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Massa will in Spielberg Ferrari hinter sich lassen

Massa will in Spielberg Ferrari hinter sich lassen

Felipe Massa ist einer von vier Formel-1-Piloten, die auf dem Red Bull Ring in Spielberg schon gefahren sind.

Auch wenn er 2002 im Sauber nicht allzu weit gekommen ist, freut sich der 33-Jährige schon auf die Rückkehr in die Steiermark.

Denn diesmal sitzt der langjährige Ferrari-Pilot in einem siegfähigen Williams-Mercedes. Ablenkung "droht" aber von der Fußball-Heim-WM in Brasilien.

Fan Massa: "Brasilien hätte auch so gewonnen"

Der Vizeweltmeister von 2008 ist so verrückt nach Fußball, dass er sich praktisch alles ansieht. Statt das Auftaktspiel Brasiliens live in seiner Heimatstadt Sao Paulo zu besuchen, flog der in Monaco wohnenden Massa Freitagfrüh für Wiliams-Sponsor Randstad nach Wien.

Dort kommentierte er das nächtliche 3:1 über Kroatien "verschlafen", aber launig. "Der Elfer war sicher hart. Aber Brasilien war besser und hätte auch so gewonnen", ist Massa überzeugt.

Dass der entscheidende Penalty zum 2:1 in Wahrheit nicht zu geben gewesen wäre, sieht auch Massa so. "Fred hat einen guten Job gemacht", kommentierte das Massa grinsend.

"Es war wie bei Nico Rosberg in Monaco. Keiner kann sagen ob es ein Foul war oder nicht, aber es hat gewirkt", zog der Rennfahrer schmunzelnd einen Vergleich zu seinem Geschäft.

Perez soll härter bestraft werden

Der japanische Schiedsrichter dürfe von ihm aus nun jedes Brasilien-Spiel pfeifen. "Am besten auch das Finale mit uns", lachte Massa, der sich vor der Selecao verbeugte. "Daheim besteht viel Druck, dafür hat das Team im ersten Match sehr stark gespielt."

Ab kommenden Montag konzentriert sich der Wien-Fan ("In dieser geschichtsträchtigen Stadt möchte ich mit meiner Familie einmal länger Urlaub machen") aber wieder voll auf die Formel 1 und da auf das Rennen am 22. Juni in Spielberg.

Die Strecke hat Vergleichsmöglichkeiten mit Kanada, wo Massa zuletzt dank Mercedes-Power sogar um den Sieg mitkämpfte. Ein haarsträubende Unfall kurz vor Schluss verhinderte dies.

Sergio Perez müsse noch härter bestraft werden als es die FIA bereits getan habe, sagte Massa und zog gleich wieder Fußball-Vergleiche mit dem nächsten WM-Gruppengegner: "Mit Mexiko haben wir immer Probleme."

Massa hat in seiner langen Karriere annähernd 200 Grand-Prix-Rennen bestritten und dabei elf Siege gefeiert. Dabei hat es das 1,66 m kleine Leichtgewicht aber auch zu einer tragischen Figur gebracht.

In Gedanken bei Schumi

Als jahrelanger "Wasserträger" von Michael Schumacher war er 2008 bei der Zieldurchfahrt in Sao Paulo für einige Sekunden sogar Formel-1-Weltmeister, ehe Lewis Hamilton doch noch einen Konkurrenten überholte und so den Titel an sich riss.

2009 wurde Massa in Ungarn von einer Metallfeder am Kopf getroffen und lebensgefährlich verletzt.

Heute ist der Brasilianer wieder ganz der alte. Wenn er in Österreich an den Start geht, fahren auch Gedanken an Schumacher mit. Denn zum deutschen Rekordweltmeister hatte er stets einen sehr guten Draht.

"Wir beten weiterhin für ihn, ich denke praktisch jeden Tag an ihn", sagte Massa über den seit einem Skiunfall kurz vor Jahresende 2013 im künstlichen Koma liegenden Freund. Neuigkeiten gebe es aber auch für ihn keine. "Ich weiß nicht mehr, als alle anderen."

In Spielberg sollen Punkte her

In Spielberg hofft Massa auf einen Podestplatz und viele Punkte. "Wir haben so ein super Auto, dass wir eigentlich vor McLaren und Force India sein sollten. Wir haben aber zu viele Punkte liegen lassen", sagte Massa, der glaubt, dass sein Team sogar Ferrari überholen kann.

Was ihm eine besondere Genugtuung wäre. "Aber nicht, weil es Ferrari ist, und ich dort lange gefahren bin. Denn mit Ferrari verbindet mich immer noch eine riesige Freundschaft."

Williams ist neben Sauber ein Team, das eine weibliche Entwicklungsfahrerin hat. "Susie ist super und hat bei den Tests überzeugt", lobte Massa die Ehefrau von Mercedes-Sportchef Toto Wolff, die demnächst auch im Freitag-Training zeigen kann, was sie drauf hat.

Massa drückt ihr jetzt schon die Daumen. "Für sie ist es aber nicht leicht, denn die körperliche Beanspruchung in der Formel 1 ist enorm."