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Saison 2011: Die große Head-to-Head-Analyse, Teil 2

Saison 2011: Die große Head-to-Head-Analyse, Teil 2

Das wichtigste Duell in der Formel 1 ist bekanntlich jenes gegen den eigenen Teamkollegen.

Unabhängig davon, ob man nun für ein Top-Team, einen Mittelständler oder einen Nachzügler an den Start geht, so gilt es zunächst, teamintern die Machtverhältnisse zurechtzurücken. Schließlich hat der Kollege in der Box nebenan dasselbe Material zur Verfügung.

Wir zeigen auf, wer in dieser Saison in den zwölf Rennställen den Ton angab und wem gnadenlos um die Ohren gefahren wurde.

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Paul di Resta ging mit vielen Vorschusslorbeeren, jedoch ohne Rennerfahrung in die F1-Saison 2011. So gesehen ist sein klarer Leistungsanstieg ab Mitte der Saison logisch zu begründen, der Brite fuhr seit dem Hungaroring regelmäßig in die Punkteränge und zugleich auf Augenhöhe mit Adrian Sutil.

Dem Deutschen gelang erneut eine höchst solide Saison (13:5 Qualifying-Siege), als Highlight sollten die sechsten Plätze beim Heimrennen am Nürburgring und beim Saisonabschluss in Interlagos erwähnt werden. Trotz allem wird heftig an seinem Stuhl gesägt, so gilt Nico Hülkenberg als Favorit auf das zweite Cockpit neben di Resta für die neue Saison.

Vorteil: SUTIL

Sergio Perez' auffälligste Aktion war zweifellos sein Crash nach der Tunnelausfahrt in Monaco. Ihn darauf zu reduzieren, wäre jedoch ein fataler Fehler. Der Mexikaner war zweifellos ein Gewinn für die Formel 1 und machte auch seinem japanischen Teamkollegen Kamui Kobayashi mehrfach zu schaffen.

Besonders bemerkbar machte sich der Umstand an Samstagen, da Perez in der Quali elf Mal Duelle für sich entschied, Kobayashi nur sieben (plus eines gegen de la Rosa). In den GPs kam die größere Erfahrung des 25-Jährigen zum Ausdruck, er steuerte 30 Zähler bei, Perez kam immerhin auf 14.

Vorteil: KOBAYASHI

Seit Mitte 2009 geht Toro Rosso mit der Fahrerpaarung Sebastien Buemi/Jaime Alguersuari auf Punktefang. Für beide geht es darum, sich für höhere Aufgaben - sprich: für einen Platz bei Red Bull Racing - zu empfehlen. Nun hat man erstmals das Gefühl, dass Alguersuari einen Tick voraus sein könnte.

Wenn es darum ging, sich eine Runde lang optimal zu fokussieren, war Buemi stärker (12:7). Sobald am Sonntag die Startfreigabe erfolgte, kippte das Verhältnis zugunsten des Spaniers (10:8). Besonders erstaunlich war der Beitrag der beiden im Hinblick auf die Konstrukteurs-WM. Während Alguersuari 26 Zähler sammelte, kam sein Schweizer Pendant lediglich auf 15.

Vorteil: ALGUERSUARI

Eins vorweg: Ab jetzt geht's nicht mehr um Punkte, denn Lotus, HRT und Virgin hatten mit den Top 10 während der gesamten Saison nicht das Geringste zu tun. Nun zum Wesentlichen: Wer hätte gedacht, dass Heikki Kovalainen im Vergleich zum letzten Jahr (12:5) in der Quali noch eine Schippe drauflegen kann?

Der Finne entschied das Jahr 2011 eindrucksvoll mit 16:2 für sich, auch Karun Chandhok, der beim Deutschland-GP zum Einsatz kam, kochte er souverän ab. Am Sonntag war es schon bedeutend knapper, "nur" zehnmal kam er vor Jarno Trulli ins Ziel, sechsmal musste er sich geschlagen geben. Bitter: Trotz drückender Überlegenheit Kovalainens war es Trulli, der beim besten Resultat zuschlug. Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen (nur in Monza) schaffte es Trulli gleich doppelt (Melbourne und Monaco) auf Rang 13.

Vorteil: KOVALAINEN

Die Ansprüche HRTs sind gering, das sportliche Niveau ebenfalls. Mit der Nominierung von Narain Karthikeyan leistete der Rennstall dazu einen Offenbarungseid, der klarmachte, dass ein Pilot in erster Linie Mitgift mitzubringen hatte. Mehr als drei 17. Plätze sollte der Inder dann auch nicht nach Hause bringen.

Daniel Ricciardo, der ihn ab dem Großbritannien-GP ersetzte und in Indien gemeinsam mit dem 34-Jährigen um ein passables Resultat kämpfte, wurde von Red Bull installiert. Seine Bilanz: Drei 18. Plätze, dazu eine positive Quali-Bilanz (5:3 gegen Liuzzi, 1:0 gegen Karthikeyan). Vitantonio Liuzzi hielt seinerseits Karthikeyan am Samstag in Schach (4:2) und sorgte darüber hinaus mit seinem 13. Rang in Montreal für das beste Saisonergebnis.

Vorteil: Für alle, nur nicht Karthikeyan

Timo Glock hatte beim Nachzügler ohne Zweifel die Leader-Rolle inne und untermauerte seine Stellung mit 14:5-Siegen in den Qualifyings gegenüber seinem Rookie-Teamkollegen Jerome D'Ambrosio. Lohn für den Deutschen: Er zählt auch 2012 zur fixen Besetzung bei Marussia Virgin.

Doch auch D'Ambrosio lieferte in Anbetracht der Umstände keine schlechte Saison ab. Bemerkenswert: Der Belgier sorgte mit seinen 14. Plätzen in Melbourne und Montreal für das Season-High. Glock kam über zwei 15. Ränge (in Montreal und Monza) nicht hinaus.

Vorteil: GLOCK

 

Christoph Nister

 

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