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Flashback: Tribute an die Pannen - Catching Fire

Flashback: Tribute an die Pannen - Catching Fire

Die Formel-1-Saison 2014 ist Geschichte: Lewis Hamilton ist zum zweiten Mal Weltmeister und Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg konnte dem Briten auch beim letzten Rennen nicht mehr gefährlich werden.

Daneben machte der Große Preis von Abu Dhabi nicht etwa durch die Vergabe der doppelten Punkte, die im Kampf um die WM-Krone glücklicherweise keine Rolle spielten, sondern mit einer ganzen Serie an Pannen auf sich aufmerksam.

Daniel Ricciardo zeigte, wie man trotz Disqualifikation aufgrund von illegaler Red-Bull-Flügel beinahe aufs Treppchen fahren kann und Sky, wie man gekonnt dem Falschen gratuliert.

LAOLA1 mit dem letzten Flashback des Jahres:

  • HOT AND NOT

Daniel Ricciardo

Im letzten Rennen des Jahres bewies Daniel Ricciardo noch einmal seine ganze Klasse. Der Australier, der heuer drei GPs für sich entscheiden konnte, musste aufgrund seiner Disqualifikation im Qualifying aus der Boxengasse starten und arbeitete sich im Rennen Rang für Rang nach vorne. Am Ende landete der WM-Dritte auf Platz vier und fuhr zum 16. Mal in dieser Saison WM-Punkte ein. Ganz nebenbei legte er noch die schnellste Runde des WM-Finales auf den Asphalt: „Wie sich das Rennen dann entwickelt hat, das war nahe an der Grenze zur Perfektion. Es war ein fehlerloses Rennen von allen Seiten. Von der Strategie, über mich selbst bis hin zu den Boxenstopps“, so Ricciardo. "Ich hatte Spaß beim Überholen, es war mir da draußen nicht langweilig - genauso wie es mir gefällt."

Sauber

Glanzloser Abschied inklusive teaminternen Negativrekord: In ihrem letzten Rennen für Sauber sorgten Adrian Sutil und Esteban Gutierrez für einen traurigen Schlusspunkt: Platz 16 bzw. 15 bedeuteten, dass Sauber 2014 erstmals in der Geschichte des Rennstalls ohne jegliche Meisterschaftspunkte blieb. "Der Große Preis von Abu Dhabi ist bezeichnend für die Saison 2014", fasst Teamchefin Monisha Kaltenborn, die aufgrund der doppelten Punkte große Hoffnungen auf den letzten GP des Jahres gesetzt hatte, das Jahr zusammen. "Für uns ist das Ergebnis eine große Enttäuschung. Es ist das schlimmste Jahr, das wir je hatten und das tut ziemlich weh. Das Team hat sehr hart gearbeitet. Aber unser Paket war einfach nicht gut genug." Sie blickt aber bereits nach vorne. "Es kann nur besser werden. Der Motor wird sich verändern. Wir müssen darauf aufbauen was wir haben und kennen unsere Fehler und wissen wo es hingehen soll. Es kommt ein neues Fahrerduo, das frischen Wind reinbringen soll und das ist auch genau das, was wir brauchen."

  • NEWCOMER-CHECK

Unsere Newcomer haben ihre Debüt-Saison hinter sich gebracht. Mit Abstand das beste Küken war heuer Kevin Magnussen, der ganze zwölf Mal in die Punkteränge fuhr und gleich in seinem ersten F1-Rennen auf dem Podest landete. Ein elfter Gesamtrang mit 55 Punkten ist die verdiente Belohnung. Eine andere blieb bislang jedoch aus: Als einziger Neuling hat er für das kommende Jahr noch kein Cockpit.

Daniil Kvyat erreichte immerhin fünfmal ein Ergebnis, welches ihm Zähler einbrachte. Doch über Rang neun kam er bislang noch nicht hinaus. Mit acht WM-Punkten belegt er Platz 15. Die nächste Saison beschert ihm ein Cockpit bei Red Bull Racing.

Marcus Ericsson hingegen konnte keinen einzige Punkt einfahren, in den letzten drei Rennen konnte oder wollte er nicht mehr antreten. Seine beste Platzierung - Rang 11 in Monaco - ist durchaus ausbaufähig, wie er uns vielleicht 2015 bei seinem neuen Team Sauber beweisen wird.

  • TEAM-CHECK

Die Zeit der Abrechnung ist gekommen! Nach dem letzten Saisonrennen ist es wieder Zeit, die einzelnen Team-Duelle genauer unter die Lupe zu nehmen. Den deutlichsten Quali-Sieg schaffte Fernando Alonso, der gleich 16 Mal besser platziert war als Kimi Räikkönen. Auch Valtteri Bottas konnte mit 13 besseren Startplätzen seinen Kollegen Felipe Massa klar in die Schranken weisen. Auch im Rennen erringt Alonso den deutlichsten Sieg (16:3), gefolgt von Jenson Button, dessen Duell mit Kevin Magnussen 15:4 endet. Nur ein Renn-Duell endet unentschieden, nämlich das bei Lotus (8:8).

