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Lowe als geschäftsführender Direktor bei Mercedes

Lowe als geschäftsführender Direktor bei Mercedes

Mercedes rüstet im Kampf um eine Führungsrolle in der Formel-1-WM weiter auf.

Der frühere McLaren-Technikdirektor Paddy Lowe heuert wie erwartet bei den Silberpfeilen an - mit 3. Juni aber bereits früher als prognostiziert. Der 51-jährige Brite wird künftig als geschäftsführender Direktor für den technischen Bereich tätig sein, gab Mercedes am Montag bekannt.

Lowe war seit 1993 bei McLaren engagiert, zuletzt war er auch als kommender Teamchef bei Mercedes im Gespräch. In seiner neuen Rolle werde der Topingenieur aber vorerst eng mit dem bisherigen Teamchef Ross Brawn sowie dem für den wirtschaftlichen Bereich verantwortlichen Österreicher Toto Wolff zusammenarbeiten, betonte das deutsche Werksteam.

Brawn bleibt vorerst Teamchef

"Der Anspruch von Mercedes ist es, mit den besten Leuten zu arbeiten", versicherte Wolff, gleichzeitig Motorsportchef des deutschen Autobauers, gegenüber der APA - Austria Presse Agentur.

"Paddy ist zweifelsohne eine großartige Verstärkung. Und es ist sehr erfreulich, dass er schon so bald zu uns stößt." Der Vertrag des Engländers bei McLaren wäre noch bis Saisonende gelaufen.

Brawn muss zwar nicht zwangsläufig auch in den kommenden Jahren Mercedes-Teamchef sein, bleibt aber vorerst weiterhin für alle technischen und sportlichen Belange hauptverantwortlich.

"Ich freue mich auf die Zusammenarbeit", sagte der 58-Jährige, der einst Michael Schumacher zu sieben WM-Titeln geführt hatte. "Paddy kann eine hervorragende Erfolgsbilanz in der Formel 1 vorweisen."

Blickpunkt wandert auf nächste Saison

Seinen eigenen Rennstall (Brawn GP) hatte der Teamchef 2009 an Mercedes verkauft. Wegen ausbleibenden sportlichen Erfolges ist Brawn bei Mercedes aber nicht mehr unumstritten. In den vergangenen drei Jahren hatten die Silberpfeile unter seiner Ägide nur einen Grand-Prix-Sieg eingefahren.

Wolff selbst, seit Jänner mit dem Umbau des Teams beschäftigt, hat sich für die Verpflichtung Lowes stark gemacht. Sie fußt auch auf großen Regeländerungen, vor denen die Formel 1 ab 2014 steht - etwa einem neuen 1,6 Liter Turbomotor anstelle der bisherigen V8.

"Es ist kein Geheimnis, dass derzeit alle Teams vor einem bedeutenden Balanceakt zwischen der aktuellen und der kommenden Saison stehen", erklärte Brawn.

Langsam werden die Ressourcen in der Entwicklung auf das Auto für die kommende Saison verschoben. "Wir dürfen aber auch 2013 nicht vernachlässigen", erinnerte Wolff. Zuletzt fuhren die Silberpfeile dreimal in Serie auf Pole Position, landeten im Rennen in dieser Saison aber noch nie unter den ersten zwei.

Lowe: "Mercedes hat 2013 das schnellste Auto"

Lowe freut sich auf die Herausforderung. "Mercedes hat 2013 das wahrscheinlich schnellste Auto gebaut", meinte der Neuzugang. "Die technischen Herausforderungen des neuen Reglements für 2014 geben uns die Möglichkeit, die Synergien, die einem Werksteam zur Verfügung stehen, optimal zu nutzen."

Sein Nachfolger bei McLaren - dort war Lowe 2008 mit Lewis Hamilton Weltmeister - heißt Tim Goss.