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Ferrari top, Red Bull und Mercedes enttäuschen

Ferrari top, Red Bull und Mercedes enttäuschen

Fernando Alonso hat sich mit einem Heimsieg eindrucksvoll im Kampf um die Formel-1-WM zurückgemeldet.

Der Ferrari-Star gewann am Sonntag erst zum zweiten Mal nach 2006 in Montmelo bei Barcelona - und das in überlegener Manier.

Titelverteidiger Sebastian Vettel kam nicht über Platz vier hinaus. Der Red-Bull-Pilot führt damit in der WM nur noch vier Punkte vor Kimi Räikkönen, der im Lotus zum dritten Mal in Folge Zweiter wurde.

Alonso zuversichtlich

Alonso schob sich mit 17 Zählern Rückstand auf Vettel auf den dritten WM-Rang. Die Art und Weise seines zweiten Saisonsieges nach China lässt den Spanier aber hoffen.

"Wir hatten schon einige Aufs und Abs, aber wir haben ein Auto, mit dem wir um die WM kämpfen können", versicherte Alonso nach seinem 32. Karriereerfolg. "Ich bin extrem glücklich für das Team. Wir haben dringend gute Rennen gebraucht, weil wir schon etwas zu viele Punkte verloren haben."

Rechtzeitig an die Box

Ein weiterer Rückschlag blieb ihm erspart. Gerade noch rechtzeitig vor einem Reifenschaden kam Alonso zum ersten von vier Boxenstopps. Als er kurz darauf Pole-Position-Mann Nico Rosberg überholte, riss es die 93.000 Zuschauer auf dem Circuit de Catalunya von den Sitzen.

Bereits in der dritten Kurve hatte sich Alonso, von Platz fünf gestartet, mit einem gewagten Manöver außen an Lewis Hamilton im zweiten enttäuschenden Mercedes und Räikkönen vorbeigepresst.

"Alonso"-Sprechchöre

Als der 31-Jährige nach der Ehrenrunde mit der spanische Flagge aus dem Auto stieg, huldigten ihm die Fans mit lauten "Alonso"-Sprechchören. "Es war ein emotionaler Sieg, es war ein bisschen zusätzlicher Druck", gestand der Lokalmatador.

"Man weiß nie, wie diese Reifen reagieren. Daher war ich bis zum Schluss angespannt." Die Positionen waren im Finish aber bezogen.

Erstmals am Podest

Dritter wurde Alonsos Ferrari-Teamkollege Felipe Massa mit seinem ersten Podestplatz der Saison. Dahinter folgten die beiden Red Bulls von Vettel und Mark Webber, die ihre Strategie auf vier Boxenstopps umstellen mussten.

Zu groß war der Reifenverschleiß. Von den Toppiloten kamen lediglich Räikkönen und der sechstplatzierte Rosberg mit drei Stopps durch.

Vettel resignierend

"Man kann als Fahrer nichts aus der Wundertüte ziehen, dass dafür sorgt, dass der Reifen länger hält", erklärte Vettel etwas resignierend. Nicht einmal eine Änderung der Mischungen für den Europa-Auftakt durch den Hersteller Pirelli.

"Der neue harte Reifen war ein Griff ins Klo", meinte Vettel. "Er hat dem ganzen Feld nicht geholfen." Das Rennen wurde immer mehr zu einer unübersichtlichen Anzahl von Boxenstopps.

Schadensbegrenzung

Für Red Bull war es Schadensbegrenzung. "Wir müssen zufrieden sein", sagte Vettel - obwohl er 38 Sekunden auf Alonso verlor. Der Dreifach-Weltmeister:

"Es ist schon in gewisser Weise schade, wenn man nicht eine Runde dabei hat, in der man ordentlich aufs Gas treten kann. Nur wer mit dem Reifen schonend umgeht, hat Chancen, ein Rennen zu gewinnen."

Konstanter Punktesammler

Das tut Räikkönens Lotus. Der Finne mausert sich damit immer mehr vom konstanten Punktesammler zum WM-Geheimfavoriten. "Die Situation ist besser als vor dem Rennen", analysierte der "Iceman" nüchtern.

"Wir sind auf der Jagd. Wir hoffen, dass wir dabei bleiben und vielleicht noch ein bisschen mehr gewinnen." Bisher hat er das seit seinem Comeback vor einem Jahr nur beim Saisonstart in Australien getan.

Reifenfresser Mercedes

Einmal mehr als Reifenfresser entpuppte sich der Mercedes. Rosberg wurde zwar Sechster, der neben ihm aus Reihe eins gestartete Hamilton landete als Zwölfter aber außerhalb der WM-Punkte - und wurde sogar überrundet.

Ein kleines Lebenszeichen gab es von McLaren durch die Plätze acht und neun für Jenson Button und Sergio Perez. Der Australier Daniel Ricciardo holte als Zehnter für Toro Rosso noch einen Punkt. Als sechster WM-Lauf steht in zwei Wochen der Klassiker in Monaco auf dem Programm.