Auch wenn der ehemalige Red-Bull-Pilot darauf hofft, ist eine Veränderung der Autos heuer mehr als unrealistisch. Die Power Units sind homologiert und dürfen nicht mehr verändert werden.

Reglement lässt kaum Änderungen zu

Sam Collins, der für das "Racecar Engineering Magazine" schreibt, ist sich sicher, dass die Motoren auch in ferner Zukunft kaum lauter werden dürften.

"2015 werden die Motoren ohnehin neu entwickelt werden, da kann man innerhalb des Reglements etwas tun. Aber selbst dann macht es das Grundkonzept der Motoren schwer, sie lauter zu machen, weil es den saugenden Turbo gibt", erklärt er gegenüber dem "Guardian".

Sein einziger Vorschlag wäre, die Mikrofone näher an der Strecke anzubringen. "Das würde einen großen Unterschied ausmachen."

So deutlich das Urteil von vielen Fans ausfällt, so zwiegespalten ist das Fahrerlager. Während Weltmeister Sebastian Vettel aus seinem Unmut kein Hehl macht und den Sound unverblümt als "Scheiße" bezeichnet, ist Routinier Jenson Button von dem Gejammere genervt.

Button: "Fahrt doch woanders!"

"Geht, und fahrt doch irgendwo anders, wenn ihr nicht glücklich seid!", rät der Brite seinen Kollegen. Für ihn sei es völlig egal, wie sich das Auto anfühlt oder anhört. Wichtig sei nur, dass man erfolgreich ist.

"Wenn man die Ziellinie als Erster überfährt, dann hat man einen Grand Prix gewonnen - und dann ist es total egal, wie es sich anhört oder wie es aussieht", untermauert der Champion von 2009 seinen Standpunkt.

Nico Rosberg äußert sich eindeutig positiv zu den Regeländerungen. "Das war auf jeden Fall gut für die Formel 1. Es macht Spaß, diese Autos zu fahren. Nachdem vergangenes Jahr immer der Gleiche gewonnen hat, brauchten wir alle ein bisschen Abwechslung."

Es ist nicht weiter verwunderlich, dass der Deutsche derzeit nicht viel zu meckern hat, funktionierte sein Auto in Melbourne doch ausgezeichnet.

Alonso fordert Geduld

"Spaß macht es dann, wenn man konkurrenzfähig ist. Wenn nicht, dann kann man alles probieren und es wird nie Spaß machen", fasst es Felipe Massa zusammen.

Der Brasilianer betrachtet die Sache nüchtern und hält jede Kritik für weit verspätet. "Vor zwei Jahren, als die Entscheidung zugunsten der neuen Motoren gefallen ist, hat jeder gesagt, dass der Sound anders werden wird. Jetzt ist es zu spät."

Gleichzeitig sei es zu früh, sich maßlos aufzuregen, hält Fernando Alonso fest.

"Ich glaube, dass wir dem Ganzen mehr Zeit geben sollten, um zu sehen, wie sich die Rennen entwickeln und wie die Show ist. Wir brauchen etwas mehr Zeit, um die Enttäuschung der Fans in Australien zu verstehen, weil das Rennen nicht so war, wie wir es uns gedacht haben", fordert der Asturier.

Man kann also davon ausgehen, dass das Thema den Formel-1-Zirkus noch über die nächsten Wochen begleiten wird.

 

Andreas Terler