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Mercedes-Doppelsieg in Spielberg, Vettel out

Mercedes-Doppelsieg in Spielberg, Vettel out

Mercedes ist beim großen Comeback der Formel 1 in Österreich ein Doppelsieg gelungen.

Gastgeber Red Bull hingegen muss die WM nach einer Heimschlappe wohl endgültig abhaken.

Im ersten Österreich-Grand-Prix seit elf Jahren triumphierte am Sonntag in Spielberg vor über 90.000 Fans Nico Rosberg vor Lewis Hamilton, der Finne Valtteri Bottas kam im Williams als 3. erstmals auf das Podest.

Vettel weiter im Pech

Weltmeister Sebastian Vettel hingegen konnte beim großen Heimspiel die Hoffnungen nicht erfüllen.

Der 2014 vom Dauer-Pech verfolgte Vierfach-Champion blieb schon in der zweiten Runde kurz antriebslos liegen, fuhr dann als überrundeter Letzter weiter, musste aber später nach einem leichten Unfall aufgeben.

Weil auch beide Toro Rossos ausfielen, bleib es Kanada-Sieger Daniel Ricciardo vorbehalten, als Achter die Heim-Schmach wenigstens ein bisschen zu lindern. Und das vor den Augen von Teambesitzer Dietrich Mateschitz, der das Rennen nach Österreich zurückgeholt hatte.

Sechster Mercedes-Doppelsieg

Nach dem Montreal-Sieg des Australiers vor zwei Wochen sowie Pole für Williams-Pilot Felipe Massa vor Bottas in Spielberg war bei den Verfolgern Hoffnung aufgekeimt. Zwar kämpften die Mercedes dann im Rennen bei Sonnenschein erneut mit Kühl- und Bremsproblemen, am Ende hatten sie nach einem längeren Kampf mit den schnellen Williams aber doch die Nase vor Bottas und Massa vorne.

Der sechste Doppelsieg im achten Saisonrennen freute vor allem Rosberg. Mit seinem dritten Saisonsieg, dem insgesamt sechsten seiner Karriere, baute der Deutsche nach acht von 19 Rennen seine WM-Führung auf Hamilton auf bereits 29 Zähler aus.

Der bei 165 Punkten haltende Weltmeister-Sohn ist damit 2014 noch nie schlechter als Zweiter gewesen und überflügelte auch seinen Vater Keke. Erstmals in dieser Saison kann der WM-Leader damit im kommenden Rennen, das am 6. Juli in Silverstone stattfindet, nicht überholt werden.

"Wie es sich gehört"

"Es war nicht das leichteste Rennen, einiges im Auto war am Limit", atmete Rosberg auf dem Siegerpodest auf. "Ein Doppelsieg in Österreich ist fantastisch. Man konnte die Stimmung selbst im Auto spüren, ihr seid die Besten", applaudierte der 28-Jährige beim Siegerinterview mit Ex-Pilot Mark Webber den Zuschauern.

Auch Mercedes-Motorsportchef Wolff strahlte. "Eins, zwei zu Hause, besser geht es kaum", freute sich der Wiener. Niki Lauda lobte: "Die Fahrer haben die Probleme gut gemanagt. Gott sei Dank haben wir wieder gewonnen, wie es sich gehört."

Raketenstart

Für Bottas ("Danke an das Team") sowie die Plätze drei und vier freute sich Williams-Testfahrerin Susie Wolff. "Fantastisch, für die Wolff-Familie könnte es nicht besser sein."

Hamilton konnte Rosberg im Finish nicht mehr wirklich attackieren. Der Brite hatte nach seinem verpatzten Qualifying mit einem Raketenstart von Platz neun auf vier seine beste Leistung aber schon am Beginn des vor großer Kulisse über die Bühne gehenden Rennens gezeigt. Im Ziel lag er 1,9 Sekunden hinter seinem Teamkollegen.

Zwischen Lachen und Weinen

Bei Red Bull wusste man nicht so recht, ob Lachen oder Weinen angesagt war. Die Stimmung auf dem Ring, wo dank Mateschitz erstmals seit 2003 ein Formel-1-Rennen (das 27. insgesamt) über die Bühne ging, war bis zum Schluss großartig.

In der Bullen-Box wurde angesichts des schlechtesten Jahresergebnisses aber Trübsal geblasen.

"Das gab es noch nie, dass wir das Set Up über das ganze Wochenende nicht hinbekommen haben. Wir müssen das zur Kenntnis nehmen und noch härter arbeiten", sagte Direktor Helmut Marko. Auch Vettel weiß, dass die WM nun bei bereits 105 Punkten Rückstand auf Rosberg wohl endgültig gelaufen ist. "Um das zu erkennen, braucht man kein Genie zu sein", meinte Vettel lapidar.