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Flashback: Comebacks und Premieren

Flashback: Comebacks und Premieren

Vier Punkte nach 15 Rennen - so sieht der Abstand zwischen WM-Leader Fernando Alonso und seinem schärfsten Verfolger Sebastian Vettel aus.

Einem turbulenten Start in Suzuka haben die Fans zu verdanken, dass es im Duell um den Titel wieder ganz eng zugeht.

In Suzuka schrieben aber auch andere Piloten großartige Geschichten: Etwa Felipe Massa, Kamui Kobayashi oder Michael Schumacher.

LAOLA1 mit dem Flashback zum Japan-GP:

MAN OF THE RACE: Felipe Massa

MAN OF THE RACE: Felipe Massa

Wenn das nicht mal eine Ansage war! Felipe Massa fährt nach wie vor um eine Vertragsverlängerung bei Ferrari. Rang zwei sollte ihm diesbezüglich eine große Hilfe gewesen sein. Schon in den Trainings stark, nutzte er im Rennen zunächst das Start-Chaos, seine Box verhalf ihm mit einer goldrichtigen Strategie zu Platz zwei. Aber auch fahrerisch überzeugte der Brasilianer, der hinter dem unantastbaren Vettel über weite Strecken des Rennens der zweitschnellste Mann am Kurs war.

Unterm Strich bleibt sein erster Podestplatz seit Yeongam am 24. Oktober 2010 und sein bestes Ergebnis seit Hockenheim (ebenfalls P2) am 25. Juli 2010. Für Massa geht damit eine Serie von 35 Rennen in Folge ohne Gang zur Siegerehrung zu Ende (siehe Zahlen zum Wochenende; unten).

LOSER OF THE RACE: Romain Grosjean

LOSER OF THE RACE: Romain Grosjean

Der Junge lernt einfach nicht dazu! In den hektischen Startphasen wirft er in fast jedem Rennen die Nerven weg. Bei seinen bisherigen 14 Starts war er acht Mal (!) in Kolissionen verwickelt. Diesmal knallte er Mark Webber ins Heck, drehte den Australier um und machte damit nach wenigen Fahrsekunden dessen Rennen zunichte.

Kein Wunder, dass dieser nach der Zielflagge mokierte: "Er ist ein Spinner. Vielleicht braucht er wieder Ferien." Grosjeans "Lohn" für seine Rambo-Attacke: Eine schon lange nicht mehr ausgesprochene Stop-and-Go-Strafe. Zudem wird sich die Fahrergewerkschaft mit Renndirektor Charlie Whiting über die "Causa Grosjean" unterhalten.

Rücktritt der Woche: Michael Schumacher

Am Donnerstag lüftete der Rekordweltmeister in einer Pressekonferenz in Suzuka das Geheimnis um seine sportliche Zukunft: Eine solche wird es in der Formel 1 nach dem Brasilien-GP nicht mehr geben. Damit bleiben Schumacher nur noch fünf Rennen, um auch in der "zweiten Karriere" vielleicht doch noch eines zu gewinnen.

Begeisterung der Woche: Japanische Fans

Japaner lieben Verkleidungen. Bunte Fans in Mercedes-Silber, Ferrari-Rot oder Red-Bull-Blau waren in Suzuka allgegenwärtig. Beeindruckend waren aber auch die "Kamui"-Sprechchöre während und vor Kobayashis erster Siegerehrung. Schlachtgesänge auf den F1-Rängen ist man eigentlich nur aus Sao Paulo gewohnt. Bravo, Japan!

Wickel der Woche: Hamilton vs. Button

Lewis Hamilton und das Twittern - Teil 2. Nachdem der Weltmeister von 2008 kürzlich noch Telemetrie-Daten von Jenson Button publizierte, nimmt er sich seinen Teamkollegen und gleich selbst zur Brust. Hamilton sei aufgefallen, dass ihm Button nicht länger auf Twitter folge. "Das ist eine Schande. Nach drei Jahren als Teamkollegen dachte ich, dass wir uns gegensieitig respektieren würden." Stunden später nahm er etwas Gas raus. "Mein Fehler. Habe gerade herausgefunden, dass er mir nie folgt. Beschuldigt nicht ihn! Ich sollte mehr auf Twitter sein."

Spielverderber der Woche: Kimi Räikkönen

Der Finne dürfte sich beim Japan-GP kaum Freunde gemacht haben. Im Qualifying drehte er seinen Lotus ausgerechnet zu dem Zeitpunkt in den Kies, als die Top-Piloten zu ihrer abschließenden schnellen Q3-Runde ansetzen wollten. Kimis Reaktion auf kritische Fragen, ob er die Quali seiner Gegner zerstört hätte? Siehe Text-Box rechts. Im Rennen schlitzte er WM-Leader Alonso mit dem Frontflügel den linken Hinterreifen auf. Auch wenn ihn daran keine Schuld trifft: Räikkönen ist dennoch unser Spielverderber der Woche.

Die Zahlen zum Wochenende

3 - Kamui Kobayashi war der dritte Japaner, der es unter die Top-3 eines F1-Rennens schaffte. Die anderen beiden? Aguri Suzuki (Suzuka 1990) und Takuma Sato (Indianapolis 2004). Auf einen Sieg wartet die Nation aber noch vergeblich.

13 - So viele Fahrer standen heuer schon am Podest. Dieser Wert wurde zuletzt 2009 erreicht (ebenfalls 13), 2008 durften sogar 14 verschiedene Fahrer zu den diversen Siegerehrungen.

33 - Bisher verhängte "Grid Penalties". Nur zweimal musste die Startaufstellung nach dem Qualifying heuer nicht verändert werden.

35 - Anzahl der Rennen in Folge, die Felipe Massa nicht am Podest stand. Es ist die längste Serie eines Piloten in Diensten Ferraris.

162 - So viele Führungsrunden bestritt Sebastian Vettel in seiner F1-Karriere in Suzuka. Für den Rest des Starterfeldes blieben bei den vier bisherigen Rennen nur deren 50.

 

Michael Höller