Hier alle Ergebnisse im Überblick:

Name Team Top-Rennen Top-Quali Zielankünfte Punkte
Marcus Ericsson Caterham 11 (MON) 16 (RUS) 11 0
Daniil Kvyat Toro Rosso 9 (AUS,GBR,BEL) 5 (ABD,RUS,AUT) 15 8
Kevin Magnussen McLaren 2 (AUS) 4 (AUS,GER) 18 55

  • PANNE DER WOCHE I: Maldonados Auto brennt, Lotus lacht

Vergangenes Jahr waren es 315 Punkte, die Lotus geholt hat. Heuer waren es 10. Wie man ein völlig verkorkstes Jahr standesgemäß beendet, hat uns Pastor Maldonado eindrucksvoll gezeigt. Mit seinem brennenden Heck hat er ein Horror-Jahr für den Rennstall aus Enstone in wenigen Sekunden zusammengefasst. Warum man Lotus dennoch lieben muss? Weil die Mechaniker über den fünften Ausfall des Venezolaners herzhaft lachen können.
HIER
die Reaktion im VIDEO!

Mallya verspottet Red Bull
  • PANNE DER WOCHE II: Red Bull verleiht illegale Flügel

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet Red Bull, welches per Eigendefinition Flügel verleiht, dabei erwischt wird, beim Frontflügel gegen das Regulativ verstoßen zu haben. Luftleitende Teile waren zu flexibel, sodass sie sich durch den Fahrtwind herunterbogen. Interessant auch, wie der erfolgsverwöhnte Rennstall auf die Disqualifikation beider Fahrer am Samstag reagiert hat. Man akzeptiert die Strafe zwar, wirft aber auch anderen Teams mehr oder weniger vor, zu tricksen. "Es liegt an der Art des Tests. Ich denke, es ist offensichtlich, dass sich die Frontflügel aller Teams verbiegen lassen. Manche mehr, andere weniger. Wir sind einen Schritt zu weit gegangen, die anderen reizen dafür andere Bereiche aus", jammert Teamchef Christian Horner. 

Das veranlasste Force-India-Teamchef Vijay Mallya zu einem heftigen Rundumschlag via Twitter: "Ein großes F1-Team sagt, dass wir kleinen Teams nicht mit Bananen zu einer Schießerei kommen sollen, schnappt sich das maximale Geld und verstößt gegen das Reglement!", spottete der Inder und legte nach: "Arroganz und ein Überlegenheitskomplex seitens derjenigen, die bezahlt werden, um in der F1 zu sein, sollten nicht diejenigen schwächen, die zahlen, um in der F1 zu sein."

  • PANNE DER WOCHE III: You had one Job!

Interessanterweise wurde der Champion im Nordderby gegen Werder Bremen trotz seines Triumphes in der 67. Minute ausgewechselt...

 

  • PANNE DER WOCHE IV: Unverständlicher Prinz

Da reist Prinz Harry extra nach Abu Dhabi, setzt sich bei der Zieldurchfahrt des neuen Weltmeisters die Kopfhörer auf und gratuliert mit den in allen Gazzetten zitierten Worten: "Lewis, du bist eine absolute Legende!" Und dann weiß das der frischgekrönte Formel-1-König gar nicht. Warum? "Ich habe nichts von dem gehört, was Prinz Harry gesagt hat. Aber es war cool, ich bin echt dankbar." Dumm gelaufen...

 

 

  • ZAHLENSPIELEREIEN

4 - Lewis Hamilton ist nach Jackie Stewart, Jim Clark und Graham Hill der vierte britische Rennfahrer, der mehr als eine Weltmeisterschaft gewonnen hat.

16 - Ingesamt ist er der 16. Pilot, der mehr als einen Titel holen konnte und der erste Mercedes-Champion seit Juan Manuel Fangio.

11 - Dazu kommt, dass Hamilton der erste nichtdeutsche Fahrer ist, der elf oder mehr Rennen in einer Saison gewinnen konnte.

16 - Mercedes feierte den 16. Sieg in dieser Saison. Das ist einsamer Formel-1-Rekord! Zuvor hatten diesen Mclaren (1988) bzw. Ferrari (2002, 2004) inne.

9 - Hinter dem Mann des Jahres kamen Felipe Massa und Valtteri Bottas auf dem Plätzen zwei und drei ins Ziel. Damit standen erstmals seit neun Jahren (Monaco 2005) zwei Williams-Fahrer auf einem Formel-1-Podest.

6 - Bottas erzielte seinen sechsten Podestplatz in diesem Jahr. Nur Hamilton, Nico Rosberg und Daniel Ricciardo standen öfter am Treppchen.

11 - Historisch ist auch Platz drei für Williams in der Konstrukteurs-WM. Zuletzt war man vor elf Jahren, also 2003, besser platziert. Damals belegte man Rang zwei.

96 - Jenson Button holte einen starken fünften Rang bei seinem 96. Rennen für McLaren. Damit war er für das Team aus Woking gleich oft am Start wie der legendäre Ayrton Senna. Nur Hamilton (110), Mika Häkkinen (131) und David Coulthard (150) gingen öfter für McLaren in ein Rennen.

16 - Für Sebastian Vettel (8. in Abu Dhabi) endete die Saison ohne einen einzigen Sieg. Zum ersten Mal seit 1998, also seit 16 Jahren, blieb ein amtierender Weltmeister (damals Jacques Villeneuve) im Jahr darauf ohne Erfolg.

753 - Will Stevens (Caterham) ist der 753. Fahrer und der 143. Brite, der ein Formel-1-Rennen bestritten hat.

47 - Erstmals seit 47 Jahren gewann keiner der Traditionsrennställe Ferrari, McLaren oder Williams in einem Jahr ein Rennen.

 

Andreas Terler/Henriette Werner