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Vettel löscht weißen Fleck Kanada souverän aus

Vettel löscht weißen Fleck Kanada souverän aus

Sebastian Vettel hat mit einem Start-Ziel-Sieg seinen Kanada-Fluch beendet und seine Führung im der Formel-1-WM ausgebaut.

Der dreifache Weltmeister konnte am Sonntag im Red Bull seine dritte Pole Position in Serie auf dem Circuit Gilles Villeneuve in Montreal zum ersten Mal in einen Sieg ummünzen. "Fantastisch Seb, fantastisch", jubelte Teamchef Christian Horner.

Selbst ein Fahrfehler mit leichter Touchierung der Mauer in der 10. Runde konnte ihn nicht entscheidend vom Erfolgskurs abbringen. Er verwies Fernando Alonso im Ferrari auf den zweiten Platz (+ 14,4 Sekunden).

Vettel: "Habe alles aus dem Auto herausgeholt"

Dritter wurde der dreifache Kanada-Sieger Lewis Hamilton im Mercedes (+ 15,9) vor Mark Webber im zweiten Red Bull (+ 25,7) und Monaco-Sieger Nico Rosberg im zweiten Mercedes (+ 1:09,7).

Mit seinem dritten Saisonsieg baute Vettel (132 Punkte) seinen Vorsprung auf 36 Zähler auf Alonso aus. Auf Platz drei fiel Kimi Räikkönen zurück, der zwar einen Rekord von Michael Schumacher einstellte, als Neunter aber weiter Boden einbüßte. Sein Rückstand beträgt bereits 44 Punkte.

"Es war ein großartiges Rennen für mich. Ich hatte einen guten Start, das war sehr wichtig. Ich habe alles aus dem Auto herausgeholt. Ich konnte einen Vorsprung herausfahren, hatte sogar einen Boxenstopp Polster auf die Konkurrenz", erklärte Vettel nach dem ersten Red-Bull-Sieg in Montreal.

Bottas verpatzt Start

Damit hat RBR mit Ausnahme von Austin, das im Vorjahr erstmals im Rennkalender war, auf allen Strecken zumindest einmal gewonnen. "Endlich haben wir dieses Rennen aus der Liste streichen können, das war ein toller Tag für uns", freute sich der Titelverteidiger.

Für rund zwei Stunden war der Streit um den Reifentest von Mercedes mit Hauptankläger Red Bull vergessen. Weder Vettel, noch die beiden Mercedes-Piloten ließen sich beim Start vom Streit beirren, der am ganzen Wochenende in Kanada tobte und mit der Verhandlung am 20. Juni vor dem Internationalen Tribunal seinen Höhepunkt haben wird.

Hinter Pole-Mann Vettel verteidigte Hamilton zu Beginn souverän seinen zweiten Platz. Dahinter schob sich Rosberg an Überraschungs-Quali-Mann Valteri Bottas zudem von Platz vier auf Rang drei vor.

Vettel zieht einsam seine Kreise

Der finnische Williams-Fahrer musste bei seinem besten Karriere-Startplatz aber bis zur ersten Kurve nach 150 Metern noch weiteres Lehrgeld zahlen: Auch Webber passierte Bottas, vor Ablauf der ersten von 70 Runden wurde er zudem von Alonso überholt und beendete den GP letztlich auf Rang 14.

Vettel fuhr gleich einen Vorsprung heraus, der 25-Jährige konnte sich Hamilton vom Leib halten. Also passiert ganz vorne erstmal nichts. Mercedes versuchte beim Reifenwechsel, Vettel von der Spitze zu verdrängen.

In Runde 14 kam Webber als Erster an die Box, eine Runde später ließ Rosberg andere Pneus aufziehen. Er entschied sich allerdings noch einmal für die schnelleren, aber auch noch anfälligeren superweichen Reifen. Vettel und Alonso wählten die härtere, sogenannte Mediumvariante.

Räikkönen mit Problemen

Nur Hamilton blieb aus der fünfköpfigen Spitzengruppe länger draußen. Er solle pushen, funkte die Box. Es reichte aber nicht, um den Rückstand auf Vettel in einen Vorsprung umzuwandeln. Stattdessen kontrollierte der Red-Bull-Star auch nach dem ersten Boxenreigen das Geschehen.

Und es lief alles für den Deutschen. Denn sein zunächst schärfster WM-Verfolger musste lange Zeit außerhalb der Punkteränge um jeden Platz kämpfen: Räikkönen dümpelte nur im Mittelfeld herum.Nach einer Strafe in der Quali musste der Finne von Rang elf starten, bei einem Boxenstopp rutschte dann auch noch der Lotus vom Wagenheber.

Er schaffte es als Neunter aber noch in die Punkte und stellte mit dem 24. Top-Ten-Platz in Serie einen zehn Jahre alten Rekord von Michael Schumacher ein.

Alonso schnappt sich Platz zwei

Alonso hing zunächst hinter Webber fest. Und der Australier verteidigte seinen Rang trotz eines kaputten Frontflügels, dem ihm Guido van der Garde beschert hatte.

Anstatt bei der Überrundung durch Webber Platz zu machen, hatte der Caterham-Pilot den Red Bull des Australiers beschädigt. In Runde 42 konnte sich Webber gegen Alonsos Attacken nicht mehr wehren, der Spanier rückte hinter Vettel und Hamilton auf Platz drei vor und überholte den Briten in der Schlussphase.