Frage: Sie haben mit Mark Ellis und Giles Wood im Winter zwei wichtige Ingenieure an Mercedes verloren. Ein Zeichen für Spannungen im Team?

Horner: "Nein, überhaupt nicht. Keiner von ihnen hat die Firma bisher verlassen, das passiert erst. Mark Ellis hat das Ende seines Vertrages erreicht. Er hat sich für einen anderen Weg entschieden. Das erlaubt anderen in der Gruppe, sich zu entwickeln. Das ist ein natürlicher Prozess."

Frage: Sie selbst haben im Vorjahr einen neuen Langzeitvertrag unterschrieben. So motiviert wie immer, ihn zu erfüllen?

Horner: "Absolut, manchmal braucht es auch eine Herausforderung. Sie ist gesund für das Team. Es erinnert dich daran, das Siegen niemals für selbstverständlich zu halten. Es ist extrem schwierig, einen Grand Prix zu gewinnen. Das Ausmaß, das wir in den vergangenen fünf Jahren gewonnen haben, ist abnormal."

Frage: Was hat sich an der Ausgangsposition geändert?

Horner: "Der Motor ist spielentscheidend. Es gibt drei fundamentale Aspekte in der Formel 1: das Chassis, den Fahrer und den Motor. Wir haben ein sehr gutes Chassis, wir haben unglaublich gute Fahrer und wir haben einen starken Motorenpartner. Im Moment sind wir aber beim Antriebsstrang im Hintertreffen. Wir müssen dieses dritte Element hinbekommen, das ist der Schlüssel in diesem Jahr."

Frage: Wenn das gelöst ist, dann wird alles gut?

Horner: "Wenn man es nicht verkomplizieren will, dann ja, das ist fundamental."

Frage: Die Formel 1 kehrt in diesem Jahr nach Österreich zurück. Was fühlt sich mehr als Heimrennen an - Spielberg oder Silverstone?

Horner: "Silverstone ist unser lokales Rennen, Österreich ist unser Heimrennen. Es ist fantastisch für Red Bull, auf dem Red Bull Ring zu fahren. Ich habe sehr gute Erinnerungen an die Strecke. Ich habe dort 2002 mein erstes Formel-3000-Rennen als Teamchef gewonnen. Es ist großartig für die Formel 1. Die Leidenschaft der österreichischen Fans ist mit der der Tifosi vergleichbar."

Frage: Haben Sie das Gefühl, dass die Fangemeinde für Ihr Team in Österreich in den vergangenen Jahren gewachsen ist?

Horner: "Wir spielen jedes Mal die österreichische Hymne, wenn wir einen Grand Prix gewinnen. Es ist viel Nationalstolz dabei für das, was das Team erreicht hat. Wir haben eine österreichische Lizenz, gehören zu 100 Prozent Red Bull, wir operieren nur von Großbritannien aus. Es ist fantastisch, vor Heimpublikum zu fahren."