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F1-Weltmeister Vettel zu Besuch in der Red-Bull-Heimat

F1-Weltmeister Vettel zu Besuch in der Red-Bull-Heimat

Kurzbesuch in der Heimat seines Rennstalls: Weltmeister Sebastian Vettel fand am Montagabend seinen Weg in den Salzburger Hangar-7 seines "Chefs" Dietrich Mateschitz.

Bei "Sport und Talk" auf "Servus TV" absolvierte er seinen ersten Auftritt in Österreich nach Saisonende der Formel 1.

War Vettel im Vorjahr nach seinem ersten Titel noch zu einem rund 24-stündigen PR- und Party-Marathon in Salzburg, stattete er dem Herkunftsland seines Rennstalls Red Bull Racing diesmal nur eine kurze Stippvisite ab.

Stress eines zweifachen Weltmeisters

Zu voll ist der Terminkalender des Doppel-Weltmeisters im Moment. Am Samstag und Sonntag noch in Düsseldorf beim "Race of Champions" im Einsatz, geht es für den Deutschen noch in dieser Woche nach Milton Keynes zur offiziellen RBR-Feier inklusive Showrun und anschließend nach Indien, wo Vettel die WM-Trophäe zum zweiten Mal in Empfang nehmen wird.

"Beschweren können wir uns alles in allem nicht. Das Jahr ist von Anfang bis Ende fast perfekt gelaufen. Ich freue mich hier zu sein und so empfangen zu werden", zog der Deutsche mit der Gelassenheit eines Doppel-Weltmeisters Bilanz.

Unterschiedlicher hätten seine beiden Titel-Saisonen allerdings nicht verlaufen können.

Zwei Titel wie Tag und Nacht

Im Vorjahr stand Vettel erst in der Endabrechnung an der Spitze des WM-Klassements, heuer gewann er das erste Rennen und gab seine Nummer-1-Position nicht wieder ab.

"Letztes Jahr war etwas ganz Besonderes, weil wir direkt nach dem Rennen und dem Gewinn der Weltmeisterschaft hier (im Salzburger Hangar-7, Anm.) waren", erinnerte sich Vettel an den PR- und Party-Marathon im Vorjahr zurück.

"Dieses Jahr hatten wir ein bisschen Zeit, das alles in den letzten Rennen zu genießen."

WM-Titel als "Abrundung"

Dass die Performance der abgelaufenen Saison, in der Vettel einige Rekorde knackte, so schnell wohl nicht zu wiederholen ist, weiß der Doppel-Champion: "So etwas hat man nicht alle Tage."

"Diese Saison war mit Sicherheit was ganz Besonderes. Eine Saison, auf die man zurückschaut und man stolz sein kann, dabei gewesen zu sein. Das geht mir so als Fahrer, aber ich glaube auch dem Team und jedem, der dabei war", führte Vettel aus.

"Wir hatten Riesenspaß und das hat das zu etwas ganz Besonderem gemacht. Dass wir obendrein noch so erfolgreich waren, hat das Ganze abgerundet."

Eine einzigartige Saison

Erwartet hatte die enorme Überlegenheit der "Kombination RB7-Vettel" bei Red Bull Racing freilich niemand.

"Wir sind zwar in dieses Jahr hineingegangen und haben gesagt, wir wollen den Titel verteidigen. Aber man konnte nicht davon ausgehen, dass man so viele Pole Positions und Rennsiege einfährt", erklärte der 24-Jährige.

Die Bilanz kann sich sehen lassen: 14 Pole Positions, 11 Siege und 18 Podestplätze in 19 Rennen.

Schumacher-Rekord kein Ziel

Mit diesen nackten Tatsachen kann der Welteister allerdings nur wenig anfangen: "Wenn man von Zahlen spricht, dann interessiert einen das als Fahrer nicht wirklich. Natürlich macht einen das stolz, aber das ist nicht der Anreiz um wieder ins Auto zu steigen und etwas zu erreichen."

Angesprochen auf zu knackende Rekordmarken der Zukunft, reagierte Vettel fast schon ein wenig genervt. Zu oft wurde heuer der Vergleich des Deutschen mit Landsmann Michael Schumacher überstrapaziert.

"Wenn man jetzt schon von Rekorden spricht: Das, was Michael geschafft hat, ist so weit weg, so etwas kann man sich nicht als Ziel setzen", sagte Vettel.

Kurze Verschnaufpause

Der Deutsche scherzte über seine künftigen Ziele: "In den nächsten 13 Jahren jüngster Teamchef zu werden, der die WM einfährt und danach noch vielleicht ältester Grand-Prix-Sieger."

Für Vettel folgen ab kommender Woche die ersten Tage der Entspannung. Seine "F1-Ferien" sind allerdings nicht von langer Dauer: Ab Jänner geht die Entwicklung des neuen Autos in die heiße Endphase, im Februar wird eifrig getestet.

Und das erste Training zum nächsten Grand Prix steht bereits in 100 Tagen in Melbourne an.

Michael Höller