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Regen verhilft Vettel auf Pole

Regen verhilft Vettel auf Pole

Sebastian Vettel nimmt auch das zweite Saisonrennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2013 vom besten Startplatz aus in Angriff.

Der Weltmeister nutzte die am Ende feuchte Strecke, um am Samstag im Qualifying für den Grand Prix von Malaysia mit seinem Red Bull überlegen vor Felipe Massa im Ferrari seine bereits 38. Pole Position zu erzielen.

Am Sonntag (9.00 Uhr MEZ) will Vettel mehr aus seinem optimalen Startplatz machen als eine Woche zuvor in Australien, wo er im Rennen auf Platz drei zurückgefallen war.

Knapp gut gegangen

Denn Red Bull hat nach dem durchwachsenen Auftakt in Melbourne auf die heiklen neuen Reifen reagiert und diesmal die beiden RB9 vorrangig auf den Rennsonntag ausgerichtet.

Fast wäre das ins Auge gegangen, denn sowohl im ersten als auch im zweiten Qualifikationsabschnitt schaffte Vettel nur knapp den Aufstieg.

Dass er am Ende trotzdem auch noch die Pole holte, war dem Regen und der Entscheidung zuzuschreiben, Vettel kurz vor Schluss von Q3 mit einem neuen Satz Intermediates nochmals auf den dampfenden Dschungel-Kurs zu schicken.

Großer Abstand

Der 25-jährige war bei diesem letzten Umlauf prompt fast eine Sekunde (0,913) schneller als der wiedererstarkte Massa, der erstmals seit Bahrain 2010 in die erste Startreihe fuhr und zum bereits vierten Mal in Folge seinen Ferrari-Teamkollegen Fernando Alonso hinter sich ließ.

"Das ist natürlich ein Superergebnis. Wir sind es heute anders angegangen, es war ziemlich interessant und chaotisch", zeigte sich Vettel angetan.

"Der Regen hat uns am Ende sicher geholfen. Vom Vorsprung bin ich trotzdem überrascht", gestand der Deutsche, der einen Satz Trockenreifen gespart hat. "Das kann am Sonntag entscheidend sein", hoffte der 25-Jährige.

Webber sauer

Auch Motorsportdirektor Helmut Marko reagierte mit Genugtuung, auch wenn Vettels fünftplatzierter Teamkollege Mark Webber sauer war, weil sich bei ihm kein später Reifenwechsel mehr ausgegangen war.

"Im Regen zählt eben mehr das fahrerisches Potenzial. Und das heute hat gezeigt, wo unser Auto ist, wenn man nicht auf die Reifen aufpassen muss", stellte der Grazer zufrieden fest.

Die Siegchance ist für Vettel damit gegeben. "Aber es hängt alles von den Bedingungen am Sonntag ab", war auch für Marko vor den 56 Runden im heißfeuchten Klima der Palmenwälder von Sepang längst nicht alles in trockenen Tüchern.

Kritik an Reifen

Denn trotz aller Bemühungen werden die heftig kritisierten Pirelli-Reifen zumindest auch in Malaysia noch eine entscheidende Rolle spielen. Einige Teams fordern aber immer intensiver, auf die haltbareren Vorjahresmodelle zurückzuwechseln.

"Leider sind die Reifen nicht so schnell wie unser Auto", sparte Vettel auch diesmal nicht mit Kritik. Vor einer Woche hatte sein "Hungry Heidi" genanntes Auto in Australien den weichen Gummi so malträtiert, dass er trotz Pole am Ende Dritter wurde.

"Diesmal spricht nichts gegen uns. Und wenn du vorne anfängst, willst du dort auch aufhören", machte Vettel seine Ambitionen klar.

Iceman rückversetzt

Gewonnen hat in Melbourne von Platz sieben aus Kimi Räikkönen und diesen Platz belegte der Finne auch im Sepang-Qualifying. In Malaysia muss er aber von Platz zehn starten, weil er wegen der Behinderung des Mercedes von Nico Rosberg um drei Plätze zurückversetzt wurde. Zudem machte das Auto des WM-Führenden einige Mucken.

Alonso spielte Vettels Pole etwas herunter. "Die Startposition hat keine so große Wichtigkeit mehr. Es geht über 56 Runden und wichtig ist, dass der Rennspeed passt", erinnerte der spanische Vorjahressieger an seine starke Fahrt in Australien.

Alonso kann am Sonntag der erste Vierfachsieger in Sepang werden. Der Ferrari-Star warnte aber. "Vier, fünf Teams sind stark. Und auch Kimi wird wieder mächtig Druck machen."

Mercedes mit zwei Autos in Top 6

Mit gemischten Gefühlen bilanzierte man bei Mercedes.

Sowohl bei Lewis Hamilton als auch bei Nico Rosberg verzichtete man im Finish auf neue Reifen, dennoch schaffte Neuzugang Hamilton Platz vier und steht neben Alonso in Reihe zwei.

"Hinterher ist man immer klüger. Aber wir haben beide Autos trotzdem in den Top-Sechs, der Trend ist positiv und das wollen wir am Sonntag bestätigen", hielt Motorsportchef Toto Wolff fest.