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Schumacher holt 69. Quali-Sieg

Schumacher holt 69. Quali-Sieg

Michael Schumacher hat im Qualifying für den Grand Prix von Monaco mit Bestzeit überrascht, aus der Pole-Position startet am Sonntag (14.00 Uhr) aber der Australier Mark Webber im Red Bull.

Der deutsche Rekord-Weltmeister muss nämlich in der Startaufstellung fünf Plätze zurück, damit steht dessen Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg neben Webber in Reihe eins.

Weltmeister Sebastian Vettel fährt im zweiten Red Bull nur aus der fünften Reihe los.

Der Vorjahressieger war dementsprechend sauer, denn die Performance seines zunächst durchaus konkurrenzfähigen RB8 veränderte sich nach starkem Freien Training im Qualifying negativ.

Vettel nicht glücklich

"Das Auto hüpft herum wie ein Hase", funkte der 24-jährige WM-Leader einmal an die Box. Am Ende verzichtete man sogar darauf, den Deutschen auf Pole-Jagd zu schicken.

Platz zehn im Qualifying bedeutet voraussichtlich Startplatz neun für Vettel, weil Barcelona-Sieger Pastor Maldonado gleich zehn Plätze zurück muss.

"Hoffnung gibt's immer. Aber natürlich stinkt mir das jetzt, denn wir hatten eigentlich gedacht, dass es passt", kommentierte Vettel den Rückschritt.

Die Chancen, dass das austro-englische Red-Bull-Team trotzdem zum dritten Mal in Folge den prestigeträchtigsten Grand Prix des Jahres gewinnt, sind trotzdem gegeben.

Webber von Startplatz eins

Webber "erbte" die beste Startposition, weil Schumacher zuletzt in Spanien ins Heck von Bruno Senna gecrasht war und dafür in Monaco bestraft wird.

"Darüber ärgert er sich jetzt sicher doppelt", war Weltmeister Niki Lauda überzeugt, zog aber auch die Kappe vor Schumacher. "Ein deutlicheres Lebenszeichen als Bestzeit in Monaco kann man nicht geben", lobte der dreifache Champion aus Österreich.

Bei Red Bull war man natürlich happy. "Wir wussten schon am Vormittag, dass wir hier ein wettbewerbsfähiges Auto haben. Leider ist bei Vettel die Veränderung ins Negative gegangen. Ich sehe trotzdem Chancen auf ein Podium für beide Autos", gab sich Motorsport-Konsulent Helmut Marko vor der 70. Auflage des Monaco-GP zuversichtlich.

Der Grazer gab auch zu: "Man hat wieder einmal gesehen, dass man derzeit an einem relativ optimalen Auto nicht mehr allzu viel verstellen sollte. Das kann leicht nach hinten losgehen. Klar, dass das Sebastian nicht gefällt."

RBR mit doppelter Strategie

Die beiden RB8 werden daher im Rennen mit unterschiedlichen Strategien los geschickt. "Wenn der Reifenverschleiß ähnlich ist wie vorher, kann dieser Poker aufgehen", hofft Marko. Die Sieghoffnung heißt natürlich Webber, der hier 2010 für den ersten Red-Bull-Sieg gesorgt hatte.

"Es war eine fantastische Runde von ihm", lobte Marko. "Pole ist hier schon mehr als die halbe Miete. Wenn du vorne keine Fehler machst, bist du fast nicht zu überholen."

Webber würde auch halbwegs in das "Siegerprofil" passen, das sich Lauda vom Sonntags-Triumphator erwartet.

"Ich hoffe es gewinnt einer, den man kennt", wiederholte der Österreicher seine Kritik an der Situation, dass es in bisher fünf Rennen fünf verschiedene Sieger gegeben hat.

Gefahr durch Grosjean?

"Das Theater mit Fahrern, deren Namen man gleich wieder vergisst oder sich erst gar nicht merkt, sollte ein Ende haben", meinte Lauda. "Es muss einer gewinnen, den wir alle kennen", forderte der 63-Jährige erneut.

Zumindest zwei dieser "unerwünschten" Lauda-Kandidaten nahmen sich am Samstag selbst aus dem Spiel. Der neuntplatzierte Barcelona-Sensationssieger Pastor Maldonado fuhr am Vormittag mit seinem Williams dem Sauber des Mexikaners Sergio Perez ins Heck und muss deshalb am Sonntag um gleich zehn Plätze weiter hinten starten.

Perez selbst "küsste" gleich im ersten Quali-Abschnitt die Leitplanken, fiel aus und startet als Letzter.

Heißester Geheimfavorit ist damit weiter Romain Grosjean. Der in Genf lebende Franzose geht mit seinem Lotus als Vierter aus Reihe zwei ins Rennen.

Der 26-Jährige zeigte sich bisher in Monaco deutlich stärker als sein berühmter Teamkollege Kimi Räikkönen. Überraschend früh schied als 13. Ex-Weltmeister Jenson Button im McLaren aus.