APRIL 2009
Die Saison 2009 wird zum Schicksalsjahr. Der Saisonstart verläuft für Ferrari schlichtweg katastrophal. Räikkönen holt aus den ersten drei Rennen keinen einzigen Punkt. „Tiefer können wir nicht mehr sinken, aber das hilft uns auch nicht weiter.“ So ist es nicht verwunderlich, dass Rufe nach einem Fahrerwechsel laut werden. Fernando Alonso soll Ferrari angeblich retten. Räikkönen hat aber noch Vertrag bis Ende 2010.

MAI 2009
Kimi selbst kann über die anhaltenden Alonso-Gerüchte nur lachen: „Ich weiß auch nicht, warum man mich dauernd aus dem Ferrari schreiben will. Ich meine, ich habe für das nächste Jahr noch einen Vertrag. Ich werde also ganz sicher hier sein“, sagt er zu „Auto Bild motorsport“.

JULI 2009
Sportlich meldet sich Räikkönen nach dem mieserablen Saisonstart mit Platz drei in Monaco auf dem Podium zurück, die drei Rennen danach fallen wieder in die Kategorie: Enttäuschung. Es wird gemunkelt, dass der Finne genug von der Formel 1 hat und in die Rallye-WM wechselt. "Wir kennen die Situation, in der sich unsere beiden Fahrer befinden, und diesbezüglich gibt es keine Veränderung", beruft sich Teamchef Stefano Domenicali auf den laufenden Vertrag.

AUGUST 2009
Mit Podiumsplatzierungen in Ungarn und Valencia kommt Kimi zurück auf die Erfolgsspur. In Spa folgt schließlich der erste und einzige Saisonsieg. Über seine Zukunft macht er sich keine Sorgen. „Egal was passiert - ich bin mir sicher, dass ich schon etwas finden werde, was ich tun kann!" Die Theorie, dass der „Iceman“ seinen Vertrag bei Ferrari erfüllen wird, gerät zusehends ins Wanken. „Wir suchen noch nach der besten Lösung“, meint Ferrari-Boss Luca di Montezemolo.

SEPTEMBER 2009
Doch kein F1-Abschied? „Auto Motor und Sport“ schreibt, dass Räikkönen zu McLaren zurückkehrt. „Wir halten Kimi noch immer für eines der größten Talente in diesem Sport“, wird Martin Whitmarsh zitiert. Ende des Monats ist zumindest das Ferrari-Aus besiegelt, da Alonso offiziell präsentiert wird.

OKTOBER 2009
Abgesehen von einem dritten Platz in Monza gibt es gegen Ende der Saison nichts mehr zu bejubeln. Über seine Zukunft spricht der „Iceman“ auch in Brasilien nicht gerne. „Wenn ich in der Formel 1 bleibe, dann möchte ich ein konkurrenzfähiges Auto haben“, stellt er klar.

NOVEMBER 2009
Mit einem zwölften Platz in Abu Dhabi verabschiedet sich Kimi von Ferrari und der Formel 1. Verhandlungen mit McLaren über ein Cockpit für 2010 scheitern, weil Räikkönen auf vertragliche Freiheiten wie eine begrenzte Anzahl an PR-Terminen und eine Freigabe für Rallyes besteht. McLaren kann dies mit seinen Sponsoren nicht vereinbaren. Mitte November ist klar: Der Weg führt in die Rallye-WM. Von Ferrari bekommt er für sein vorzeitiges Vertrags-Aus eine Ablöse in Höhe von 17 Millionen Euro.

 

Andreas Terler