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Rosberg holt Heim-Pole - Hamilton nach Crash out

Rosberg holt Heim-Pole - Hamilton nach Crash out

Eine gebrochene Bremsscheibe hat am Samstag im Qualifying für den Grand Prix von Deutschland ein Mercedes-Duell verhindert.

WM-Leader Nico Rosberg nimmt sein Heimrennen am Sonntag (14.00 Uhr) aus der Pole Position in Angriff.

Sein Stallrivale Lewis Hamilton musste sich nach einem Unfall in der ersten Phase mit Quali-Rang 16 begnügen.

Hamilton war in der Sachskurve in die Streckenbegrenzung gekracht, nachdem sich bei starker Hitze die Bremse rechts vorne verabschiedet hatte.

Rosberg hätte lieber mit Hamilton gekämpft

"Im 21. Jahrhundert dürfen keine Bremsscheiben mehr brechen", kritisierte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Zumal das Produkt erst in der Früh neu angebracht worden und sogar verstärkt worden war.

Der Angriff Hamiltons auf Rosberg war damit jäh gestoppt. In der WM liegt der 29-jährige Engländer nach neun von 19 Rennen nur vier Punkte hinter dem Spitzenreiter.

Im Qualifying hatte er aber bereits das fünfte Mal in Serie das Nachsehen. "Natürlich hätte ich lieber einen Kampf ausgetragen mit Lewis. Daher bin ich nicht ganz so glücklich. Aber für mich ist es sehr gut gelaufen", erklärte Rosberg.

Für Rosberg ist es die neunte Pole Position seiner Karriere, die fünfte in dieser Saison und die vierte in den vergangenen fünf Rennen. Bei Hamiltons Heimsieg zuletzt in Silverstone war der Deutsche aber selbst mit Getriebeschaden ausgeschieden.

Magnussen guter Vierter

"Bei uns gibt es Drama und Glorie. Das liegt alles sehr eng beisammen", sagte Wolff. "Jetzt haben wir unseren einzigen Krieger da vorne."

Rosberg war in allen drei Phasen der Schnellste, rettete nach einer mäßigen Schlussrunde aber nur 0,219 Sekunden auf den Finnen Valtteri Bottas über die Linie.

Bottas hatte zuletzt bereits mit Podestplätzen in Österreich (3.) und Großbritannien (2.) überzeugt. Dritter wurde sein brasilianischer Williams-Teamkollege Felipe Massa.

Das Red-Bull-Duo Daniel Ricciardo und Weltmeister Sebastian Vettel musste sich bei 33 Grad Luft- und 55 Grad Streckentemperatur hinter McLaren-Youngster Kevin Magnussen mit den Plätzen fünf und sechs begnügen.

Für den Renntag sind Abkühlung und möglicherweise auch Gewitterschauer angekündigt. "Es würde mich nicht stören, wenn es anfängt zu regnen", verriet Vettel.

Hamilton leicht angeschlagen

Hamilton muss das Feld von noch weiter hinten aufrollen. Startplatz 15 ist sein schlechtester in dieser Saison. Der Brite humpelte nach seinem Einschlag, bei dem Kräfte bis zu 30G wirkten, leicht und suchte zur Sicherheit auch das medizinische Zentrum auf.

Sein Start im Rennen soll aber nicht gefährdet sein. "Ich habe leichte Schmerzen. Das ist bei so einem Unfall aber normal", meinte Hamilton, der ein anderes Bremsfabrikat als Rosberg verwendet.

"Die Knie sind aneinandergeschlagen, aber er ist in Ordnung", versicherte Wolff.

"Er darf den Kopf nicht in den Sand stecken. Wenn es für ihn gut läuft, kann er immer noch aufs Podium kommen." Zumal Mercedes trotz des Verbotes vernetzter Fahrwerke (FRIC) immer noch über das schnellste Auto verfügt. In den Rennen, in denen sie ins Ziel gekommen sind, waren die Silberpfeile bisher immer Erster oder Zweiter.

"Die Verbindung der Aufhängung vorne mit der Aufhängung hinten (FRIC/Anm.) war schon ein großer Bestandteil am Auto. Es sieht aber so aus, als ob wir immer noch die Schnellsten sind", meinte Rosberg zufrieden.

Der 29-Jährige, der vergangene Woche seine Langzeit-Freundin Vivian Sibold geheiratet hat, greift am Sonntag nach seinem vierten Saisonsieg. In seinem Heimrennen in Deutschland schaffte er es bisher noch nie auf das Podest.