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In sieben Jahren zur Formel-1-Großmacht

In sieben Jahren zur Formel-1-Großmacht

Red Bull hat zum zweiten Mal in Serie das "Double" in der Formel-1-WM geholt.

Eine Woche nach dem von Sebastian Vettel fixierten Fahrer-Titel schnappte sich das österreichisch-englische Team am Sonntag in Südkorea auch den Sieg in der Team-Wertung.

Während die Entscheidungen 2010 noch knapp waren, dominieren die "Bullen" die Königsklasse 2011 fast nach Belieben.

Überlegenes Auto

Der Rennstall von Dietrich Mateschitz verfügt weiterhin über das überlegene Auto der Formel 1.

Vor allem Vettel münzt diese Überlegenheit in Siege um, in Südkorea feierte der jüngste Doppel-Weltmeister der Geschichte im 16. Saisonrennen schon den zehnten Erfolg.

Teamkollege Mark Webber steht deutlich im Schatten von Vettel, derzeit ist der Australier nur auf Rang vier der Fahrer-WM zu finden.

Schleppender Beginn

Für Red Bull waren die ersten Jahre nach der Übernahme von Jaguar im Herbst 2004 noch höchst schleppend verlaufen.

Der Getränkekonzern befindet sich aus Marketinggründen in der Formel 1, das hat Firmenchef Mateschitz immer wieder betont. Die Titelgewinne rechtfertigen die jährlichen Ausgaben, die sich auf rund 180 Millionen Euro belaufen.

Mehr als die Hälfte des Teambudgets kommt aus dem Konzern. Als zentrales Asset gilt das hochkarätige technische - und entsprechend teure - Personal.

Newey als Schlüsselfaktor

Bereits 2006 haben sich die Bullen die Dienste von Design-Genie Adrian Newey gesichert, der ein "Wunderauto" nach dem anderen aus dem Ärmel schüttelt.

Einer der wichtigsten Hintermänner bei Red Bull ist Helmut Marko. Der Grazer fungiert als Motorsport-Konsulent und zählt zu den engsten Vertrauten von Mateschitz.

Hymnen-Fauxpas

Der Rennstall ist in der zentralenglischen Stadt Milton Keynes beheimatet, fährt aber unter österreichischer Lizenz.

Dementsprechend erklingt bei den Siegen von Vettel und Mark Webber stets auch die österreichische Bundeshymne.

Lediglich beim Premierenerfolg 2009 in China war fälschlicherweise das englische "God Save The Queen" gespielt worden und hatte für Unklarheit gesorgt.

Österreichisches Team

Red Bull versteht sich als österreichisches Team, wenngleich die Firma eine eingetragene englischen Rechtes ist.

Auch der Großteil des Personals - von der Entwicklungsabteilung über Ingenieure bis hin zu den Mechanikern - kommt von der Insel.

Österreicher arbeiten vorrangig in den Bereichen Marketing und Kommunikation, im Gastronomie- und im Sicherheitsbereich.

Echte Premiere 2005

Der Energydrink-Riese hatte sich bereits vor seinem Einstieg mit einem eigenen Team bei Sauber in der Königsklasse engagiert.

2005 ging man dann erstmals mit einem Auto ins Rennen, der RB1 war aber noch ein mehr oder weniger umlackierter Jaguar.

Seit 2007 fährt man mit Renault-Motoren. Die Partnerschaft mit den Franzosen wurde in diesem Jahr intensiviert und bis 2016 verlängert.

Doppeldiffusor "bremst" Red Bull aus

Nach drei schwierigen Jahren holten Vettel und Webber 2009 die ersten sechs Grand-Prix-Siege. Ohne den revolutionären Doppeldiffusor von Brawn wären die Bullen vermutlich schon 2009 ernsthaft um den Titel gefahren.

Die Erfüllung "eines jahrzehntelangen Traums" von Mateschitz gelang dann 2010 mit dem von Vettel im dramatischen Finale in Abu Dhabi fixierten WM-Titel.

Während sich Marko um die gesamten Aktivitäten von Red Bull im Motorsport-Bereich kümmert, darunter das höchst erfolgreiche Juniorenprogramm, dem unter anderem Vettel entstammt, setzt man als operativen Teamchef seit 2005 auf den erst 37-jährigen Engländer Christian Horner. Newey fungiert als Technikchef.