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Der vierfache Weltmeister Vettel verlässt Red Bull

Der vierfache Weltmeister Vettel verlässt Red Bull

Die Formel 1 steht vor dem spektakulärsten Fahrerwechsel seit knapp 20 Jahren: Sebastian Vettel wird nur noch fünf Rennen für Red Bull fahren und das Team dann nach sechs gemeinsamen Jahren verlassen.

Auch wenn es dafür keine offizielle Bestätigung der unmittelbar Beteiligten am Samstag in der Früh in Suzuka gab: Der Deutsche dürfte ab 2015 bei Ferrari eine neue Ära einleiten.

Vettels vielmaliger Erzrivale Fernando Alonso macht dafür den Platz vermutlich frei. Er dürfte von Ferrari zu McLaren wechseln. Red Bull bestätigte das Ende der höchst erfolgreichen Zusammenarbeit mit Vettel vor dem Samstagstraining.

"Wir möchten uns bei Sebastian für seine unglaubliche Rolle, die er bei Infiniti Red Bull Racing in den vergangenen sechs Jahren gespielt hat, bedanken", hieß es.

Sehr kurzfristige Entscheidung

Eigentlich hatte Vettel noch einen Vertrag bis Ende nächsten Jahres. In den vergangenen Wochen verwies er zwar immer wieder bei aufkommenden Weggang-Gerüchten auf den Kontrakt.

So richtig überzeugend waren manche Aussagen aber nicht. Auch in Suzuka hatte er am Donnerstag bei der offiziellen Pressekonferenz auf die direkte Frage nach einer Zukunft bei Ferrari noch ausweichend geantwortet.

Teamchef Christian Horner erklärte, Vettel habe ihn am Freitagabend informiert. Dem Vernehmen nach soll Vettel zuvor bereits diverse PR-Aktivitäten im Winter für Red Bull abgesegnet haben.

Wann genau also die Entscheidung für den Wechsel fiel, ist noch nicht bekannt. Vettel konnte sich zunächst nicht äußern: Er saß in seinem Red Bull und bereitete sich auf die Qualifikation am Samstagnachmittag vor.

Kvyat ersetzt Vettel bei Red Bull

Vettels freien Platz bei Red Bull wird im kommenden Jahr Daniil Kwjat von B-Team Toro Rosso einnehmen. Der Russe wird dann neben dem Australier Daniel Ricciardo für den Rennstall von Dietrich Mateschitz an den Start gehen.

Vettel war zur Saison 2009 ebenfalls von Toro Rosso zu Red Bull aufgestiegen. Er holte mit dem Team 38 seiner 39 Grand-Prix-Siege. In diesem Jahr gelang ihm aber noch kein Erfolg.

Teambesitzer Mateschitz hat seit jeher klargemacht, dem Heppenheimer keine Steine in den Weg zu legen, sollte Red Bull ihm mal kein siegfähiges Auto zur Verfügung stellen. Und Vettel hat nie einen Hehl aus der Strahlkraft der Scuderia gemacht.

Die Meldung vom Vettel-Ende bei Red Bull zu nächtlicher mitteleuropäischer Zeit ließ sämtliches Geschehen auf der Strecke erstmal in den Hintergrund rücken. "Wow, was für verrückte Nachrichten da draußen", twitterte Ex-Fahrerkollege Timo Glock.

Ferrari wartet auf Erfolge

"Ist das wahr oder träume ich nur so früh am morgen..." Und auch im Fahrerlager gab es nur ein Thema: Vettel, Vettel, Vettel. Letztmals hatte ein Fahrerwechsel 1996 so viel Aufregung ausgelöst. Damals wechselte Schumacher von Benetton zu Ferrari.

Klar ist, dass die Scuderia dringend wieder Erfolge braucht und der 27 Jahre alte Heppenheimer dem Team noch einmal neuen Schwung geben könnte.

Der letzte Ferrari-Titel liegt nun sieben Jahre zurück. 2007 gewann ihn Kimi Räikkönen. Mit dem Finnen, seit diesem Jahr wieder bei Ferrari, versteht sich Vettel bestens. Umgekehrt gilt das genauso.