunden."

Jubel gab es auch bei Marussia. Der Franzose Jules Bianchi wurde trotz einer Zeitstrafe Neunter und holte damit die ersten WM-Punkte für das 2010 eingestiegene Hinterbänkler-Team.